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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Hauptgesprächsthema für die Klatschmäuler war jedoch Stryder und wo er wohl gewesen sein mochte, als Elizabeth in den See fiel.
    »Denn wisst Ihr«, sagte eine alte Matrone auf dem Weg zur Wendeltreppe zu ihrer Freundin, »ich habe das Mädel oft damit angeben gehört, dass sie eines Tages Gräfin von Blackmoor werden würde. Vielleicht hat sie ihn ja ein wenig zu sehr bedrängt.«
    »Tja, es ist ja allgemein bekannt, dass sein Vater seine Mutter getötet hat ...«
    »Und wer zu neugierig ist, verbrennt sich die Finger«, sagte Rowena laut von hinten.
    Die beiden fuhren erschrocken herum. Als sie Rowena, Stryder und ihren Onkel erblickten, hasteten sie beschämt davon.
    »Also wirklich!«, schimpfte Rowena den alten Weibern hinterher.
    »Lasst sie«, beschwichtigte Stryder. »Dieses Geschwätz höre ich schon mein ganzes Leben lang. Es kümmert mich nicht mehr.«
    »Aber das sollte es.« Rowena berührte tröstend seinen Arm. »Ihr solltet ruhig wieder ein bisschen dünnhäutiger werden.«
    Als Stryder merkte, dass Rowenas Onkel sie interessiert beobachtete, löste er seinen Arm sanft aus Rowenas Umklammerung.
    »Habt Ihr mir vielleicht etwas zu sagen?«, fragte ihr Onkel streng.
    »Nein«, erwiderten beide gleichzeitig.
    Lionels Blick huschte misstrauisch zwischen den beiden hin und her. »Ganz bestimmt nicht?«
    »Bestimmt nicht«, sagte Rowena im Brustton der Überzeugung.
    Gerade als sie die im Saal versammelten Menschen erreicht hatten, gingen die Flügel der großen Tür auf.
    Als Stryder sah, was dort auf einer Bahre hereingetragen wurde, barg er sogleich Rowenas Kopf an seiner Brust. Es war der mit einer Decke verhüllte Leichnam Elizabeths.
    »Stryder, was -«
    »Sch«, beschwichtigte er seine Geliebte und barg ihr Gesicht an seiner Schulter, damit ihr der Anblick ihrer Freundin erspart blieb. »Es gibt Erinnerungen, auf die man lieber verzichtet.«
    Stryder führte sie unter dem zustimmenden Nicken ihres Onkels zu der Tür, die zum Küchentrakt führte. Lionel blieb, um den Leichnam in Empfang zu nehmen.
    »Das war Elizabeth, nicht wahr?«, fragte Rowena mit erstickter Stimme.
    »Aye, Liebes.«
    Sie schloss die Augen. »Danke.«
    Er gab ihr einen zärtlichen Handkuss. »Stets zu Diensten.«
    Rowena blieb stehen und umarmte Stryder spontan, aus Dankbarkeit für seine Umsicht und auch, weil sie seine Stärke, seine Wärme brauchte.
    »Wird das jemals aufhören?«, fragte sie bekümmert. »Allmählich geht es mir wie Joanne. Ich kann gar nicht schnell genug von hier wegkommen. Wie kann man ein Fest weiterführen, nachdem so viel Schlimmes passiert ist?«
    »Genauso, wie wir sogar im Gefängnis lachen konnten. Man muss es, oder der Kummer treibt einen in den Wahnsinn. Manchmal hilft es auch, seine Wut, seinen Kummer einfach herauszuschreien. Sollen ihn die Engel ruhig hören.«
    »Habt Ihr das getan?«
    Er nickte. »Und manchmal habe ich meine Wärter absichtlich provoziert, um es ihnen wenigstens ein bisschen heimzuzahlen, selbst wenn sie mich dafür zusammenschlugen.«
    »Aber wenn ich nun nicht so stark bin wie Ihr?«
    »Also, ich persönlich würde einem Kampf mit Euch tunlichst aus dem Weg gehen; ich bezweifle, dass ich es mit Euch aufnehmen könnte.«
    Sie lächelte dankbar zu ihm auf.
    »Stryder!«
    Beide wurden zu Boden gestoßen, bevor sie irgendwie reagieren konnten.
    Stryder wollte sich instinktiv wehren, doch dann hörte er das Schwirren von Pfeilen.
    »Rowena?«
    »Ich bin hier«, stieß sie zittrig hervor.
    Stryder spürte, wie sich ihr unbekannter Retter aufrappelte. Erst jetzt sah er, dass es sich um Kit handelte. Dieser riss ihm den Dolch aus der Scheide und rannte auch schon weiter.
    Stryder rollte sich auf den Rücken und sah gerade noch einen Schatten an der Mauer entlang davonhuschen. Jetzt wusste er, hinter wem Kit her war.
    »Rowena«, stieß er hervor und gab ihr einen Schubs Richtung Küche. »Lauf hinein, rasch!«
    Sie gehorchte ohne Zögern.
    Stryder rannte hinter seinem Bruder her und hatte ihn im Nu eingeholt. Seite an Seite jagten sie dem Schatten hinterher, bis Kit plötzlich stehen blieb und den Dolch warf. Er traf die schattenhafte Gestalt, die daraufhin über die Brüstung stürzte.
    Verblüfft verfolgte Stryder, wie Kit nun mit affengleicher Agilität auf die Mauer sprang und zu der Stelle eilte, an der der Angreifer abgestürzt war. Er selbst brauchte einige Augenblicke länger, um dorthin zu gelangen, wo Kit ihn bereits erwartete. Beide blickten auf die scharfkantigen

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