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Nachtnelken - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners vierter Fall) (German Edition)

Nachtnelken - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners vierter Fall) (German Edition)

Titel: Nachtnelken - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners vierter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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schlägt.«
    »Und wo besorgten Sie sich den ollen Schlauch?« Grede griff Peukers Formulierung auf.
    »Vor zwei Wochen habe ich beim Eggen geholfen. Der Acker liegt gleich hinterm Dorf, neben dem Trafohäuschen. Dort ist ein Düngerschuppen. Unter der Tür sah ich den Schlauch und zog ihn heraus. Ich hatte eigentlich gehofft, er wäre länger. Na ja, dafür war er halbwegs sauber. Nur mein kleiner Finger passte in das Loch, aber für meine Zwecke würde er schon reichen. Keiner hat gesehen, dass ich den Schlauch aufhob und mitnahm. Ich hab ihn dann in der Scheune liegen gelassen.«
    »Sie haben den Schlauch schon seit zwei Wochen gehabt?«, fragte Grede nach. »Wollten Sie bereits vor vierzehn Tagen ein Mädchen suchen?« Er überlegte fieberhaft, ob innerhalb der letzten beiden Wochen irgendein sexueller Überfall gemeldet worden war. Ein kurzer Blick zu Judith Brunner, die den Kopf leicht schüttelte, bestätigte seine Erinnerungen. Nein.
    Der junge Mann war nach Gredes letzter Frage puterrot geworden. »Nein. Da noch nicht.« Peuker starrte die Tischplatte an. »Na …, ich wollte es erst mal ausprobieren. Im Stall. Mit ’ner Kuh.«
    Judith Brunner traute ihren Ohren nicht. Was wollte Peuker ausprobieren? Die Penetration mit dem Schlauch oder wollte er etwa selber? Sie bewunderte Dr. Grede, dem es gelang, eine unbeteiligte Miene beizubehalten.
    Er fragte sogar weiter, mit einem Tonfall, der schon fast für echtes Interesse gehalten werden konnte: »Und?«
    Peuker sah erschrocken auf: »Habe ich aber nicht.«
    »Aha«, machte Grede, als führten sie eine normale Unterhaltung. »Und weiter?«
    »Auf der Hinfahrt zu meiner Oma bin ich keinem Mädchen begegnet.«
    »Aber auf der Rückfahrt haben Sie dann eins gesehen.«
    Peuker nickte. »Sie gefiel mir sofort, wie sie da hockte, irgendetwas pflückte und in eine Papiertüte füllte. Und da dachte ich, das ist eine für mich. Die wollte ich gerne fütern!«
    »Wie bitte? Was wollten Sie?« Dr. Grede glaubte, den Mann nicht richtig verstanden zu haben, obwohl der deutlich sprach.
    »Na, mit der mache ich es jetzt. Fütern.«
    Hans Grede hatte dieses Wort noch nie gehört. Er konnte sich natürlich denken, was gemeint war.
    Judith Brunner bedeutete ihm stumm, nicht weiter zu insistieren.
    Deswegen fragte er nur: »Und dann?«
    »Ich drehte mich um, ob jemand zu sehen war. Niemand. Die Gelegenheit kam mir wie gerufen.«
    »Was geschah nun?«
    »Ich nahm den Schlauch aus der Kiste und steckte ihn in meine Hosentasche. Dann bin ich locker zu ihr hin und legte ihr meinen Arm um den Hals. Sie hockte immer noch da und hatte gar nicht gemerkt, dass ich ran kam.« Peuker beugte sich etwas seitlich hinunter und demonstrierte es mit seinem rechten Arm. »Dann hab ich sie gefragt, ob sie Liebe machen will. Sie versuchte hochzukommen. Sie sagte: ›Nein. Ich habe schon einen anderen!‹ Umso besser, dachte ich, dann weiß sie ja, was jetzt kommt. Ich habe sie fest an mich gedrückt und wollte sie in das Feld ziehen. Sie wehrte sich, riss sich fast los und schrie mich an, ich solle sie sofort gehen lassen. Um Hilfe hat sie aber nicht gerufen!« Das klang wie eine Rechtfertigung. »Als ich sie dann an einem Arm den Weg entlanggezogen habe, hat sie mit einem Heft nach mir geschlagen. Aber es tat nicht sonderlich weh. Sicherheitshalber habe ich ihr mit dem Schlauch ins Kreuz gehauen. Da hat sie dann alles fallen gelassen. Ich schnappte mir ihre Arme und zog sie über meine Schultern, sodass sie wie ein Sack auf meinem Rücken hing. Ein halber Sack Korn hätte mehr gewogen. Ich schleppte sie ins Feld und hab sie da noch mal gefragt, ob sie mich liebt. Sie hat nur nein, nein, nein geschrien und da hab ich sie kurz am Hals gedrückt. Sie sollte endlich Ruhe geben.«
    »Sie haben sie erwürgt«, stellte Dr. Grede klar.
    »Das wollte ich doch gar nicht. Warum hat sie sich denn bloß gewehrt?«
    »Was ist dann passiert?«
    »Plötzlich hat die sich nicht mehr bewegt. Ich merkte, dass sie tot war. So konnte ich sie nicht mehr gebrauchen. Da hab ich ihr den Rock hochgeschoben und den Schlüpfer runtergezogen. Ich war einfach nur wütend. Da hab ich dann den Schlauch genommen, und ihr den unten reingesteckt.«
    »Warum? Warum haben Sie das gemacht?«
    »Es sollte so aussehen, als hätte sie jemand gefickt.«
    »So wütend waren Sie? Das Mädchen war tot.«
    Peuker spuckte die Antwort förmlich aus sich heraus: »Die ganze Zeit über, schon als ich vom Fahrrad stieg, hatte ich einen riesigen

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