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Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Titel: Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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dich?«
    Raika war sich nicht sicher, ob Morla ihre Frage ernst meinte oder über sie spottete.
    »Danke, nein!«, sagte sie schnell, während sie noch immer die beiden Schwestern mit ihren gestählten Körpern anstarrte. Das sah alles ganz wunderbar leicht und elegant aus, doch Raika ahnte, wie viel hartes Training dahintersteckte und wie viel Schweiß man vergießen musste, um solche Perfektion zu erlangen. Sie würde weder eine Hüterin noch eine Guardian werden. Sie wollte einfach nur Raika sein, ein freier Nachtmahr, der zu seinem eigenen Vergnügen lebte. Das genügte ihr völlig!

Kapitel 21
AUF MESSERS SCHNEIDE
    »Die Jungs und ich spielen heute Abend im Mau Mau. Willst du mitkommen?«, fragte Jason, als er Lorena während ihrer Mittagspause anrief.
    »O ja«, rief sie spontan. »Das ist eine nette Truppe, und ich höre euch gern spielen.«
    Jason bedankte sich artig für das Kompliment. »Soll ich dich abholen?«
    Lorena lehnte ab. »Wir treffen uns dort. Ich sehe zu, dass ich vor neun da bin. Ich freu mich auf dich!«
    Sie legte auf und wandte sich wieder ihren Unterlagen zu. Sie musste Mr. Lightner anrufen und ihm die neuen Zinsoptionspapiere anbieten, die ihr Haus groß auf den Markt bringen wollte. Das Auf und Ab der verunsicherten Finanzmärkte war geradezu eine Einladung, mit den Zinssätzen zu spekulieren.
    Lorena legte sich die Argumente zurecht, mit denen sie Mr. Lightner überzeugen wollte. Leise summend blätterte sie in seiner Akte, als eine Stimme direkt hinter ihr sie zusammenfahren ließ.
    »Wer ist denn hier in diesem tristen Büro so unverschämt fröhlich?«
    »David!«, rief sie und fuhr auf ihrem Schreibtischstuhl herum. »Was fällt dir ein, dich so anzuschleichen? Du hast doch nicht etwa meine Telefonate belauscht? Ist das jetzt die neueste Schikane der Geschäftsleitung, dass wir uns gegenseitig ausspionieren?«
    »Um unsere Gespräche mit den Kunden zu überwachen?« David wehrte verächtlich ab. »Wie langweilig. Nein, ich bin nur gekommen, weil mir das selige Lächeln auf deinem Gesicht verraten hat, dass du privat telefonierst.«
    »Das ist in meiner Pause nicht verboten«, entrüstete sich Lorena.
    David schnaubte. »Verboten oder nicht, wen interessiert das? Es geht darum zu erfahren, was diesen Gesichtsausdruck bei dir hervorzaubert.« Er legte sich die Hand an die Brust und sagte theatralisch: »Ein Lächeln, das es einem warm ums Herz werden lässt. Es ist doch nicht etwa noch immer Jason?«
    »Das geht dich überhaupt nichts an!«, meinte Lorena.
    »Sei nicht so hartherzig zu mir. Willst du es verantworten, dass ich womöglich am Wochenende an unbefriedigter Neugier sterbe?«
    Lorena kicherte. »Ich wusste gar nicht, dass das zu den möglichen Todesursachen unserer Branche gehört.«
    »Das ist nichts, worüber man Scherze treiben sollte«, entgegnete David mit gespielt ernster Miene. »Denk nur daran, was das für Folgen für dich haben könnte. Man würde dir meine Kunden auch noch aufbürden. Du müsstest endlos Überstunden schieben und hättest keine Zeit mehr für den Mann deines seligen Lächelns. Also überleg dir gut, ob du wirklich so hart zu mir sein willst.«
    Lorena tat, als würde sie nachdenken. »Nun gut, vielleicht würde es mir doch auf die Laune schlagen, wenn ich dich auf dem Gewissen hätte, daher will ich deine typisch männliche Neugier stillen: Ja, ich habe mit Jason telefoniert, und es ist alles wunderbar.«
    David stieß die Faust in die Luft. »Ich wusste es! Das war das Salsakleid. Das hat alles entschieden, und nun wird er dir dein Leben lang als treuer Sklave zu Füßen liegen.«
    Lorena entschlüpfte ein Lachen. »Das hoffe ich doch nicht. Jedenfalls kannst du dich nun wieder beruhigt deiner Kundendatei zuwenden und noch ein paar Millionen an den Mann bringen, ehe du dich ins Wochenende verabschiedest.«
    »Was? Das ist alles, was du mir verraten willst? Ich möchte schmutzige Details hören! Warst du nicht vergangene Woche mit deinem Lover jenseits des Kanals? Was habt ihr so alles getrieben? Gestehe! Paris bei Nacht?«
    »Wir waren nicht in Paris, sondern in der Nähe von Hamburg«, berichtigte Lorena.
    »Aha! Noch schlimmer. St. Pauli mit seiner Reeperbahn. Die sündigste Meile der Welt.«
    Lorena dachte an ihre Nacht mit Raika und konnte es nicht verhindern, dass sich ihre Wangen röteten, was David nicht entging. Er stürzte sich mit einem Triumphschrei auf das verräterische Zeichen.
    »Los komm, pfeif auf den Kunden! Der ist sicher

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