Nacht der Sünde
nicht uns, sondern Damon.“
Vor Schreck rutschte Kate die Gabel aus der Hand und fiel klappernd auf den Teller. „Damon? Das ist Damons Haus?“
„Hab ich mir doch gleich gedacht. Er hat es Ihnen also nicht erzählt.“ Wieder schüttelte Jenny den Kopf.
„Nein. Aber warum …“
„Warum wir hier wohnen? Damon hat das Haus vor acht Jahren gekauft – angeblich als Geldanlage, aber ich weiß, dass das nicht der wahre Grund war. Damals war er an einem absoluten Tiefpunkt. Zur selben Zeit wurde mein Mann arbeitslos, und wir konnten die Raten für unser Haus nicht mehr zahlen. Da kaufte Damon dieses Haus und schlug vor, dass wir mietfrei hier wohnen könnten, wenn wir uns in seiner Abwesenheit um das Haus kümmern. Das hat uns gerettet, weil wir seitdem unser Haus vermieten und mit dem Erlös unsere monatlichen Kreditraten tilgen. Damon hat nie auch nur einen Cent Miete von uns genommen, obwohl wir ihm das förmlich aufgedrängt haben.“
Da Kate immer noch überrascht schwieg, fuhr Jenny fort: „Aber keine Sorge, das Haus ist so weitläufig, dass wir uns bestimmt nicht in die Quere kommen.“
„Ich bleibe nicht“, erklärte Kate eilig. „Ich habe eine eigene Wohnung.“
Was sollte sie nur davon halten? Damon besaß ein Haus in Australien? Warum hatte er ihr das nie erzählt? Und warum hatten sie überhaupt irgendwann beschlossen, die Vergangenheit nicht zu erwähnen?
Inzwischen war Kate neugierig geworden. „Wann war er zuletzt hier?“
„Vor drei Jahren. Doch nach zwei Wochen ist er schon wieder unruhig geworden.“ Jenny seufzte. „Es wird allerhöchste Zeit, dass er endlich aufhört, vor sich selbst davonzulaufen. Er muss zur Ruhe kommen.“
Erst nach Einbruch der Dunkelheit kehrte Damon zurück. Während er sich dem Haus mit den einladend erleuchteten Fenstern näherte, machte sich ein ganz neues Gefühl in ihm breit – das Gefühl, nach Hause zu kommen.
Kate erwartete ihn.
Kate. Freute sie sich genauso auf ihn wie er sich auf sie? Er versuchte seine Erwartung auf ein bescheidenes Maß herunterzuschrauben, als er in die Einfahrt einbog. Aber er freute sich wirklich und ersehnte den Moment, in dem er neben ihr im Bett liegen und ihre Haut an seiner spüren würde, den Moment, in dem er sie in die Arme schließen und mit ihr einschlafen würde, nachdem ihre Leidenschaft gestillt war.
Als er die Haustür öffnete, schlug ihm der Duft von Vanille und brennenden Eukalyptuszweigen entgegen. Das elektrische Licht im Wohnzimmer war aus. Lediglich der flackernde Schein der Flammen im Kamin und brennende Kerzen, die überall im Raum verteilt waren und einen warmen Vanilleduft verströmten, erhellten das Zimmer.
Dann sah er Kate. Bei ihrem Anblick stockte ihm der Atem. Sie hatte sich malerisch auf dem Teppich vor dem Kamin drapiert, in jeder Hand ein gefülltes Champagnerglas.
Sie trug ein weißes, eng anliegendes und tief ausgeschnittenes Kleid … oder war es ein sexy Nachthemd? Unter dem Saum lugten ihre nackten Füße hervor.
Noch nie hatte er eine schönere und verführerischere Frau gesehen. Ihr tiefschwarzes Haar glänzte im Feuerschein, ihre Haut leuchtete makellos wie teures Porzellan. Für einen Moment hörte er nur das Knacken der brennenden Eukalyptuszweige. Und die dumpfen Schläge seines Herzens.
„Hallo. Willkommen daheim.“ Sie klopfte einladend auf den Teppich neben sich. „Du bist herzlich zu einem Picknick eingeladen. Setz dich.“
„Wir machen ein Picknick?“ Obwohl sich sein Magen plötzlich wie verknotet anfühlte, lachte er, stellte Laptop und Aktenkoffer an der Tür ab und gesellte sich zu ihr.
„Ja. Nur wir beide.“
„Ein romantisches Picknick im Haus bei Kerzenschein habe ich noch nie gemacht.“ Er nahm sein Glas entgegen und prostete ihr zu. „Auf dich.“
Sie tranken einen Schluck. Kates Lippen glänzten feucht, als sie ihr Glas absetzte. Feucht und so verführerisch, dass Damon sich vorbeugte und die Feuchtigkeit mit der Zungenspitze ableckte. Ihre Lippen schmeckten süß und herb und köstlich. Am liebsten hätte er sie hier auf der Stelle geliebt, aber er wollte ihre Pläne nicht ruinieren. Allem Anschein nach hatte sie den Abend sorgfältig vorbereitet. Er konnte warten … auch wenn es ihm nicht leichtfiel.
„Was hast du denn da alles drin in deinem Picknickkorb?“
„Lauter leckere Sachen.“
Genüsslich streckte er sich lang auf dem Teppich aus und lehnte sich auf eins der Kissen zurück. „Dann lass mal sehen.“
„Simsalabim.“ Mit
Weitere Kostenlose Bücher