Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
Vom Netzwerk:
ich kenne, sind auch nicht näher als der Ort, wo wir hinwollen. Hältst du es noch aus?«
    »Natürlich.«
    Der Regen hatte eingesetzt, als sie von Mansfield aus in Richtung Süden ritten, sintflutartig, so dass Matilda und Steinarr bis auf die Haut nass waren und die Straße sich im Nu in einen unpassierbaren Sumpf verwandelt hatte, auf dem die Pferde rutschten und glitten und in die Knie gingen angesichts des Schlamms. So war ihnen nichts anderes übriggeblieben, als die Waldwege zu benutzen, wo der Boden mehr Halt bot, die Wege jedoch derart überwachsen waren, dass Steinarr dazu übergegangen war, die Äste mit seinem Scramasax abzuhacken. Es war eine beschwerliche, langsame und alles andere als vergnügliche Reise, insbesondere als sie die Hügel überquerten. Da wünschte Matilda, ihr Vater würde noch leben, damit sie ihn selbst umbringen konnte – eine weitere Sünde auf der Liste all der Dinge, die sie eines Tages beichten musste.
    »Wie weit ist es noch?«
    »Der Steward sagte, Hokenall läge eine Wegstunde südlich von Newstead Abbey.« Steinarr hatte an einem kleinen Gutshof am Rand von Mansfield haltgemacht und nach dem Weg nach Torcard gefragt. Man hatte ihm gesagt, es handele sich nicht um den Namen eines Ortes, sondern um den Namen einer Familie, den edlen Herren eines Dorfes namens Hokenall. Und nun waren sie auf dem Weg dorthin.
    »Aber wo liegt Newstead?«
    »Etwa in dieser Richtung.« Steinarr machte eine vage Geste in Richtung Osten und hieb auf einen weiteren Strauch ein, um den Weg für das Packpferd zu verbreitern. »Ich könnte dich dorthinbringen. Die Mönche würden dir sicher ein Dach über dem Kopf und ein wärmendes Feuer bieten, damit du wieder trocken wirst.«
    »Euch auch.«
    »Ich werde es warm genug haben, wo immer ich bleibe, aber um dich mache ich mir wegen heute Nacht Gedanken.« Er brach einen kleineren Ast mit der Hand ab und trieb den Hengst weiter vorwärts. »Ich wünschte, ich würde mich in diesem Teil der Wälder besser auskennen. Es könnte sein, dass es nur einen Steinwurf entfernt eine Forstwarthütte gibt, die wir aber wegen all der Bäume nicht sehen können.«
    »Ich schaffe es noch bis nach Hokenall«, antwortete Matilda. »Ich bin nicht so zart besaitet, wie Ihr offenbar glaubt.«
    »Du hast mir mehr als einmal deine Stärke bewiesen. Dann also auf nach Hokenall.«
    Sie schlugen sich weiter durch den Wald und machten halt, wenn sie ein trockenes Plätzchen unter einem großen Baum fanden, doch bei jedem Halt spürte Matilda die Kälte nur umso mehr, und so drängte sie darauf weiterzureiten. Der Nachmittag zog sich dahin, und das trübe Licht wurde noch düsterer. So richtete sie sich auf eine kalte, nasse Nacht ein.
    Dann aber hatte der Wald ein Ende, und sie kamen zu ausgedehnten Weideflächen, hinter denen Felder lagen, und dahinter wiederum befand sich ein Dorf. Selbst die Pferde schienen die freudige Erregung zu spüren, und so galoppierten sie dem Dorf und damit doch noch der Aussicht auf eine warme Nacht entgegen.
    Steinarr ritt direkt zu dem Gutshaus, einem massiven Steingebäude, das von einem tiefen Graben und einer Palisade umgeben war. Rasche Erkundigungen am Tor ergaben, dass sie tatsächlich auf Hokenall angekommen waren und das Gut dem Grundherrn Peter Torcard gehörte. Steinarr fragte, ob er den Haushofmeister sprechen könne.
    »Drinnen,
Monsire.
Beim Abendessen. Geht nur hinein, Ihr wollt Eure Frau sicher ins Trockene bringen.«
    »Meine Cousine«, korrigierte Steinarr und bedachte den Mann mit einem tadelnden Blick.
    »Verzeiht, Mylord. Mylady.« Der Mann ging einen Schritt zurück und ließ sie mit einem entschuldigenden Blick das Tor passieren.
    Als sie sich der Tür des Haupthauses näherten, beugte sich Steinarr zu Matilda vor. »Bleib hinter mir, bis wir wissen, welche Sorte Mensch Peter Torcard ist und wir uns vergewissert haben, dass er keine Gäste beherbergt, die eine Gefahr darstellen könnten.«
    Sie warteten am Eingang, hinter dem Türvorhang, der die Zugluft von den Speisenden abhalten sollte, während ein Diener den Steward holte.
    »Willkommen, Mylord«, sagte der Steward und strich sich einige Krümel aus dem Bart, während er auf die beiden zukam. »Ihr wolltet mich sprechen?«
    »So ist es. Ich brauche einen Strohsack, auf dem meine Cousine die Nacht verbringen kann. Wir wurden von dem schlechten Wetter und den unwegsamen Straßen aufgehalten.«
    »Wir haben immer Platz für Reisende, obwohl nur wenige hier haltmachen, da es

Weitere Kostenlose Bücher