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Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Titel: Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Leichtherzigkeit.
    Schließlich gelang es ihr, Amerdale einzureden, dass sie unbedingt die Menagerie im Innengarten besuchen wolle, und sie bat einen Kammerdiener, ein Kindermädchen zu suchen, das sie hinführte. Sie schickten ihre Tochter mit dem jungen Mädchen fort, das kurze Zeit später erschien, und Balthasar seufzte mit hörbarem Bedauern. »Sie braucht die Ablenkung«, sagte er, und seine Worte waren ein unwissentliches Echo von Merivans unwillkommenen Angeboten. Telmaine unterdrückte die Regung zusammenzuzucken und schob sich auf den kleinen, warmen Fleck, den ihre Tochter hinterlassen hatte, drückte sich an ihren Mann, legte ihm einen Arm über die Brust und schob die nackte Hand unter den Kragen seines Hemdes auf seine Schulter. »Irgendetwas stimmt nicht«, riskierte sie zu fragen. »Ich kann es spüren. Was ist es?«
    Angesichts der Aufwalleung von abgrundtiefem, ohnmächtigem Hass in ihm prallte sie zurück, zog sogar ihre Hand weg. Er bemerkte es nicht. Seine Gedanken, normalerweise so wohlgeordnet und einnehmend, waren nur noch ein harter Stahl des Zorns. Nach einem langen Moment sagte er mit leiser, angespannter Stimme: »Telmaine, es tut mir leid. Aber ich kann nicht … ich habe nicht die Kraft, so weiterzumachen. Ich habe … meine Unterstützung für Baron Strumheller zurückgezogen. Ich habe die Nerven verloren. Ich bin verletzt, mache mir Sorgen und …« Seine zersplitterten Erinnerungen an die vergangene Nacht verrieten ihrer Berührung, ihrer Magie die Wahrheit hinter seinen Lügen: Sein angeblich toter Bruder Lysander, der Mann, der ihn vor siebzehn Jahren zum Komplizen eines Mordes gemacht hatte, behauptete, er habe ihre Tochter, und bedrohte deren Leben.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich weiß, du wirst dich für mich schämen.«
    Sie konnte nicht sprechen, entsetzt über das, was ihre Berührung offenbarte und über seine Lüge. Er hatte sie noch nie belogen, nicht so. Sie wusste, dass Lysander ihn verletzt hatte, aber nicht, welche Macht Lysander über ihn besaß.
    Sie suchte nach aufrichtigen Worten, die zwischen seine Lüge und ihr Wissen passten. »Mein Liebster, mein Teuerster, ich verstehe. Hasse dich nicht.«
    »Das werde ich nicht«, sagte er, eine weitere Lüge. Er fühlte sich so zerbrechlich an in ihren Armen. Sie hielt ihn so fest, wie sie es wagte, ließ ihr Bewusstsein in seinen Körper sinken und spürte die langsame, natürliche Heilung seiner Verletzungen. Sie sehnte sich danach, ihre eigene Lebenskraft in seine immer noch fragile Milz fließen zu lassen, die zarte Matrix der gebrochenen Rippe, die von Blutklumpen steif gewordenen Bereiche in den Lungen. Dort … war ein kleiner, übler Bereich, wie der faulige Fleck auf einem Pfirsich: die Anfänge einer Lungenentzündung. Er würde nicht wissen, dass er verschwunden war, und der Fleck ließ sich so leicht wegwischen, als habe sie dies schon seit Jahren getan.
    »Ich habe noch nichts von Florilinde gehört«, sagte er und legte seine Wange an ihre. »Oder von Baronet di Maurier.«
    Sie brach ihre Untersuchung ab, um sich daran zu erinnern, dass sie diese Frage hätte stellen sollen. »Theophile hat drei Ermittlungsagenten hinzugezogen. Ich habe heute Morgen mit ihnen gesprochen und ihnen alles gesagt, was ich wusste. Sie sagten, sie würden später zurückkommen und auch mit dir sprechen. Sie scheinen sehr kompetent zu sein.« Was sie von Guillaume di Maurier, diesem gesellschaftlichen Skandal, nicht glauben konnte. Einer der Agenten hatte sie glücklicherweise an Ishmael erinnert, ein erfahrener Mann von etwas schroffem, aber sanftem Wesen.
    »Gut …«, murmelte er. »Telmaine, ich mache mir Sorgen um Olivede. Sie ist in die Flussmark zurückgekehrt, um zu helfen. Eldon sagt, sie habe Gesellschaft gehabt, einen Wachmann, aber nach allem, was geschehen ist …« Sie sind meine Kinder, Balthasar, sprach Lysanders Stimme aus ihm. »Und ich … ich kann nicht umhin, an die Zwillingsbabys zu denken. Ich weiß nicht, ob sie leben oder tot sind, Telmaine. In meinem Kopf vermischt sich all das mit Florilinde …«
    Sie streichelte seine Stirn, obwohl seine Erinnerungen, Schuldgefühle und Lügen ihr weh taten. »Bal, niemand kann für sie alle gleichzeitig sorgen. Deine Schwester ist eine erwachsene Frau und verantwortlich für ihr eigenes Wohlergehen. Niemand weiß besser als sie um die Gefahren dort. Baron Strumheller ist ein großer Landbesitzer und ein Schattenjäger, er hat Geld und Anwälte und mächtige Freunde.

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