Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
Vom Netzwerk:
warteten sie und der Souleater schon hinter der altersschwachen Tür auf mich, um mich sofort zu töten, sobald ich eingetreten war. Welchen Grund auch immer sie hatte, um sich in meine Gedanken zu schleichen … sie erinnerte mich an ein wichtiges Detail.
    Ich improvisierte einen Zauberspruch. Ich sah das Wort zurück vor mir und stellte mir vor, dass ich es orkanartig ausspuckte. Die Kreaturen wurden lange genug zurückgeschleudert, sodass ich rufen konnte: „Vergesst nicht, den Zauberspruch zu benutzen!“ Ich sah, wie sich Ziggys Gesicht aufhellte, das ich unter Unmengen von Blut kaum erkennen konnte. Ich wandte mich wieder dem Haus zu, aber dann hörte ich einen Schrei. Es war der Schrei eines der Wesen, sein letzter Schrei, und ich nahm ein Geräusch war, das sich anhörte als würde Fleisch in Stücke gerissen wie Seiten eines Buches.
    Sobald ich es geschafft hatte, aus dem Getümmel zu entkommen, rannte ich so schnell ich konnte zum Haus. Meine Lungen brannten und meine Beine schmerzten, als ich mich die letzten Stufen zur Tür hochstemmte. Aber ich ließ mich von nichts zurückhalten. Die Tür war nicht verschlossen, daher versuchte ich gar nicht erst, heimlich in das Haus einzudringen. Dahlia wusste, dass ich kam. Sollte sie im Haus sein, würde sie mich hören.
    „Nathan!“, schrie ich. In einer entfernten Ecke meines Bewusstseins war ich davon überrascht, wie verzweifelt ichklang. Meine Stimme hörte sich an wie die einer verschreckten Jungfer aus einem Horrorfilm. „Nathan, wo bist du?“ Carrie, verschwinde!
    Zum ersten Mal seit langer Zeit hörte ich Nathans Gedanken durch die Blutsbande. Er klang ängstlich, und er hatte Schmerzen. Er war schwach. Er klang schwächer, als ich ihn jemals gehört hatte.
    „Ich gehe nicht ohne dich!“, rief ich und sah mich in der großen Eingangshalle nach anderen Wesen oder Vampiren um. „Sag mir, wo du steckst!“
    Das Haus ähnelte einem Farmhaus aus dem Süden, aber wie es auf das platte Land in Michigan kam, konnte ich mir nicht erklären. Die Eingangshalle war lang, an ihrem Ende führte eine Treppe ins erste Stockwerk. Hinter der Treppe konnte ich eine Tür ausmachen, die wahrscheinlich nach draußen führte. An heißen Sommertagen, wenn beide Türen offen standen, würde man quer durch das ganze Haus hindurchschauen können.
    Leider war dies kein heißer Sommertag. Es war Nacht, und auch wenn ich mir ungefähr vorstellen konnte, wie das Haus aufgebaut war, konnte ich nicht sehen, wenn sich etwas im Dunklen regte.
    Komm schon, Baby, du musst mir sagen, wo du bist, dachte ich zum Teil an ihn gewandt, zum Teil zu mir, um mich bei der Suche anzuspornen. Ich erhielt keine Antwort. Vielleicht hatten sie ihm Drogen gegeben, und er blieb nicht bei Bewusstsein.
    Natürlich könnte es auch viel schlimmer sein. Ich betete, dass Nathan nur zugedröhnt war.
    Ich schlüpfte durch die Tür zu meiner Rechten. Es war ein großes Esszimmer, auf dem Tisch standen noch die Reste der letzten Malzeit. Der überwältigende Gestank des Leichnams ließ mir die Tränen in die Augen schießen undschnürte mir die Kehle zu. Im Gesicht der Leiche steckte ein riesiges Küchenmesser. Das ganze Ding war zerstückelt und an einigen Stellen gehäutet. Ich konnte nicht erkennen, ob die arme Seele ein Mann oder eine Frau gewesen war, aber offensichtlich war sie besser ernährt worden als die Menschen dort draußen, die sie in hirnlose Zombies verwandelt hatten. Im Mondlicht, das durch die Fenster drang, glänzten klebrige Kleckse aus wabbeligem Fett auf dem Tisch, auch die fleischigeren Teile des Leichnams schienen sich leicht zu bewegen, als ich über die knarzenden Bodendielen ging. Ich zog den Kragen meines T-Shirts über die Nase und bewegte mich auf die Tür zu, von der ich annahm, dass sie in die Küche führte. Hier gab es keine Reste von Mahlzeiten. Um präzise zu sein, gab es hier rein gar nichts bis auf einige Becher mit Blutkrusten in der Spüle. Ich ging weiter.
    Als ich mich wieder in der Eingangshalle befand, überlegte ich, wie gut die Chancen standen, jemanden in den Räumen auf der linken Seite des Hauses anzutreffen. Ich wog sie ab gegen die Möglichkeit, oben in der Falle zu sitzen, sollten die menschlichen Wesen von draußen mir hierher folgen.
    Das werden sie nicht tun. Sie dürfen nicht ins Haus. Nathan war wieder bei Bewusstsein.
    Wo bist du? Ich versuchte, meine innere Stimme trotz der Panik, die ich eigentlich verspürte, ruhig zu halten. Bitte Nathan, ich schaffe

Weitere Kostenlose Bücher