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Nacht der Tiger

Nacht der Tiger

Titel: Nacht der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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hat er uns!«
    »Weil er einen Blitzableiter braucht«, entgegnete Justus. »An seinen Kollegen kann er sich schlecht abreagieren, schließlich muss er tagtäglich mit ihnen zusammenarbeiten. Aber wenn er wirklich unter Druck steht, und für mich sieht das ganz danach aus, muss er irgendwo Dampf ablassen. Unglückseligerweise hat es eben uns erwischt.«
    Peter nickte bedrückt. »Und wie.«
    Die drei ??? fuhren zurück in die Zentrale, um zu beratschlagen, wie sie jetzt weiter vorgehen wollten. Offensichtlich mussten sie diesmal auf Cottas Hilfe verzichten. Was die Sache nicht gerade einfacher machte. Denn wenn sie bei ihren Ermittlungen tatsächlich Hinweise auf die Diebe finden sollten – wem konnten sie das mitteilen? Auf eine weitere Abfuhr des Inspektors hatte keiner der Jungen Lust.
    »Und sein Kollege schien auch kein großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit uns zu haben.« Bob öffnete die Klappeund schob sich in den Wohnwagen. »Kershaw zählt in dem Zusammenhang ja sowieso nicht.«
    »Wir könnten uns an ein anderes Department wenden«, schlug Peter vor und wartete, dass Justus Bob folgte.
    Der Erste Detektiv kletterte hinein. »Uns wird nichts anderes übrig bleiben. Aber dafür brauchen wir hieb- und stichfeste Beweise. Ansonsten schmeißt man uns da auch raus.«
    »Und dann wird Cotta schon sehen, dass das keine Kindereien sind, die wir hier betreiben«, sagte Peter trotzig.
    »Das weiß er doch, Zweiter.«
    »Da bin ich mir nicht mehr so sicher.« Peter schloss die Klappe diesmal besonders behutsam. »Von wegen Blechcontainer!«
    Justus ging hinüber zum Schreibtisch und bewegte die Maus. Kurz darauf baute sich auf dem Bildschirm der Desktop auf.
    »Wir haben Post!«, verkündete der Erste Detektiv und setzte sich auf seinen Stuhl. Bob zog sich einen Stuhl heran. »Lies vor«, sagte Peter noch immer niedergeschlagen und ließ sich in den Sessel fallen.

    »Schwarze Wolken ohne Zahl,
    Stiere überm Meer.
    Spuren auf dem Himmelssaal
    finden kein Gehör.
    Herrin eines heißen Südens
    weißhäusig und zart.
    Teufels Atem ihn verbrennt,
    Wald weht wild und hart.
    Fort! Hinweg! So klingt der Schall.
    Könige erbleichen.
    Felsen, Steine überall,
    Strand nicht zu erreichen.«

Schwarze Stiere
    »Die schwarzen Stiere! Da sind sie wieder!« Peter war bei den ersten beiden Versen sofort hellhörig geworden.
    »Und Rocky Beach ist ebenfalls wieder im Programm.« Bob deutete auf den Bildschirm. »Ganz unten. Felsen und Strand .«
    »Ihr habt recht. Bleiben noch«, Justus begann wieder zu tippen, »Spuren, finden, Herrin, weißhäutig –«
    »Nein, weißhäusig «, verbesserte ihn der dritte Detektiv. »Mr X könnte sich aber auch vertippt haben. ›Weißhäusig‹ habe ich noch nie gehört.«
    Der Erste Detektiv sah nach unten. »Hm, das S und das T liegen allerdings auf der Tastatur nicht gerade nebeneinander. Vielleicht ist das doch Absicht. Ich übernehme mal weißhäusig . Dann haben wir noch Teufels , Wald , Fort und Könige . An die Arbeit. Was fällt euch dazu ein, Kollegen?«
    Den drei Jungen fiel ein Menge zu den Begriffen ein, die Justus notiert hatte. Und zu anderen, die im Gedicht vorkamen. Das Problem war diesmal nur, dass nichts einen Sinn ergab. Jedenfalls keinen, der irgendetwas mit Autos, Diebstahl, Adressen und so weiter zu tun gehabt hätte. Außer der Tatsache, dass es wohl wieder um Rocky Beach ging, wollte sich kein auch nur halbwegs plausibler Zusammenhang ergeben. Nach über einer Stunde ergebnislosen Herumratens löschte der Erste Detektiv alles, was er bisher notiert hatte.
    »So wird das nichts, Kollegen. Wir müssen zurück auf Start gehen und von vorne anfangen.«
    »Mir brummt aber der Kopf«, klagte Peter. »Ich bin völlig leer. Und müde. Und kann keine Gedichte mehr sehen.«
    »Geht mir ähnlich.« Bob seufzte und fuhr sich erschöpft durch die Haare.
    Justus nickte. »Okay. Kuchen- und Kakaopause für alle. Lasst uns nachsehen, was Tante Mathildas Schränke hergeben.«
    »Das nenn ich doch mal eine gute Idee!« Der Zweite Detektiv stemmte sich aus dem Sessel hoch.
    Nach einer Viertelstunde waren die Jungen wieder zurück. Bewaffnet mit Gläsern, Kakaopulver, einer Tüte Milch und einem Berg Sandwiches, die ihnen Tante Mathilda zubereitet hatte, betraten sie den Wohnwagen und machten sich erneut ans Werk.
    »Lasst uns mal die schwarzen Stiere angehen«, schlug Peter mit vollem Mund vor und fing eine Tomatenscheibe auf, die ihm aus dem Sandwich gerutscht war. »Das muss

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