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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Lidesci für mich, ja? Bringen Sie ihn zum Hubschrauberlandeplatz an der Lichtung auf der anderen Seite der Straße.« Zu Phillips sagte er: »Sie und ich ... lassen Sie uns gemeinsam ein Wörtchen mit Mr. Miller reden.«
    »Was macht dieser Fettarsch überhaupt hier?«, wollte Jake wissen.
    »Er sollte uns Legitimität geben«, antwortete Trask. »Er ist eine Kontaktperson, ein Mittelsmann, nichts weiter. Aber er hat seinen Job zu ernst genommen, entdeckte unser ursprüngliches Basislager nahe des Lake Disappointment, der nun einmal in seinem Tätigkeitsgebiet liegt, und seitdem hat er darauf bestanden, am Ball zu bleiben. Tja, mit uns ist eine Sache, aber gegen uns eine ganz andere Geschichte. Jetzt, da er viel zu viel von dem gesehen hat, womit wir es zu tun haben, ist er allzu eifrig darauf aus, hier wegzukommen. Ich kann ihn schlecht aufhalten, aber ich sollte ihn lieber davor warnen, eine Dummheit zu begehen. Jetzt gehen Sie und holen Sie mir Lardis, in Ordnung?«
    Und Trask und Phillips verschwanden im Dunkel der Nacht ...
    Der alte Lidesci saß in einem Klappstuhl und döste am flackernden Lagerfeuer. Als Jake sich ihm näherte, schreckte er hoch und fragte: »Hä, was ist los?«
    »Trask braucht Sie«, informierte ihn Jake. »Beim Hubschrauberlandeplatz. Es gibt Ärger mit Fräulein Miller.«
    »Fräulein, hm?« Lardis runzelte erst die Stirn und brach dann in schallendes Gelächter aus. »Oh! Ha ha ha! Aber weißt du, mir ist der Gedanke auch schon gekommen: Wie sehr mich dieser erbärmliche Kerl an ein Waschweib erinnert. Eine Woche auf Starside würde genügen, um den Fehler zu korrigieren, schätze ich. Aber nein, nein ... der arme Tropf würde es nicht einmal einen Tag aushalten.«
    Jake half dem alten Lidesci auf die Beine, der mit seinem linken Fuß stärker auftrat. »Ein Krampf«, erklärte er. »Geht vorbei. Wir nennen es den Krüppler, dort, wo ich herkomme. Aber es handelt sich um Rheu – äh, Rheu – äh ...«
    »Rheumatismus?«, half Jake.
    »Genau das!«, sagte Lardis. »Hier heißt es Rheumatismus. Aber es ist in jeder Welt ein Handicap.«
    Der alte Mann stützte sich auf Jakes Arm und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Hubschrauberlandeplatz ...

KAPITEL ACHT
    »MR.« MILLER UND DAS PROBLEM MIT TRÄUMEN
    Vom Hubschrauberlandeplatz erschollen laute, verärgerte Stimmen. Eine davon war rau: Ben Trasks Stimme. Die andere war hoch, schrill und hatte einen drohenden Klang. Kurzum: tobend; aber der Sprecher hatte sicherlich auch bedrohliches Wissen.
    »Nehmen Sie Vernunft an, Mann!«, knurrte Trask, als Jake und Lardis den hell erleuchteten Platz betraten, wo eine Handvoll Dezernats-Agenten und Bodenpersonal auf der Lichtung stand und die Auseinandersetzung verfolgte.
    »Vernunft? Vernunft?« Miller befand sich in einem der beiden Helikopter. Er hatte sich auf einem Passagiersitz nahe der Aluminium-Wandverkleidung an der Treppe festgeschnallt. Momentan waren die Treppenstufen heruntergelassen und Miller saß gegenüber der geöffneten Tür, von wo aus er auf Trask, der vor dem Hubschrauber stand, hinunterschaute. »Wie bitte? Wollen Sie mir etwa sagen, dass meine Meinung unsinnig ist? Ich weiß, was ich heute Nacht gesehen habe, und es war nicht von dieser Welt. Es war intelligent und fremdartig ... oh, und es war hässlich, ja. Aber ich habe auch gesehen, mit welch vernichtender Gewalt Ihre Schläger dagegen vorgegangen sind, was sogar noch unmenschlicher war! Also, wer zum Teufel sind Sie, Mr. Trask? Selber ein Monster? Sie und Ihre Leute: Sie gehören nicht zum Militär und Sie sind noch nicht einmal Australier. Für mich ist klar, dass Sie irgendwo jemanden übers Ohr gehauen haben. Und was diese armen Außerirdischen betrifft: Wer auch immer sie sind und wo auch immer sie herkamen, sie hatten Besseres verdient als das, was sie von Ihnen bekommen haben. Wir schreiben das Jahr der Erde – das dem ökologischen Überleben dieses Planeten gewidmet ist – und es ist durchaus möglich, dass Sie unsere Welt in die interplanetarische Isolation getrieben haben. Schlimmer noch, vielleicht befinden wir uns jetzt schon im Krieg!«
    Der Seher Ian Goodly trat aus dem Schatten heraus und besprach sich mit Jake und Lardis: »Bei diesem Idioten ist ganz offensichtlich eine Schraube locker. ›Die fliegenden Untertassen sind gelandet‹, und all so ein Quatsch. Er scheint zu denken, dass wir Außerirdische ermordet haben – Besucher aus einer anderen Welt, um genau zu sein!«
    »Haben wir das etwa

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