Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Titel: Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
Lust in ihrem Bauch pochen. Vielleicht fand sich in Notting Hill ja etwas, das ihr diese Nacht doch noch versüßen konnte.
    Lorena hatte es geschafft, Dienstag- und Mittwochnacht in ihrer Wohnung zu verbringen, und so gelang es ihr sogar, recht früh aufzustehen. Nun war Donnerstag, und ihre Gedanken kreisten um Jason. Heute war Jazznacht. Heute würde er bestimmt kommen! Lorena spürte, wie ihre Nervosität den ganzen Tag über zunahm. Zum Glück musste sie wieder arbeiten, so wurden ihre Gedanken wenigstens die meiste Zeit des Tages von ihren Träumereien abgelenkt. Sie musste sich konzentrieren! Ihr durfte kein Fehler unterlaufen. Sie war als kühle, überlegte Händlerin bekannt, die gut mit Kunden umgehen konnte, und das durfte sie nicht aufs Spiel setzen. So riss sie sich zusammen, bis es endlich Zeit für den Feierabend war. Rasch packte sie ihre Sachen zusammen und eilte zur U-Bahn.
    Es war kaum sieben, als sie begann, diverse Outfits vor ihrem Spiegel auszuprobieren. Hunger verspürte sie nicht. Der Kater musste heute Abend allein essen. Endlich war sie mit ihrer Wahl zufrieden. Sie schminkte sich sorgfältig und versuchte dann, ihr Haar so zu fönen, wie der Friseur es gemacht hatte. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber am Ende war sie mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Lorena drehte sich langsam vor dem Spiegel. Wie spät war es? Erst kurz vor acht. Viel zu früh. Mit einem Seufzer ging sie einige Minuten in ihrer Wohnung auf und ab, dann hielt sie es nicht mehr aus. Sie konnte ja einen Umweg wählen, um noch ein wenig Zeit rauszuschinden.
    »Wünsch mir Glück«, hauchte sie dem Kater ins Ohr und küsste ihn so stürmisch, dass er protestierte, dann tänzelte sie die Treppe hinunter.
    Der Umweg fiel ziemlich kurz aus, und so war es noch deutlich vor neun, als das Mau Mau in Sicht kam. Nein, es wunderte sie nicht, unter den wenigen Gästen, die bereits da waren, Noah zu entdecken. Sie trat auf ihn zu und lächelte ihn an.
    »Hallo, Noah, schön, dich zu sehen.«
    Er ließ den Blick gleichgültig über sie schweifen. »Hallo«, brummte er. Kein Lächeln, und er machte auch keine Anstalten, sie zu einem Drink einzuladen. Lorena zuckte die Achseln und wandte sich ab. Dann eben nicht. Sie war schließlich nicht hier, um Noah zu treffen. Sie wartete auf Jason! Dennoch fühlte sie sich ein wenig gekränkt. Sie lächelte den Barkeeper betont herzlich an und bestellte wie üblich einen Caipirinha. Anschließend nahm sie auf einem Barhocker Platz und wartete. Jedes Mal wenn sich die Tür öffnete, machte ihr Herz einen kleinen Sprung, doch stets wurde es enttäuscht. Jason kam nicht. Dafür gesellten sich Tyler und Jake zu ihr, plauderten ein wenig und luden sie dann zu einer Partie Billard ein. Noah schien keine Lust zu haben, ließ sich aber von seinen Freunden überreden. Er war ein wenig unkonzentriert, und so lagen Jake und Lorena bald in Führung. Jake war wieder dran, um den entscheidenden Stoß auszuführen, als Noah sich näher schob.
    Hatte er Jake gestoßen? Jedenfalls ging die Kugel daneben, und Jake wandte sich mit empörter Miene zu seinem Kumpel um.
    »Hey, Mann, pass doch auf! Das war deine Schuld.«
    Noah zuckte nur mit den Schultern. »Was kann ich dafür, wenn du nicht triffst.«
    Lorena und Jake gewannen trotzdem, und auch beim zweiten Spiel lagen sie vorn, als Tyler wieder ein Patzer unterlief.
    »Verdammt Tyler, mit dir zu spielen ist eine Strafe Gottes«, brauste Noah auf. »Du bist echt der letzte Loser auf dieser Welt!«
    Lorena sah, dass Tyler gekränkt war, auch wenn er nichts sagte. Beim letzten Mal hatten seine Freunde ihn ebenfalls aufgezogen, doch das war anders. Heute fehlte der neckende Ton. Das hatte Noah ernst gemeint, und Tyler wusste es.
    Sie sah zu Noah hinüber. Auf seiner Miene lag kein Lächeln. Verwirrt senkte Lorena ihren Blick auf seine Hände, die sie noch vor wenigen Nächten liebkost und ihr so viel Lust geschenkt hatten. Ihr fiel eine kleine Verletzung an seinem Handgelenk auf, die bereits zu verkrusten begann. Vielleicht hatte sie ihn dort in ihrer ungestümen Lust gekratzt?
    Die Stunden verstrichen, doch Jason tauchte nicht auf. Lorena verabschiedete sich von den Männern und trat in die Nacht hinaus. Ein Blick auf die Uhr bestätigte ihr, dass ihr genug Zeit blieb, nach Hause zu schlendern und sich in ihrer Wohnung einzuschließen, ehe die Uhren Mitternacht schlugen.
    Es war kühl geworden. Ein böiger Wind wehte von der Themse herauf. Fröstelnd schlang Lorena

Weitere Kostenlose Bücher