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Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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darum geht es doch, Süßer.« Wieder stupste sie mich an.
    »Hör auf, mit anderen Leuten rumzuspielen, Karyn. Aaron Crown ist irgendwo da draußen. Der schert sich nicht um schlaue Sprüche.«
    »Dann geh ihn doch suchen.«
    »Ich glaube, er kommt zu uns. Und das wird alles andere als angenehm.«
    Sie schaute den Gang zwischen den Übungsmaschinen entlang. Die Cops aus Lafayette waren inzwischen an einem mit zentnerschweren Platten bepackten Stemmgerät zugange. Karyn saugte an ihrem Zeigefinger, ohne mich aus den Augen zu lassen, und drückte ihn mir dann auf die Lippen.
    Später fuhr ich zu Sabelle Crown’s Bar bei der Unterführung in Lafayette. Selbst an diesem strahlend schönen Tag war es innen stockdunkel. Sabelle war hinten in einem Lagerschuppen, wo die durch die Ritzen in den Brettern einfallenden Sonnenstrahlen Streifen auf ihren Körper zeichneten, und beaufsichtigte zwei Schwarze, die Plastiksäcke voller Bierdosen auf einen Lastwagen luden.
    »Ich hab mich schon gefragt, wann du aufkreuzt«, sagte sie.
    »Ach?«
    »Der kommt nicht hierher. Und ich weiß auch nicht, wo er ist.«
    »Das glaub ich dir nicht.«
    »Wie du willst...« Sie wandte sich an die beiden Schwarzen: »Okay, Jungs, habt ihr alles? Nächste Woche will ich euch rechtzeitig hier sehn. Und kommt mir nicht mehr mit dem Gelaber von wegen ›Meine Oma is’ krank gewesen, Miss Sabelle‹. Unter dem Müll hier hinten wimmelt ja schon blindes Gewürm rum.«
    Sie schaute zu, wie der Laster, dessen hölzerne Bordwände mit Heudraht befestigt waren, durch die Gasse davonrumpelte. »Herrgott, was für ein Leben«, sagte sie. Sie setzte sich auf einen Klappstuhl an der Ziegelmauer und holte ein Sandwich aus einer Papiertüte. Zahllose Holztreppen und rostige Feuerleitern führten kreuz und quer zu den oberen Stockwerken. Sie schob mir mit dem Fuß einen zweiten Stuhl zu. »Setz dich, Dave, du machst mich nervös.«
    Ich schaute auf den klebrig wirkenden Fleck auf der Sitzfläche und blieb stehen.
    »Es gibt nur einen Menschen auf der Welt, aus dem er sich etwas macht. Erzähl mir nicht, dass er sich nicht bei dir gemeldet hat«, sagte ich.
    »Möchtest du ein Mortadella-Sandwich?«
    »Noch können wir die Sache hinbiegen. Aber nicht, wenn er Buford etwas antut.«
    »Buford hat von seiner Mama von klein auf alles vorne und hinten reingesteckt gekriegt. Lass ihn doch zur Abwechslung mal allein zurechtkommen.«
    »Was ist mit deinem Vater?«
    »Wenn Daddy sich was in den Kopf gesetzt hat, kann das eh keiner ändern.«
    Ihr Blick war nach innen gekehrt, glühte vor ungestillter Wut.
    »Was hat Buford dir getan?«, fragte ich.
    »Wer sagt denn, dass er das hat? Ich liebe diesen Laden hier, wo ich mich mit schwarzen Müllmännern streiten kann und das Klo aufwischen darf, nachdem die Penner drin gewesen sind. Sag Buford, er soll mal vorbeischaun. Ich spendier ihm ’ne Flasche Fusel.«
    »Er hat gesagt, er kennt dich nicht.«
    Langsam blickte sie zu mir auf. »Hat er das? Wisch den Stuhl ab und setz dich hin. Ich erzähl dir ’ne Geschichte über unsern neuen Gouverneur.«
    Sie fing an, das Sandwich wieder einzuwickeln; dann warf sie es einfach in ein Ölfass voller kokelnder Bretter.

    An diesem Abend war es so warm, dass wir im Garten hinter dem Haus aßen.
    »Musst du heut Abend in Lafayette arbeiten?«, fragte Bootsie.
    »Schlimmer. Buford veranstaltet dort morgen ein Frühstück. Ich muss womöglich drüben bleiben.«
    »Die lassen es richtig raushängen, nicht wahr?«
    »Das kannst du glauben.«
    »Was dagegen, wenn ich rüberkomme?«
    »Ich finde das klasse.«
    »Ach, ich hab was vergessen. Jemand hat einen Brief, auf dem keine Marke klebt, in unserem Postkasten hinterlegt.«
    »Wer hat ihn eingeworfen?«
    »Batist sagt, er hat gesehen, wie ein Schwarzer auf einem Fahrrad draußen an der Straße gehalten hat ... Er liegt auf dem Esszimmertisch.«
    Ich ging hinein und holte ihn. Mein Name und die Anschrift waren mit Bleistift und in zittrigen Druckbuchstaben auf den Umschlag geschrieben. Bootsie musterte mein Gesicht, während ich den Zettel las, der drinsteckte.
    »Er ist von
ihm,
stimmt’s?«
    Ich legte das aus einem Notizblock gerissene Blatt auf den Picknicktisch, sodass sie es lesen konnte.
Ich hab die zwei schwarzen Jungs in dem Geräteschuppen umgebracht, weil sie mich nicht in Ruh gelassen haben. Aber mit dem ersten hab ich nix zu tun. Sagen Sie dem Scheißkerl, der was mir den ganzen Ärger eingebr
ockt hat, dass er nicht bis Baton

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