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Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Deck und Aufbauten im gleißenden Scheinwerferlicht eines daneben vertäuten Sheriffboots lagen.
    Bei den Augenzeugen handelte es sich um einen älteren Mann und seine halb blinde Frau, die das Wochenende auf ihrem Hausboot verbracht hatten, und um eine Horde bekiffter Oberschüler, die nach Joints und Fassbier rochen und am ganzen Leib zitterten, je mehr sie sich bewusst wurden, in was sie da hineingeraten waren.
    Sie hatten die Opfer zuvor in einem Restaurant ein Stück weiter oben am Damm gesehen, wo sie was getrunken hatten. Alle waren sich einig gewesen, dass sie ein schmuckes Paar abgaben – Touristen vermutlich, freundlich und absolut höflich, auch wenn die Frau ein bisschen jung wirkte. Aber der Mann hatte nichtsdestotrotz Charme, wirkte sportlich, war freundlich zu den Kids, ein angenehmer Typ, der offensichtlich wusste, was er wollte (einer der zugedröhnten Oberschüler sagte, er sei »so ’ne Art moderner Managertyp gewesen, wie man sie im Fernsehn sieht«). Er hatte sich eine Angelausrüstung mieten und einen Führer engagieren wollen, der morgens mit ihm losziehen sollte.
    Der Eindringling kam kurz vor Mitternacht in einem flachen Aluminiumboot mit Außenbordmotor. Er hatte das Gas zurückgenommen, sodass der Motor nur leise tuckerte, als er das Boot durch die Fahrrinne am Rande des Sumpfs steuerte, an den Inseln aus abgestorbenen Wasserhyazinthen und den grauen Zypressen vorbei, die an den Buchten wie spitze Keile aus dem Wasser ragten.
    Aber er kannte sein Ziel. Mitten in der Fahrrinne drehte er bei und steuerte das von dem Pärchen gemietete Hausboot an, stellte dann den Motor ab und ließ das Boot zwischen den Trauerweiden hindurchtreiben, bis es sacht an die Gummireifen stieß, die an der Bordwand des Hausboots hingen.
    Die Leute an Bord waren noch auf. Sie saßen an einem kleinen Tisch in der Pantry, hatten eine Flasche Weißwein und einen Fonduetopf zwischen sich stehen und nahmen ein spätes Abendessen zu sich. Entweder hörten sie den Eindringling nicht, oder sie konnten nicht mehr rechtzeitig reagieren, als er sich mit einer Hand an der Reling hochzog und leichtfüßig, mit einer Schnelligkeit und Eleganz, die man ihm bei seiner Größe gar nicht zugetraut hätte, über die Bordwand setzte.
    Dann riss er die Luke auf, mit einer solchen Wucht, dass sich das Scharnier löste.
    Zuerst dachten die Kids, die um die Heckklappe eines Pick-ups standen, der Eindringling wäre ein Schwarzer. Doch dann, als er in die hell erleuchtete Kabine stürmte, erkannten sie, dass er schwarze Handschuhe und eine Strickmaske trug.
    Aber was danach abgelaufen war, wussten sie noch genau.
    Als der Mann, den sie im Restaurant gesehen hatten, von seinem Stuhl in der Pantry aufstehen wollte, trieb ihm der Eindringling die breite Klinge seines Klappmessers seitlich in den Hals und riss sie schräg nach unten, zum Brustkorb hin, zog sie ihm dann wieder und immer wieder über Kopf und Nacken, während er die junge Frau am Arm festhielt, traf ihn ein ums andere Mal, stach weiter auf ihn ein, bis der Verletzte, dessen Blut quer über die Fenster spritzte, in die Knie sank und schließlich zu Boden ging.
    Er hielt inne, als ob ihm bewusst sei, dass er Zuschauer hatte, starrte durch die Augenschlitze seiner Maske zum Damm, öffnete dann den Mund und ließ seine Goldzähne funkeln, leckte den Hals der kreischenden jungen Frau, die er mit seinem dicken, muskelbepackten Arm an sich drückte, und zog ihr das Messer über die Kehle.
    Ich stand mit einem Detective der Mordkommission aus St. Martin und einem Gerichtsmediziner hinter der abgerissenen Luke. Die beiden Leichen lagen zusammengekrümmt am Boden, Stirn an Stirn, sodass sich sich fast berührten.
    »Haben Sie schon mal so viel Blut auf einem Haufen gesehen?«, fragte der Detective. Er trug einen braunen Anzug, einen Fedora und einen einfarbigen blauen Schlips, den er unter die Knopfleiste seines Hemds gesteckt hatte. Er biss in einen Schokoriegel. »Ich hab Zuckermangel«, sagte er.
    Zwei Sanitäter wollten den Toten hochheben und in einen Leichensack legen. Sein Pferdeschwanz war von einem Schuh breit getreten worden und klebte am Linoleum.
    »Alles in Ordnung, Dave?«, fragte der Detective.
    »Klar.«
    »Der Täter hat ihre Ausweise mitgehen lassen.«
    »Sein Name ist Lonnie Felton. Wer das Mädchen ist, weiß ich nicht. Er war Filmregisseur.«
    »Haben Sie ihn gekannt?«
    Ich nickte und schaute in Feltons aufgerissene Augen.
    »Meiner Meinung nach ist das Aaron Crown

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