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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Schwindelanfällen während der Schwangerschaften auf den Küchenboden gelegt hatte, sodass sie nicht sonderlich besorgt war. Allerdings war sie verblüfft angesichts der flüssigen Stärke, mit der Shawn Jude, als wäre sie leicht wie eine Feder, auf den Arm genommen hatte.
    Wo hatte er nur über all die Jahre diese Kraft vor ihr versteckt?
    Sie schüttelte den Kopf und eilte gerade noch rechtzeitig ins Schlafzimmer hinüber, um zu sehen, wie Shawn Jude vorsichtig auf das Bett legte und ihr die Decke bis zum Kinn zog.
    »Shawn, das ist einfach absurd. Ich –«
    »Bleib liegen.« Er hob streng den Finger, sodass Jude wortlos gehorchte und Brenna vor Erstaunen die Augen aus dem Kopf quollen. »Ich rufe den Arzt.«
    »Sie braucht keinen Arzt.« Brenna wäre beinahe zusammengezuckt, als er mit blitzenden Augen zu ihr herumwirbelte. Neben seinem Zorn jedoch erkannte sie die reine Angst des Mannes vor allem, was mit Schwangerschaft zu tun hatte, und war ehrlich gerührt. »Ein bisschen Schwindel gehört einfach dazu.« Sie ging durch das Zimmer,
setzte sich auf den Rand des Bettes und nahm Judes Hand. »Meine Mutter hat sich dann immer auf den Küchenfußboden gelegt. Bei Alice Mae war das so gut wie jeden Tag.«
    »Ich fühle mich gut.«
    »Natürlich tust du das. Aber ein bisschen Ruhe kann nicht schaden. Shawn, warum holst du Jude nicht ein Glas Wasser?«
    »Ich denke, wir sollten den Arzt rufen.«
    »Das wird Aidan sicher tun.« Da Jude darüber derart unglücklich wirkte, drückte sie ihr mitfühlend die Hand. »Reg dich nicht auf. Ma sagt, Dad hätte genauso reagiert, als sie mit mir schwanger war. Als die anderen kamen, hatte er sich daran gewöhnt. Schließlich hat ein Mann das Recht, bei solchen Dingen in Panik auszubrechen. Im Gegensatz zu dir hat er schließlich keine Ahnung von dem, was in deinem Inneren passiert. Shawn, holst du jetzt bitte endlich das Glas Wasser?«
    »Ist ja gut, ich gehe schon. Aber lass sie ja nicht aufstehen.«
    »Mir geht es wirklich gut.«
    »Natürlich. Du hast wieder Farbe im Gesicht und deine Augen leuchten.« Wieder drückte Brenna Judes Hand. »Soll ich versuchen Aidan abzufangen und ihn zu beruhigen?«
    »Wenn du meinst …« Jude brach ab, als sie hörte, wie die Haustür ins Schloss krachte und eilige Schritte auf der Treppe polterten. »Zu spät.«
    Brenna stand auf und hatte das Zimmer halb durchquert, als Aidan hereingeflogen kam. »Es ist alles in Ordnung. Nur der typische Schwangerschaftsschwindel. Sie ist –« Seufzend brach sie ab, als Aidan an ihr vorbeistürmte, ohne sie zu beachten.

    »Ist alles in Ordnung? Bist du ohnmächtig geworden? Hat schon jemand den Doktor gerufen?«
    »Am besten überlassen wir es ihr, ihn zu beruhigen.« Brenna winkte Darcy mit sich aus dem Zimmer und schloss leise die Tür.
    »Bist du sicher, dass alles okay ist? Sie war so furchtbar bleich.«
    »Es ist alles in Ordnung, das verspreche ich dir. Außerdem wird Aidan sie höchstwahrscheinlich sowieso zwingen, den Rest des Tages im Bett zu bleiben, egal, wie sehr sie sich dagegen wehrt.«
    »Schlimm genug, dass eine Frau, um ein Baby zu bekommen, fett werden muss wie eine Kuh. Aber dann noch jeden Morgen über dem Klo zu hängen und ohne jede Vorwarnung ohnmächtig zu werden.« Darcy atmete hörbar aus und zwang sich, sich endlich zu beruhigen. »Es ist wirklich traurig. Und ihr –« Sie stieß ihren Zeigefinger in Shawns Brust, als er, ein Glas Wasser in der Hand, den Flur herunterkam. »Ihr habt euren Spaß dabei, wartet gelassen neun Monate ab und verteilt am Ende stolz stinkende Zigarren.«
    »Das ist der Beweis dafür, dass Gott ein Mann ist«, erklärte er mit einem schwachen Lächeln.
    Darcy schüttelte grinsend den Kopf. »Ich mache Jude jetzt erst mal einen Tee und etwas Toast.«
    Sie schlenderte den Korridor hinunter und ließ Shawn und Brenna vor der Tür des Schlafzimmers zurück.
    »Am besten stören wir nicht länger.« Brenna nahm seinen Arm und zerrte ihn in Richtung Treppe.
    »Sollte ich ihr nicht wenigstens noch das Glas Wasser bringen?«
    »Trink es besser selbst.« Brenna hob die Hand und legte sie an seine Wange. »Du bist selber kreidebleich.«

    »Sie hat mir einen solchen Schrecken eingejagt, dass sie mein Leben sicher um zehn Jahre verkürzt hat.«
    »Das sieht man dir an. Aber du hast schnell und richtig reagiert.« Sie ging ins Nebenzimmer und nahm das Maßband wieder in die Hand. »In ihr gehen alle möglichen Veränderungen vor sich, und wahrscheinlich ruht

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