Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen
vermisst.“
„Und das glaubst du? Die Leichtgläubigkeit hast du aber nicht von mir.“ Nate drehte sich um, als wollte er fortgehen.
Ziggy schaute hoch und winkte zu den Dächern der Gebäude auf beiden Seiten. Dort oben warteten sie, hungrig und dumpf. „Oh ja. Ganz toll hast du mich erzogen. Und warum, präzise, bin ich jetzt ein Vampir?“
Als sich Nathan umdrehte, setzten sie sich in Bewegung. Jacobs menschliche Soldaten waren ekelerregend, dreckig, übel riechend und stark. Das richtete eine strenge Diät mit Vampirblut bei Menschen an. Sie machte sie gefährlich, abhängig und loyal. Zwanzig von ihnen ließensich von den Dächern herunter. Sobald sie auf ihren Füßen standen, waren sie zum Kampf bereit, keiner von ihnen schrie vor Schmerz aufgrund gebrochener Beine. Um die beiden Vampire bildeten sie einen Kreis, um so Nates Fluchtweg abzuschneiden.
Bitte lass sie ihn nicht verletzen, flehte Ziggy niemand Bestimmtes an. Dann würde ich sie umbringen müssen, und er würde wissen, dass ich ihn nicht wirklich dazu zwingen kann, zurückzugehen.
„Ziggy“, begann Nathan einen Satz, man hörte die Panik in seiner Stimme.
Gut. Das gab ihm Kraft. „Ich bin kein Kind mehr, Nate. Und du kommst jetzt mit mir.“
Bieg nach links von der Cherry Street ab. Siehst du es?
Hektisch suchte ich die Straße nach dem Van ab. Er stand im Schatten eines Gebäudes, das ich nur zu gut kannte. Ich sehe ihn.
„Ich sehe ihn.“ Bill deutete geradeaus. „Warum wirst du langsamer, er steht doch genau da?“
„Ich weiß, dass er genau dort steht!“, fuhr ich ihn an. Ich gab Gas, weil mir plötzlich bewusst wurde, dass ich langsamer geworden war.
Club Cite war ein besetztes Backsteinhaus, dessen schwarzer Anstrich abblätterte. All die Grufties und Möchtegern-Vampire hingen dort herum. Ich wusste das, weil ich dort zum ersten Mal Dahlia begegnet war. Und dort hatte Nathan Ziggy kennengelernt.
„Wie konnte er nicht gewusst haben, dass das eine Falle war?“, flüsterte ich und schüttelte ungläubig den Kopf.
Carrie! Ich brauche Hilfe!
Ich lenkte den Wagen zum Bordstein und war schon draußen, bevor ich die Handbremse gezogen hatte. Hintermir hörte ich Bill rufen, aber ich unterbrach ihn und schrie: „Bleib im Wagen, bis ich dich hole!“
Ich bog um die Hausecke zu der kleinen Seitenstraße, wo Nathan und Ziggy standen. Sie waren umringt von … Junkies?
Bei den Gestalten, die einen Kreis um Nathan und Ziggy gebildet hatten und sie immer mehr einschlossen, handelte es sich nicht um Vampire. Ich konnte das an dem Geruch ihres Blutes erkennen. Auch wenn sich das eklig anhört, aber Menschen riechen wie Essen, und die hier waren auf alle Fälle essbar. Aber als einer Nathan anfasste und er sich umdrehte, um dem Typen eine mitten ins Gesicht zu verpassen, geschah nichts. Nun, so gut wie gar nichts. Der Kopf von dem Ding prallte zurück wie von jeder Person, die geschlagen wird. Aber diese … Kreaturen, um sie einmal so zu bezeichnen, waren halb verhungert. Durch die zerfetzte Kleidung schien ihre schmutzige Haut hindurch, ihre Augen lagen tief in den Höhlen, die Haut spannte sich über den scharf hervortretenden Schädelknochen. Sie sahen aus wie die Opfer einer Hungerkatastrophe. Nathand ist stark, sogar für einen Vampir. Der Typ, den er geschlagen hatte, hätte sein Ende in einem Schauer aus Knochensplittern und explodierendem Gehirn finden müssen.
Ebenso wie mir war Nathan die Überraschung ins Gesicht geschrieben, als der Skelettmann den Schmerz abschüttelte, sich das Blut von der Nase wischte und ihm einen rechten Haken verpasste, der so schnell und kräftig kam, dass ich hören konnte, wie die Knochen in Nathans Gesicht brachen.
Ich rannte auf ihn zu und zog einen Pflock. Auch wenn sie keine Vampire waren, würde ein Pflock im Herzen die meisten Wesen töten. Ziggy sah mich kommen und hielt die Hände ausgestreckt, als ob er von dort, wo er stand, mich hätte aufhalten können. „Nicht!“Ich ignorierte ihn und rammte dem Ding, das Nathan verletzt hatte, den Pflock in den Rücken. Der Mann schrie und fiel nach vorn. Sein Körper wurde steif, die getroffenen Muskeln kontrahierten und hielten so den Pflock an Ort und Stelle. Erst als ich einen Fuß auf sein Kreuz stellte und die Waffe mit beiden Händen umschloss, bekam ich das Holz frei, und heraus strömte ein riesiger Schwall Blut.
Als ich das tat, wollte ich nur Nathan retten. Ich weiß nicht, ob ich glaubte, es würde alle ablenken, oder ob ich
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