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Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz

Titel: Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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während ihm trotz des Drohungen zischenden Dämons ein Lächeln gelang. »Dabei dauert es nicht mehr lange, und ich könnte sie im Nacken zusammenbinden. Das trug man doch gerade erst noch so.«
    Esther lachte, während sie vom Sofa aufstand, und ihr mitreißendes Lachen brachte selbst den Dämon zum Verstummen. Am liebsten hätte Adam sie sogleich an sich gezogen, doch sie entwischte ihm im letzten Augenblick. Blindlings holte sie etwas aus dem Kleiderschrank und schob ihn beherzt aus dem Weg, um das Badezimmer zu erreichen.
    »Gib mir eine Sekunde, damit ich mich von einem zerknautschten Kissen in eine Frau verwandeln kann. Dann sehen wir weiter.«
    Adam verschränkte die Hände hinter seinem Nacken, weil
er ihnen ansonsten nicht über den Weg traute. »Ich weiß, was wir tun werden.«
    Esther zog eine Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts.
    »Wir werden packen«, sagte er nach einer Weile mit einem Lächeln, das sich seltsam ungewohnt anfühlte. »Wir machen einen Ausflug, raus aus dieser Stadt.Was meinst du?«
    »Einen Ausflug also. Na, wenn ich mir dein frivoles Grinsen so anschaue, wird der Ausflug wohl im nächsten Hotelbett enden.« Sie seufzte. »Was soll ich sagen: Ich nehme, was ich von dir kriegen kann.« Mit diesen Worten verschwand sie im Badezimmer, während Adam dastand, grinste und sich wie ein Mann fühlte. Ein ganz normaler Mann, der bis über beide Ohrenspitzen verliebt war.

24
    Unter der Haut
    »Oh, nein. Dieses Gedudel werde ich mir auf keinen Fall anhören.«
    Adam tat so, als wolle er nach dem Radio greifen. Allerdings so langsam, dass Esther ihm einen Schlag auf die Finger geben konnte.
    »Sei nicht so griesgrämig, das ist Frankie Boy. Ich liebe diesen Song … I got you under my skin. I got you deep in the heart of me. «
    Adams Stöhnen überhörend, sang Esther mit, wobei sie die Fensterscheibe herunterließ und eine Hand in den Fahrtwind hielt. Ihre Fingernägel schimmerten perlmuttfarben.
    »Don’t you know, little fool, you never can win …«
    Unauffällig versuchte er, sie aus den Augenwinkeln zu beobachten, was ihr jedoch nicht entging. Mit einem umwerfenden Lächeln strahlte sie ihn kurz an und widmete sich dann wieder summend der vorbeiziehenden Küstenlinie. Adam sagte sich, dass er sich besser auf die kurvige Straße konzentrieren sollte, auf der er viel zu schnell unterwegs war. Aber er mochte das Gefühl, das die Geschwindigkeit in seiner Magengegend erzeugte, und noch viel lieber mochte er das Prickeln, das der Anblick der Frau auf dem Beifahrersitz hervorrief. Dem gelang es sogar, das Reißen und Zerren des Dämons zu überspielen.
    In seiner Ausgelassenheit begann Adam, im Takt des Liedes aufs Lenkrad zu trommeln.

    »Sage ich doch, niemand kann Frankie Boy widerstehen.«
    »Ich trommle immer mit den Fingern, wenn ich gereizt bin«, hielt Adam dagegen, wohl wissend, dass seine Ausflucht äußerst schwach ausfiel. »Außerdem weiß ich, wie es ist, jemanden unter seiner Haut zu haben: wenig erfreulich.«
    »Bist du dir sicher, dass du weißt, was das bedeutet?«
    Der Ausdruck in Esthers Augen nahm ihn derartig gefangen, dass er fast zu spät das Lenkrad herumgerissen hätte, als ihnen in der Kurve ein anderer Wagen entgegenkam.
    »Wenn nicht zuvor, dann spätestens jetzt«, sagte er, unsicher, ob er lachen oder sich selbst verfluchen sollte.
    Auch Esther war der Schrecken anzusehen, aber genau wie bei ihm blieb das Leuchten auf ihrem Gesicht. Zweifelsohne waren sie beide verzaubert.
    »Vielleicht sollte ich lieber fahren, du scheinst mir etwas abgelenkt zu sein.«
    Automatisch schüttelte Adam den Kopf. »So groß kann die Liebe gar nicht sein, dass ich jemand anders hinter das Lenkrad meines Wagens lasse.«
    Als Esther ihm einen leichten Schlag auf den Oberschenkel verpasste, sah er sich tatsächlich fast genötigt, am Straßenrand zu halten, wenn er sie nicht doch noch vor lauter Vogelgezwitscher im Kopf über den Abgrund manövrieren wollte. Sein Reaktionsvermögen mochte gut sein, aber gegen diese hitzig aufwallenden Gefühle kam es nicht an.
    »Halt an!«, forderte Esther ihn entschieden auf.
    Erneut schüttelte Adam den Kopf. »Stell meine Gefühle für dich besser nicht auf die Probe, du könntest enttäuscht sein.« Dennoch ging er auf die Bremse und brachte den Wagen zum Stehen.
    Esther machte eine wegwerfende Handbewegung. »Es geht mir gar nicht darum, dass ich fahren möchte. Wenn ich mich eben nicht getäuscht habe, müssen wir auch gar nicht groß
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