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Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Titel: Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Abklingen dieses wilden Zorns –, und er rutschte an der Wand hinunter.
    Ishmael
    Wachen holten ihn aus seiner Zelle und schleppten ihn zu einem Verhörraum neben der Wachstation. Inzwischen hatte er mehr oder weniger die Kontrolle über seine Gliedmaßen zurückgewonnen und mühte sich, nicht allzu offensichtlich zu zittern. Di Brennan und sein Juniorpartner durften sich zu ihm gesellen, aber nur in Anwesenheit eines Wachmanns. Bis auf eine Frage nach seiner Genesung wechselte sein Anwalt kein Wort mit ihm. Den Junior erkannte er sofort: Er hatte gehört, dass einer der herzöglichen Söhne der Scallon-Inseln sich als alternative Strategie zur Verteidigung von deren Souveränität der Juristerei zugewandt hatte. So sehr der junge Mann sich auch bemühte, er konnte seine Neugier nicht gänzlich bezähmen, als er Ishmael peilte, oder seinen Abscheu, als er die Umgebung peilte.
    Malachi Plantageter kehrte ein wenig später zurück. Er entließ den Wachmann, drehte den Stuhl um, setzte sich darauf und peilte Ishmael mit einer geschickten, höflichen Berührung. Er verschwendete keine Zeit auf Nettigkeiten.
    »Als wir zu Ihrer Zelle zurückgegangen sind, lagen drei Ratten tot in dieser Pfütze auf dem Boden. Ich nehme an, sie sind zum Trinken herausgekommen, nachdem der Aufruhr sich gelegt hatte. Ihre Pastille war verschwunden, vermutlich verschleppt von einer Ratte, die anscheinend noch eine Zeitlang gelebt hat.« Er bot keine Deutung der Tatsachen an, die er so vielsagend aneinandergereiht hatte. »Ich habe befohlen, dass die Zelle gereinigt wird. Gründlich.«
    »Und der Wachmann – der, auf den sich die Flüssigkeit ergossen hat?«, erkundigte sich Ishmael.
    Ob dieser Frage wandte sich ihm Malachi mit einem Ausdruck der Überraschung zu, dann zeichnete sich Verärgerung über sich selbst auf seinen Zügen ab. Verärgerung über die eigene Überraschung, vermutete Ishmael. »Dem geht es recht gut. Unser Gefängnisapotheker ist eine Spur besser als der übliche inkompetente Narr.«
    »Sagen Sie ihm, dass es sich bei dem Gift um Skaffern handelte und es sich schnell und ohne Nachwirkungen zerstreut.«
    Di Brennan richtete sich auf. »Baron Strumheller«, begann er, »habe ich Ihnen nicht bei früheren Gelegenheiten von spontanen Bemerkungen abgeraten, wenn Ihnen vonseiten des Gesetzes Gefahr droht?«
    Ishmael befand sich noch immer in dieser Stimmung, die Selbstschutz als zweitrangig erachtete. »Was wissen Sie sonst noch? Haben Sie den Mann befragt, auf den ich hingewiesen habe?«
    Di Brennan setzte eine ernste Miene auf, die Ishmael an seine ehemaligen Tutoren erinnerte.
    Plantageter peilte sie beide. »Ich habe ihn befragt, ja«, erklärte er gemessen. »Er behauptete, er habe befürchtet, die Krankheit eines Hexers sei ansteckend. Mir ist allerdings nicht entgangen, dass er auch zu dem Kommando gehörte, das Sie verhaftete, und selbst bei Ihrem Zusammenbruch keine Furcht zeigte.«
    »Er war außerdem derjenige, der den anderen befohlen hat, mir das Wasser zu geben, als ich zusammenbrach. Ich habe mir die Stimme gemerkt.«
    »Die anderen wurden von mir befragt. Sie haben mir einen klaren Bericht über die Reaktion aller Männer auf Ihr Ungemach gegeben und auf Ihre Reaktion, als das Wasser verschüttet wurde.«
    »Und was denken Sie?«
    »Ich stelle jeweils zwei von meinen eigenen Leuten rund um die Uhr zu Ihrer Bewachung ab – immer durch Los ermittelt, sodass Bestechung unmöglich wird. Ich fürchte, das ist das Beste, was ich tun kann. Ich werde außerdem sicherstellen, dass der Gefängnisarzt sich um Sie kümmert.«
    »Nicht nötig«, brummte Ishmael. »Ich mag an keinem Ärztekolleg studiert haben, aber ich verstehe mich auf das Heilen. Der größte Teil des Giftes hat meinen Körper bereits verlassen.«
    Damit versuchte er, einmal zu oft seinen Willen durchzusetzen, wie es schien: schließlich war Plantageter der Herr des Verfahrens. »Nichtsdestoweniger«, sagte der Superintendent, »hat Ihr Anwalt darum gebeten. Ich werde für eine neue Zelle sorgen.« Er erhob sich, wandte sich mit einem »Guten Tag, Herr« an di Brennan, verließ den Raum und nahm die Wache mit.
    Ishmael unterdrückte seine Neigung zu sagen: »Ich brauche keinen Arzt«, da der Apotheker offensichtlich bereits auf Olivede Hearnes Lohnliste stand, wenn nicht auf der von di Brennan. »Nun, di Brennan. Wie können Sie mir aus dieser hübschen Klemme helfen, in der ich mich befinde?«
    Der Anwalt richtete seinen gelehrtenhaften Blick auf ihn.

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