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Nacht über Juniper

Titel: Nacht über Juniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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wird sich für mich umhören, während er seine eigenen Spuren verfolgt. Verschafft mir eine Beschreibung. Überprüft, ob Darling bei ihm ist. Wahrscheinlich liege ich himmelweit daneben, aber ich wollte, daß ihr Bescheid wißt. Für den Fall der Fälle.« »Und wenn er es ist?« fragte Elmo. »Was machen wir dann?« »Ich weiß es nicht. Es könnte gewaltigen Ärger geben. Wenn Wisper sich auf einmal dafür interessiert, zum Beispiel, weil er sich mit den hiesigen Rebellenflüchtlingen trifft… Na, ihr wißt schon.«
Goblin sinnierte. »Ich glaube, Schweiger hat gesagt, daß Raven so weit weglaufen wollte, daß ihn niemand finden würde.«
»Vielleicht dachte er ja, daß er weit genug gelaufen sei. Das hier ist so ziemlich das Ende
    der Welt.« Und teilweise war ich deshalb auch so nervös. Dieses war ein Ort, den ich mir für
Raven gut als Schlupfwinkel vorstellen konnte. So weit entfernt von der Lady, wie man nur kommen konnte, ohne die hohe Kunst des Über-das-Wasser-Laufens zu erlernen. »Ich meine«, sagte Elmo, »wir sollten sichergehen, bevor wir durchdrehen. Dann entschei- den wir, was wir tun. Dies ist vielleicht ein guter Zeitpunkt, um unsere Jungens in den Stiefel zu schicken.«
»Daran dachte ich auch. Ich hatte Wisper schon einen Plan für etwas anderes vorgelegt. Wir sagen ihr, daß wir damit weitermachen, und lassen die Jungens nach Raven suchen.« »Wen denn?« fragte Elmo. »Raven würde jeden wiedererkennen, der ihn auch kennt.« »Stimmt nicht. Nehmt Leute, die in Charm zu uns gekommen sind. Schick Pfandleiher, um sicherzugehen. Die neuen Leute wird er sicher nicht kennen. Von denen gab es so viele. Wenn du jemanden schicken willst, der zuverlässig ist und sie unterstützt, dann nimm Goblin. Stell ihn dort ab, wo er außer Sichtweite bleiben kann, aber laß seine Hand an den Zügeln.« »Was meinst du, Goblin?« fragte er.
Goblin lächelte nervös. »Gebt mir bloß etwas zu tun. Hier fahre ich bald aus der Haut. Die Leute hier sind echt seltsam.«
Elmo schmunzelte. »Vermißt du etwa Einauge?« »Beinahe.«
»In Ordnung«, sagte ich. »Ihr braucht einen Führer. Das werde ich sein müssen. Ich will nicht, daß Bullock seine Nase noch tiefer in diese Geschichte hineinsteckt. Dort unten glaubt man aber, daß ich zu seinen Leuten gehöre. Ihr werdet mir aus der Entfernung folgen müssen. Und versucht, nicht wie das auszusehen, was ihr seid. Macht es euch nicht schwer.« Elmo streckte sich. »Dann hole ich jetzt Kingpin und Pfandleiher. Du bringst sie nach unten und zeigst ihnen ein Quartier. Einer kommt dann zurück und holt die anderen. Geh vor und steck mit Goblin das Terrain ab.«
Und so lief es dann auch. Goblin und die sechs Soldaten bezogen ihre Unterkunft unweit vom Hauptquartier des Geldverleihers Krage. Oben auf dem Hügel tat ich so, als geschähe das alles für unseren Auftrag.
Ich wartete ab.

SIEBZEHNTES KAPITEL
Juniper: Reisepläne
    Shed erwischte Asa dabei, wie er sich gerade davonschleichen wollte. »Was soll das, ver- dammt?«
»Ich muß raus hier, Shed. Hier oben werde ich allmählich verrückt.« »Ach ja? Willst du mal was hören, Asa? Die Inquisitoren suchen nach dir. Bullock selbst war gestern hier, und er hat nach dir gefragt.« Shed übertrieb ein wenig. Bullocks Interesse war nicht allzu groß gewesen. Aber es mußte etwas mit den Katakomben zu tun haben. Bul- lock und sein Begleiter waren fast jeden Tag im Stiefel und fragten, fragten, fragten. Es fehlte ihm gerade noch, daß Asa Bullock begegnete. Asa würde entweder in Panik geraten oder bei einem Verhör zusammenbrechen. So oder so würde Marron Shed verflucht rasch in Schwie- rigkeiten geraten. »Asa, wenn man dich erwischt, sind wir alle tot.« »Warum?«
»Du hast diese alten Münzen ausgegeben. Sie suchen nach jemandem, der eine Menge altes Geld hat.«
»Verflixter Raven!«
»Was?«
»Er hat mir das Überfahrtsgeld gegeben. Für meinen Anteil. Ich bin reich. Und jetzt sagst du mir, daß ich es nicht ausgeben kann, ohne geschnappt zu werden.« »Wahrscheinlich dachte er, daß du dich zurückhalten würdest, bis sich die Aufregung wieder gelegt hat. Bis dahin ist er weg.«
»Wieso weg?«
»Sobald der Hafen wieder offen ist, reist er ab.« »Wohin will er?«
»Irgendwo in den Süden. Er redet nicht darüber.« »Was mache ich also? Mich weiter abstrampeln? Verdammt, Shed, das ist nicht fair.« »Sieh es von der guten Seite, Asa. Niemand will dich mehr umbringen.« »Na und? Jetzt ist Bullock hinter mir her. Mit

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