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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Bastard wagen, sie anzulächeln?
    Seine Miene blieb freundlich, denn natürlich interessierte es ihn nicht, ob sie sich ärgerte oder nicht, was ihr gefiel und was nicht.
    Er drehte sich um und wollte wieder in die Diele treten, um Kim beim Durchsuchen der übrigen Taschen zu helfen, aber dann blieb er kurz in der offenen Tür stehen und zog ein kleines Gerät aus der Hosentasche. Er klappte einen Schraubenzieher heraus und begann leise pfeifend das Schloss an der Schlafzimmertür abzuschrauben.
    Obwohl ihr die Vernunft sagte, dass das windige Schloss ihre Entführer sowieso nicht aufgehalten hätte, hatte sie gehofft, dass man ihr wenigstens die Illusion von Privatsphäre gönnen würde. Jetzt hatte er auch diese Hoffnung zerstört, und das buchstäblich im Vorbeigehen.
    Ihre Knie begannen wieder zu schlottern, darum setzte sie sich in den Sessel und schaute ohnmächtig zu, wie ihre Habseligkeiten durchwühlt wurden. Kim behandelte die zarten Stoffe durchaus vorsichtig; sie nahm jedes Kleidungsstück einzeln heraus und legte es ordentlich beiseite, aber sie durchsuchte alles bis in den letzten Winkel und prüfte sogar die Innenbespannung der Koffer. Meine Güte, hielten die drei sie für eine Spionin?
    Endlich war die Durchsuchung beendet. Auf dem Weg zur Tür sagte Kim: »Wir bringen Ihnen gleich Ihr Handy, damit Sie Ms Jenner anrufen können. Machen Sie es sich bis dahin gemütlich.«
    Gemütlich? Gemütlich?
    Theoretisch war das sogar möglich. Zumindest körperlich, dachte Sydney. Das Schlafzimmer war nett eingerichtet. Sie waren in keinem Luxushotel abgestiegen, sondern eher in einem Geschäftshotel, aber einem von anständiger
Qualität. Aber wie sollte sie es sich gemütlich machen, wenn sie hier gefangen gehalten wurde, genau wie Jenner vermutlich irgendwo anders - und wenn sie beide wahrscheinlich sterben würden, bevor diese Sache beendet war?
    Außerdem wusste sie immer noch nicht, was diese Leute verflucht noch mal von ihr wollten.

9
    Jenner sah auf die Uhr, während das Flugzeug in San Diego landete. Sie hatte fast zwei Stunden Verspätung, und auch wenn sie sich keine Sorgen machte, das Schiff zu verpassen - es sollte erst um sechzehn Uhr ablegen -, hatte sie den durch ein Unwetter erzwungenen Aufenthalt in Dallas ärgerlich und ermüdend gefunden. Trotz ihrer veränderten finanziellen Umstände war sie nicht gerade reiseerfahren. Zum Beispiel war sie noch nie in Europa gewesen. Ein Großteil des Jetsets in Palm Beach reiste jeden Winter zum Skifahren in die Schweiz, aber sie verstand nicht, was so toll daran sein sollte, auf zwei dünnen Brettern einen Berghang hinunterzurutschen, und war deshalb nie hingefahren. Eines Tages würde sie vielleicht nach Australien reisen wollen, und es gab noch einige andere Länder, die sie sehen wollte, aber bis jetzt war sie einfach noch nicht viel herumgekommen.
    Wenn sie tatsächlich einmal flog, dann erster Klasse, trotzdem gehörte sie keinem Fluglinien-Club an und sah ehrlich nicht ein, was es bringen sollte, in einer bestimmten
Lounge und nicht bei den anderen Passagieren zu sitzen. Sitzen war ohnehin nicht ihr Ding; dazu war sie nach dem langen Flug zu ruhelos und zu aufgedreht gewesen. Also hatte sie zwei Stunden lang den Flughafen Dallas-Fort Worth abgeklappert, um in Bewegung zu bleiben, aber sich an langsameren Passagieren vorbeizudrängeln oder, schlimmer noch, hinter ihnen her trotten zu müssen, war etwa so entspannend wie eine Fahrt durch den Berufsverkehr. Trotzdem hatte sie sich wenigstens etwas bewegt.
    Sie hatte versucht, von Dallas aus Syd anzurufen und ihr von der Verspätung zu erzählen, aber sie war jedes Mal auf der Mailbox gelandet. Syd achtete peinlich darauf, ihr Handy abzuschalten, wenn sie in einem Restaurant saß oder das Klingeln sonst irgendwie unpassend gewirkt hätte, weil sie auf gar keinen Fall jemanden stören wollte, aber sie vergaß leider oft, das Handy hinterher wieder anzustellen. Jenner war nicht ganz so höflich; sie stellte ihr Handy höchstens stumm und auf Vibration, aber sie schaltete es praktisch nie aus. Was einst ein Luxus gewesen war, war für sie inzwischen so lebensnotwendig wie Luft, Wasser und ihre Stuart-Weitzman-Schuhe.
    Inzwischen allerdings hätte Syd das Mobiltelefon längst wieder einschalten und sie zurückrufen müssen, nachdem Jenner nicht pünktlich aufgetaucht war. Während das Flugzeug aufs Terminal zurollte, drückte Jenner den Einschaltknopf ihres Handys und wartete auf eine Verbindung. Überall

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