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Nachtgespenster

Nachtgespenster

Titel: Nachtgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weil das Mondlicht seinen Weg durch die Scheibe fand. So stieß ich mir auf dem Weg zur Tür nichts an und riß sie auch auf, ohne daß es Schwierigkeiten gab.
    Im Flur war es ruhig. Janine Helder war nicht aus ihrem tiefen Schlaf erwacht, was ich gut fand. Ich lief die enge Stiege ebenfalls im Dunkeln hinab, stolperte zum Glück nicht und wollte die Haustür aufreißen, was nicht ging, denn sie war verschlossen.
    Glücklicherweise steckte der Schlüssel von innen, den ich zweimal herumdrehte. Danach hatte ich freie Bahn.
    Augenblicklich wandte ich mich nach rechts. Schon nach zwei Schritten verstand ich die Kritik der Nachbarn über den Wildwuchs innerhalb des Vorgartens, denn die Pflanzen waren für mich ein verdammtes Hindernis.
    Ich mußte mich durch die Büsche wühlen, was nicht geräuschlos vor sich ging. Allerdings wurden die kaute vom Rauschen der Fledermäuse überdeckt. Sie hielten sich noch immer in der Nähe auf, um ihren Schützling abzusichern.
    Doreen lag auf dem Boden. Sie war rücklings aufgeprallt und versuchte nun, sich zur Seite zu drehen, um auf die Füße zu gelangen. So wie sie sich bewegte, würde sie es auch ohne Hilfe schaffen, denn sie war weich gefallen.
    Lange Zähne schienen sich an meiner Jacke festgekrallt zu haben. Es waren nur Dornen, die mich zurückhielten. Mit einer hektischen Bewegung befreite ich mich und lief geduckt weiter.
    Dann waren sie da.
    Es war der gezielte Angriff der Flattertiere, der mich noch in der Bewegung erwischte. Sie wollten nicht, daß ich an Doreen La Monte herankam. Sie waren so stark über mir, als hätte sie jemand aus einem großen Eimer gekippt.
    Ich riß beide Hände hoch und schlug nach ihnen. Zwischen meinen Fingern spürte ich sie, am Körper, auf meinem Kopf, in den Haaren, in denen sie sich festwühlten.
    Es war ein Kampf gegen die Übermacht der kleinen Blutsauger, die noch wilder geworden waren und sich jetzt auch an mir festbissen. Sie suchten sich die freien Körperstellen aus, denn durch die Kleidung konnten sie ihre Zähne nicht hacken.
    Meine Hände, das Gesicht, der Nacken. Das waren ihre Ziele. So oft ich auch nach ihnen schlug, sie kamen immer wieder und schienen sich im Flug blitzartig zu vermehren.
    Ich kämpfte weiter. Wühlte mich Schritt für Schritt an die liegende Doreen heran. Dabei kam es mir vor, als wäre der Boden zu einer schlammigen Fläche geworden, die mich festhalten wollte. Ab und zu erschienen Lücken innerhalb der Wolke. Mir gelang ein schneller, klarer Blick, und ich fluchte innerlich, denn Doreen lag nicht mehr an dem Platz, an dem sie zuvor gelegen hatte.
    War sie schon weg?
    Ich kämpfte mich weiter. Dabei schlug ich um mich. Meine Hände klatschten oft genug gegen die Körper der kleinen Feinde. Richtige Bisse in die Haut erhielt ich nicht. Zu oft rutschten die spitzen Zähne wieder ab.
    Auf meinem Weg nach vorn geriet ich in die gefährliche Nähe des kleinen Gartenteichs. Blumen knickten unter meinen Tritten weg, nachdem ich mich nach links gedreht hatte. Dann endlich hatte ich den Rand des Vorgartens erreicht. Das Gelände war von einem Zaun umfriedet, den ich wegen der dichten Vegetation nicht oder erst zu spät sah, als ich dagegenstieß.
    Ich kippte nach vorn. Meine Hände fanden außerhalb des Grundstücks Kontakt mit dem Boden. Die Beine zog ich nach - und konnte völlig normal aufstehen.
    Es gab keine Fledermäuse mehr in meiner Nähe. Sie hatten sich zusammengefunden und waren in mehreren kleinen Wolken in die Höhe gestiegen. Sie bewachten auch niemand mehr, denn Doreen La Monte war verschwunden.
    Ich blieb am Gartenzaun stehen und wischte durch mein Gesicht. Dabei atmete ich tief durch. Einige Bißwunden hatte ich schon abbekommen. Auf den Handrücken und auch an den Wangen war Blut aus kleinen, schmerzenden Wunden hervorgetreten.
    Automatisch schaute ich in die Richtung, in der das Schloß der La Montes lag. War das der Fluchtweg, den Doreen genommen hatte?
    Vom Mondlicht bestrahlt und trotzdem dunkel lag das Land vor mir. Bewegungslos. Versunken im Schlaf der Nacht. Auch Doreen entdeckte ich nicht. Meinen Ohren entging trotzdem nicht das Geräusch, das gut in der Dunkelheit zu hören war, auch wenn es in einer ziemlich weiten Entfernung aufgeklungen war.
    Da fuhr ein Wagen weg!
    Für mich gab es keinen Zweifel mehr. Doreen La Monte mußte einen Helfer oder sogar mehrere gehabt haben. Oder sie war selbst gefahren und hatte den Weg zum Wagen dank ihrer Helfer locker geschafft.
    Sehr gut, Sinclair,

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