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Nacht ohne Ende

Nacht ohne Ende

Titel: Nacht ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ournalistin in der Leitung.
    » Miss McCoy, Ihr Kameramann...«
    »Kip«, soufflierte Gully.
    »Kip steht bereit.«
    »Danke, Mr. Calloway.«
    »Wir drehen keinen Dokumentarfilm. Ich begrenze die Dauer dieser Aufzeichnung auf fünf Minuten. Die Uhr fängt an zu laufen, sobald der Kameramann durch die Tür des Ladens geht. Er wird entsprechende Anweisungen bekommen.«
    »Ich glaube, damit werden Ronnie und Sabra einverstanden sein. Sie sollten in der Lage sein, ihre Botschaft innerhalb dieser Zeitspanne rüberzubringen.«
    »Ich werde Kip sagen, dass er einen Schwenk -«
    »Nein, nein«, unterbrach Tiel ihn hastig. »Dem Baby geht es gut. Ich werde schon dafür sorgen, dass Kip Nahaufnahmen von der Kleinen machen kann.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass er nicht das Innere des Ladens filmen soll?«
    »Das ist richtig. Sie ist ganz entzückend. Sie schläft gerade.« »Ich... äh...« Calloway wusste nicht so recht, was sie ihm damit mitzuteilen versuchte. Nach dem Debakel mit Cain konnte er sich einfach keine weiteren Fehler leisten.
    »Was sagt sie?«, wollte Gully wissen.
    »Sie möchte nicht, dass wir das Innere des Ladens filmen.« Dann: » Miss McCoy, ich werde jetzt auf Lautsprecher umschalten.« Calloway drückte auf die entsprechende Taste am Telefon.
    »Tiel, hier ist Gully. Wie geht's dir, Mädchen?«
    »Gully! Du bist hier?«
    »Kaum zu glauben, was? Ich, der sich nie mehr als zehn Meilen vom Fernsehsender entfernt, hänge plötzlich hier draußen in der Einöde herum. Bin mit einem Helikopter hergekommen. Das lauteste gottverdammte Vehikel, in dem ich jemals das Pech hatte zu fliegen. Wollten mich während des Fluges noch nicht mal rauchen lassen. Dieser ganze Tag ist echt Scheiße, aber was soll's. Wie geht es dir?«
    »Mir geht's gut.«
    »Sobald du draußen bist, genehmigen wir uns eine Runde Margaritas. Auf meine Rechnung.«
    »Ich werde dich beim Wort nehmen.«
    »Calloway ist verwirrt. Du willst nicht, dass Kip einen Schwenk durch das Ladeninnere macht?«
    »Richtig.«
    »Du meinst, dann würden alle abdrehen?«
    »Möglich.«
    »Okay. Wie wär's dann mit Weitwinkelaufnahmen?«
    »Das ist sehr wichtig, ja.«
    »Ich verstehe. Weitwinkelaufnahmen, aber so, dass keiner etwas davon merkt. Kip soll so tun, als ob es Nahaufnahmen sind. Willst du das damit sagen?«
    »Genau. Es ist schön zu wissen, dass ich mich immer auf dich verlassen kann, Gully. Wir werden jetzt nach Kip Ausschau halten.« Damit legte Tiel auf.
    »Sie haben sie gehört«, sagte Gully, während er zur Tür des Transporters strebte, um den Kameramann zu instruieren, der draußen wartete. »Sie werden Ihre Innenaufnahmen bekommen, Mr. Calloway, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund will Tiel nicht, dass die anderen merken, dass sie gefilmt werden.«

1 1
     
    Tiel betrachtete sich im Spiegel ihrer Puderdose, ließ sie jedoch wieder zuschnappen, ohne sich zurechtzumachen.
    Sie sagte sich, dass das Video umso stärkeren Eindruck machen würde, je unordentlicher und zerzauster sie aussah. Der Austausch ihrer fleckigen Bluse gegen das T-Shirt war das einzige Zugeständnis, das sie machte. Wenn die Fernsehzuschauer sie so sahen, wie sie gewöhnlich in den Abendnachrichten zu sehen war - modisch gestylt und frisiert, gut angezogen und kosmetisch vorteilhaft zur Geltung gebracht würde das Video zweifellos etwas von seiner Durchschlagskraft einbüßen.
    Und sie wollte, dass es ein Hammer war; Aufnahmen, die unter die Haut gingen. Nicht nur den Fernsehzuschauern, sondern auch den maßgeblichen Leuten beim Sender. Diese Gelegenheit war ihr praktisch auf dem Silbertablett präsentiert worden, und sie hatte die Absicht, Kapital daraus zu schlagen. Obwohl sie zwar schon einen tollen Job hatte und wegen ihres journalistischen Instinkts und ihrer Fachkenntnisse großes Ansehen genoss, würde ihre Karriere einen dramatischen Aufschwung nehmen, wenn sie den heiß begehrten Auftritt als Gastgeberin in Nine Live bekäme.
    Die tägliche Nachrichtenmagazinsendung war schon seit Monaten im Planungsstadium. Zuerst hatten die meisten sie nur für ein Gerücht gehalten, für ein Hirngespinst der Senderbosse, ein Projekt auf ihrer Wunschliste für die fernere Zukunft.
    Aber jetzt sah es ganz danach aus, als würde das Projekt tatsächlich realisiert. Das halbstündige Programm sollte zwischen J eopardy und der ersten Ausgabe der Abendnachrichten gesendet werden. Set-Designer waren dabei, Entwürfe zur Begutachtung einzureichen. Brainstorming-Sitzungen waren

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