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Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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einem Kuss verabschiedete.
    „Ich bin für dich da", sagte jener und gab Josh damit die Hoffnung, dass sich seine konfuse Lebenslage vielleicht doch irgendwann einmal ändern würde.

    Josh konnte sich zwei Stunden am Vormittag frei nehmen, um der Beerdigung von Sven Cychowski beizuwohnen.
    Er kannte ihn zwar kaum, dennoch verspürte er den Drang, von dem jungen Mann, der so unglücklich verstorben war, Abschied zu nehmen.
    Josh hatte ein paar Blumen aus dem Gewächshaus des Zoos mitgenommen, die wollte er nach der Zeremonie auf das Grab legen.
    Während der Trauerrede stand er abseits. Er gehörte nicht zu den Verwandten oder Bekannten, noch weniger zu den Freunden, trotzdem wollte er irgendwie dabei sein.
    Es waren nicht viele Menschen zur Beerdingung gekommen, doch sicher die Eltern, vielleicht Geschwister und enge Bekannte, vielleicht auch Geschäftspartner.
    Ein Mann, der fiel Josh allerdings auf. Es war ein relativ junger, hübscher Mann, der sehr gepflegt aussah und am meisten weinte.
    Vielleicht war das Svens Freund gewesen? Sein Lover, sein Lebenspartner?
    Josh senkte den Kopf, als die Trauergäste das Grab und den Friedhof verließen. Er fühlte sich noch immer unbeteiligt, abseits und sogar etwas unbemerkt, doch der junge Mann kam nach der Gedenkfeier genau auf ihn zu. Seine Augen waren gerötet, sein Blick traurig und zornig zugleich. Vor dem Tierpfleger blieb er stehen und fauchte:
    „Ohne dich würde Sven noch leben! Dass du gar kein schlechtes Gewissen hast! Dass du dich hier überhaupt hertraust!"
    Josh schluckte betroffen. Natürlich wusste er, woher man ihn kannte. Die Zeitungen waren ja voll davon gewesen. Er ließ diese Anschuldigungen jedoch nicht auf sich beruhen. Er war sich keiner Schuld bewusst, noch war er unfähig, sich zu verteidigen.
    „Es tut mir wirklich leid, was passiert ist", sagte er daraufhin, mit ruhiger Stimme. Dass sein Gegenüber in Trauer und ziemlich verzweifelt war, konnte man sehen und musste man berücksichtigen. „Aber ich kann nichts dafür, dass Sven in dieser Nacht zu mir kam. Es war seine Entscheidung." Er hob die Schultern leicht an. „Und dass sein Privatleben ihm vielleicht nicht die Abenteuer bescherte, die er gebraucht hat, dafür kann ich erst recht nichts!"
    Der Mann vor ihm zitterte vor Zorn. Er hob seine Hand und verpasste Josh eine ordentliche Ohrfeige.
    Damit hatte Josh nicht gerechnet. Der Mann selbst allerdings wohl ebenfalls nicht. Mit einem Mal traten erneute Tränen in sein Gesicht. „Entschuldigung ...", sagte er leise und senkte den Kopf.
    Josh rieb sich die Wange. Und obwohl er diesen „Angriff" als unmöglich empfand, entschloss er sich, diese Angelegenheit ruhen zu lassen.

    Es war kurz vor Feierabend. Josh hatte mit dem Besuch von Lukas kaum mehr gerechnet, und umso erstaunter war er, als er seinen Freund vor dem Malaienbären-Gehege stehen sah. Josh hatte die Bären schon ins Innere gebracht und säuberte inzwischen die Außenanlage - die letzte Handlung an diesem Arbeitstag.
    „Komm hinten rum!", rief Josh. „Ich lass dich rein!"
    Kurz darauf stand Lukas vor der Tür zum Hinterhof des Bärenreviers. Zusammen mit Josh humpelte er mit seinen Krücken in den Pausenraum, wo Thomas am Tisch saß und etwas „Schreibkram" erledigte.
    „Oh, schon wieder Kuchen?", fragte Josh erstaunt, während er sich seine dreckigen Gummistiefel auszog und in bequeme Sneaker umtauschte. Auch sein T-Shirt wechselte er ungeniert. Den Vorfall am Friedhof hatte er schon fast vergessen, und er hatte sich vorgenommen, auch niemandem davon zu berichten.
    „Ja, Carola hat mal wieder gebacken", erläuterte Thomas. Er sah dabei nicht auf, schien diese Angelegenheit als weniger bedeutsam zu empfinden. „Seitdem ich hier wohne, bringt sie öfter mal was vorbei. Benni auch. Die denken wohl, ich kann mir nichts zu Essen machen."
    Er schüttelte leicht den Kopf.
    Josh und Lukas bedienten sich dagegen erfreut am Kuchen.
    „Vielleicht will Carola ja mit dem Kuchen dein Herz erobern?", feixte Josh, da sah Thomas endlich auf.
    „Na hör mal!", konterte er. „Die könnte meine Tochter sein!"
    Und schon grinste er. „Nee, die kommt wegen dir", stellte er klar, dann sah er allerdings Lukas tiefgründig an. „Wird sie sicher nicht freuen, dass du jetzt vergeben bist."
    Josh winkte ab. „Ach, du kennst doch die Azubis. Morgen schwärmt sie für Tobias von den Okapis, übermorgen für Lutz von den Ameisenbären ..." Er zuckte mit den Schultern, blickte dann zu Lukas, als

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