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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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vorgehaltener Waffe bedroht.
    Keine Panik. Keine Panik . Das sagte sie sich immer wieder. Wenn sie in Panik geriet, würde sie die Beherrschung verlieren und zu weinen und zu schreien anfangen, und irgendwie erschien es ihr wichtig, ruhig zu bleiben. Ihr einziger Gedanke war, wie tief es ihren Vater treffen würde, wenn man sie umbrächte, und dass sie darum nichts unternehmen durfte, das diese Menschen zwang, sie zu erschießen.
    Es würde sich alles regeln. Sie würden Lösegeld fordern, ihr Vater würde zahlen, und sie würde wieder freigelassen. Alles wäre im Nu überstanden.
    Sie hatte ihre Gesichter gesehen . War das nicht ein schlechtes Zeichen? Hatte sie nicht irgendwo gelesen, dass Entführer immer das Gesicht verbargen, wenn sie wirklich vorhatten, das Opfer nach der Lösegeldzahlung freizulassen,
damit sie später nicht identifiziert werden konnten? Wenn sich die Entführer keine Mühe gaben, ihre Identität geheim zu halten, beabsichtigten sie meist nicht, ihr Opfer am Leben zu lassen.
    »Ich werde erwartet«, platzte es aus ihr heraus. »Ich soll heute eine Kreuzfahrt antreten. Ich war gerade auf dem Weg dorthin …« Aber das wussten diese Leute doch. Schließlich war »Adam« ihr Fahrer. Eigentlich hätte er sie an den Pier bringen sollen. Sie suchte einen neuen Ansatzpunkt. »Ich habe Geld bei mir. Bargeld …«
    »Wir sind nicht an Ihrem Geld interessiert«, sagte die Frau. Sie war groß, hatte kurzes dunkles Haar und strahlte die langbeinige Eleganz eines Models aus, obwohl sie nicht wirklich hübsch war. Sie klang weder so grob noch so gemein, wie es Sydney in Anbetracht der Waffe in ihrer Hand erwartet hätte.
    »Aber … ich …« Sydneys Stimme versiegte, weil ihr Hirn die Arbeit verweigerte. Wenn sie nicht an ihrem Geld interessiert waren, woran dann?
    »Bitte beruhigen Sie sich«, sagte die Frau. »Wenn Sie unsere Anweisungen befolgen, wird weder Ihnen noch Ihrer Freundin ein Haar gekrümmt, und die Sache ist bald überstanden. Aber wenn Sie irgendeinen John-Wayne-Zauber aufführen, können wir nicht für das Wohlergehen Ihrer Freundin garantieren. Haben Sie verstanden?«
    Sydneys Gedanken überschlugen sich erneut. Sie hatten Caro geschnappt? Aber wozu, wenn sie kein Geld wollten? Und was noch lächerlicher war - John Wayne? Sie?
    »Ms Redwine befindet sich schon in unserer Hand«, fuhr die Frau fort. »Sie werden bald mit ihr telefonieren können. Auf diese Weise können Sie sich beide überzeugen, dass es der jeweils anderen gut geht.«
    Nicht Caro. Jenner.

    Ein hysterisches Lachen steckte in ihrer Kehle fest und drohte sie zu ersticken. Mein Gott, sie hätten Jenner diese Johne-Wayne-Ansprache halten sollen, nicht ihr.
    »Beruhigen Sie sich«, ermahnte die Frau sie scharf, als sie merkte, wie Syds Selbstbeherrschung Risse bekam.
    Sydney hielt ihre Handtasche so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten, und ihre Brust bebte unter den hektischen Atemzügen. Ihre Lippen waren taub. »Was wollen Sie von mir?«, flüsterte sie, und Tränen brannten in ihren Augen. Schnell wischte sie mit dem Handrücken darüber, denn sie wollte nicht schwächer wirken, als sie war, auch wenn ihr bewusst war, dass die Frau die Tränen gesehen hatte und genau wusste, was sie bedeuteten. Sie wollten ihr Angst machen. Sie wollten ihr solche Angst einjagen, dass sie alles tat, was man ihr befahl und sobald man es ihr befahl. Herzlichen Glückwunsch - das hatten sie bereits geschafft.
    »Tun Sie einfach, was wir Ihnen sagen«, war alles, was sie zur Antwort bekam. »Wenn Sie kooperieren, werden Sie anständig behandelt. Es muss keine allzu unangenehme Erfahrung werden.«
    Die Limousine bog ab. Jetzt fuhren sie auf mehrere Hotels zu, manche höher, manche nicht ganz so hoch, manche steril und anonym, andere mit wärmerem Flair. Sydney starrte wie blind nach vorn. In der Nähe eines Hotels hielten sich immer Menschen auf. Vielleicht konnte sie dort jemanden auf sich aufmerksam machen, obwohl sie nicht wusste wie, da die Scheiben der Limousine schwarz getönt waren. Und selbst wenn; was würde dann passieren? Würde diese Frau sie dann erschießen?
    »Wir gehen jetzt in ein Hotel«, sagte die Frau leise und völlig ungerührt. »Ohne Aufsehen zu erregen und ohne dass irgendwas darauf hinweist, dass wir nicht gut befreundet
sind. Ich wiederhole: Befolgen Sie alle Anweisungen, dann wird Ihnen und Ms Redwine nichts passieren. Wir werden einchecken. Dabei werden Sie Ihre Kreditkarte abgeben und die Anmeldung

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