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Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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gegangen. Ich habe eine gestochen schöne Handschrift.«
    Clete und ich aßen bei einem Schwarzen, der eine Grillbude in einem Eichenwäldchen hatte, zu Mittag. Der Holztisch im Schatten der Bäume war kühl, und man konnte das feuchte Klafterholz riechen, das unter einer Plane neben der Bude gestapelt war.
    »Ich hab heute früh zufällig den Fernseher eingeschaltet, weil ich sowieso wach gewesen bin, und bin beim Frühstücksfernsehen gelandet, dem Morgenprogramm vom Lokalsender von New Orleans«, sagte er. Er schaute mich unverwandt an. »Was zum Teufel treibst du da, Streak?«
    »Ich mache mir Sorgen um Aaron Crown.«
    »Du bist im Fernsehen gewesen, Dave, mit dieser Hollywood-Type, diesem – wie heißt er noch? – Feiton oder so.«
    »Ich wurde hier gefilmt, während er mich am Telefon interviewt hat. Die Bilder wurden anschließend reingeschnitten.«
    »Pfeif auf die Technik. Warum schmeißt du nicht gleich den Job hin? Was sagt denn dein Boss dazu?«
    »Ich glaube, er hat’s noch nicht erfahren.«
    »Mit polizeilichen Angelegenheiten wendet man sich nicht an Außenstehende, Großer. Weil es denen nämlich scheißegal ist. Die lassen dich im Regen stehn, und anschließend setzen dir die eigenen Leute zu, weil du nicht dichtgehalten hast.«
    »Vielleicht war das so beabsichtigt«, sagte ich.
    Er trank einen Schluck Dixie-Bier und zwinkerte mir mit einem Auge über den Flaschenrand zu. »Hier steckt noch was andres dahinter, Mann«, sagte er.
    »Häng’s nicht zu hoch, Clete.«
    »Es geht um die Braut, stimmt’s?«, sagte er.
    »Nein.«
    »Du hast sie einmal flachgelegt, und jetzt hast du Bammel, dass du’s wieder tun könntest. Deshalb holzt du wild um dich, damit du nicht in Versuchung gerätst. Und mittlerweile hast du dir beruflich womöglich alles versaut ... Moment mal, du hast sie doch nicht wieder gebürstet, oder?«
    »Nein ... Könntest du diese Ausdrucksweise lassen?«
    »Dave, reiche Typen heiraten keine Schlammweiber aus Neuguinea. Die is’ ’ne ganz scharfe Nummer. Wir haben alle unsere Schwächen, mein Bester. Ich brauch sie bloß in der Glotze zu sehen, schon juckt mir mein Johannes.«
    »Du hast dich abgesetzt, als man wegen Mordes gegen dich ermittelt hat«, sagte ich. »Das Opfer war ein Psychopath, und sein Tod war ein Versehen, aber entscheidend ist, dass du ihn umgebracht hast. Was wäre denn, wenn du nicht heil davongekommen wärst? Wenn man dich zu Unrecht lebenslänglich eingesperrt hätte?«
    Er wischte sich mit der Serviette einen Klecks Barbecuesoße vom Handteller und schaute hinaus zu der im Sonnenlicht liegenden Straße.
    »Dieser Crown muss dir ja allerhand bedeuten ... Ich glaub, ich geh zu Reds in Lafayette, nehm ein Dampfbad und fang den Tag noch mal von vorne an«, sagte er.
    Eine Stunde später rief mich der Sheriff an und bat mich in sein Büro. Ich ging davon aus, dass er mittlerweile von meinem Auftritt im Frühstücksfernsehen gehört hatte, daher überlegte ich mir unterwegs, wie ich mich rechtfertigen und ein Verhalten erklären könnte, das normalerweise, im Polizeidienst jedenfalls, als unentschuldbar galt. Als ich die Tür öffnete, starrte er auf ein liniertes Notizblatt in seiner Hand und rieb sich mit einem Finger die Schläfe. Die Jalousien in seinem Büro waren geschlossen, und das Fensterbrett stand voller grüner Topfpflanzen.
    »Warum muss denn hier alles so schwer sein? Warum können wir uns nicht einfach um die Probleme im Bezirk Iberia kümmern? Können Sie mir das erklären?«, fragte er.
    »Wenn Sie damit meinen Auftritt im Frühstücksfernsehen ansprechen wollen – ich stehe zu dem, was ich gesagt habe, Sheriff. Aaron Crown hatte kein Motiv. Ich glaube, Buford LaRose will sich auf Kosten eines anderen politisch profilieren.«
    »Sie waren im Frühstücksfernsehen?«
    Es wurde still im Zimmer. Er öffnete die Jalousien, und ein greller Lichtstrahl fiel durch das Fenster.
    »Vielleicht sollte ich es erklären«, sagte ich.
    »Dafür wäre ich dankbar.«
    Als ich fertig war,, nahm er das Notizblatt wieder zur Hand und schaute es an.
    »Ich wünschte, Sie hätten das nicht getan«, sagte er.
    »Tut mir Leid.«
    »Sie verstehen das nicht. Ich wollte glauben, dass der Mexikaner mit der Machete einfach ein Gestörter war, kein gedungener Mörder. Ich wollte glauben, dass er nichts mit der Crown-Sache zu tun hat.«
    »Da komme ich nicht mit.«
    »Ich will nicht, dass Sie Ihr Leben riskieren, Herrgott noch mal. Wir haben heute Morgen zwei Anrufe aus

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