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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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verdammter Tommy-Betrüger sind Sie! Und das soll der gottverdammte Lance Blackmore sein, ja? Ach wirklich? Ja, genau, um zwei Uhr morgens? Nach allem, was ich heute Nacht gesehen und erlebt habe, wollen Sie mir weismachen, dass mein eigener Premierminister, der verdammte australische Premierminister, es dulden würde ...?«
    Aus dem Telefon, das Miller am Ohr hielt, waren jetzt laute Geräusche zu vernehmen und plötzlich erwachten die Muskeln in seinem Gesicht wieder zum Leben. Jetzt war nämlich der Besitzer der verärgerten Stimme hellwach und die Stimme selbst unverkennbar. Als Millers wabbeliges Kinn nach unten klappte, nahm ihm Trask das Telefon wieder weg und sprach hinein. »Da haben Sie es, Herr Premierminister. Jetzt wissen Sie, mit was wir es zu tun haben.« Etwas später fügte er hinzu: »Ja, sicher, ich werde persönlich dafür sorgen. Präventivgewahrsam – sollen wir es Hausarrest nennen? –, bis wir hier fertig sind. Vielen Dank. Bis morgen Mittag werden Sie eine Kopie meines Berichts dieser Phase der Operation auf Ihrem Schreibtisch finden, ja. Bisher sieht es gut aus. Sehr gern, Sir. Vielen Dank nochmals. Und gute Nacht.« Er legte den Hörer auf.
    »Er war es!«, keuchte Miller und öffnete und schloss dabei seinen Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. »Es war wirklich Lance Blackmore!« Er ballte seine speckigen Fäuste und grollte in Richtung Trask: »Sie haben ihn hereingelegt! Sie haben sogar den Premierminister übers Ohr gehauen! Wer zum Teufel sind Sie eigentlich?«
    Trask schüttelte angewidert den Kopf. »Wenn Sie einmal eine Entscheidung getroffen haben, bleiben Sie sicher auch dabei, nicht wahr, Miller?«
    » Mr. Miller ...«
    »Oh, halten Sie Ihr verdammtes Maul!« Trask war jetzt richtig wütend. Er griff über den Tisch, packte den dicken Mann an seinem verschwitzten Hemd, ballte seine Hand zu einer Faust und zog sie dann wieder zurück ... dann überlegte er es sich anders. Er gab ihm einen Stoß, der den anderen in Jakes Arme zurückschleuderte. Bevor Miller wieder anfangen konnte:
    »Sie sind verhaftet. Wenn Sie zu laut protestieren, werde ich Sie knebeln lassen. Wenn Sie um sich schlagen, wird man Sie fesseln müssen. Wenn Sie versuchen, die Arbeit um sich herum irgendwie zu behindern, werde ich Sie dauerhaft von Lardis Lidesci bewachen lassen. Und wenn Sie dämlich genug sind, noch einmal zu versuchen, abzuhauen, sollten Sie wissen, dass ich mich dann persönlich um Sie kümmern werde ... und zwar ordentlich. Haben Sie mich verstanden?«
    »Was, Sie ... Sie! «, Millers Worte waren fast unhörbar, seine Wut sprach Bände, mehr als seine schäumenden Drohgebärden. Also fuhr Trask fort:
    »Wenn ich Sie morgen in Perth Ihren Leuten von der inneren Sicherheit übergebe, werden die Ihnen die Leviten lesen, verlangen, dass Sie ein Stillschweigeabkommen unterzeichnen, Ihnen zu verstehen geben, wie sehr Sie im Irrtum sind und Ihnen allerlei Dinge androhen, für den Fall, dass Sie auch nur mit einem Wort erwähnen, was Sie als unsere regionale Kontaktperson während dieser Operation miterlebt haben. Und glauben Sie mir, Miller, sollten sie es nicht schaffen, Ihnen das alles einzubläuen, dann schaffe ich das. Denken Sie nicht mal im Traum daran, dass ich auch nur eine Sekunde vergesse, wie viel Ärger Sie mir eingebracht haben. Und es gibt da noch etwas, das Sie bedenken sollten: In unserer modernen Welt spielt Entfernung keine Rolle mehr. Ich bin in Kürze wieder im Vereinigten Königreich – hoffe ich jedenfalls –, aber ich habe die längsten Arme der Welt. Und sollte ich auch nur den Verdacht hegen, dass Sie irgendwo da draußen Ihr sabberndes, selbstgerechtes Maul aufmachen ...«
    Trask hielt inne, um Luft zu holen und Lardis Lidesci vollendete seinen Satz: »... dann wird er mich schicken, um Ihnen das Maul wieder zu schließen – vielleicht ein für alle Mal!«
    Der alte Lidesci stand in dem engen Gang, hielt sich seine Machete an die Brust, klopfte mit dem Finger auf die Klinge und drehte sie herum, sodass sich die Lichter der Zentrale in den Augen des dicken Mannes spiegelten. »27 Kerben, erinnern Sie sich daran, Miller? Aber für Sie würde ich gerne eine 28. machen.«
    Miller wich etwas zurück, aber seine Miene änderte sich nicht; er brachte nur ein drohendes »Sie ... Sie ... Sie! « heraus.
    »Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt«, seufzte Trask. Und zu Jake: »Schauen Sie bitte mal für mich, ob da hinten eine leere Lagerstätte ist? Und wenn,

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