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Nachts

Nachts

Titel: Nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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glauben.«
    »Du bist frei«, stimmte Sam zu. »Deine Strafe ist auch bezahlt, Sarah. Deine Strafe ist für alle Ewigkeit bezahlt.«
    Sie zog sein Gesicht zu sich und bedeckte Lippen und Wangen und Augen mit zärtlichen Küssen. Dabei machte sie selbst die Augen nicht zu; sie sah ihn die ganze Zeit über ernst an.
    Schließlich nahm er ihre Hände und sagte zu ihr: »Warum gehen wir nicht rein und wohnen der Feier bei? Deine Freunde werden sich fragen, wo du steckst.«
    »Sie können auch deine Freunde sein, Sam wenn du es möchtest.«
    Er nickte. »Das möchte ich. Sogar sehr.«
    »Ehrlichkeit und Glaube«, sagte sie und strich ihm über die Wangen.
    »Das sind die Zauberworte.« Er küßte sie noch einmal, dann bot er ihr seinen Arm. »Würden Sie mich begleiten, Lady?«
    Sie hakte sich bei ihm unter. »Wohin Sie wollen, Sir. Überallhin.«
    Sie gingen langsam, Arm in Arm, zum Haus Angle Street zurück.

    ZEITRAFFER
    Diese Geschichte
    ist dem Andenken von John D. MacDonald gewidmet.
    Du fehlst mir, alter Freund und du hast recht gehabt, was die Tigers anbelangt.

    Vorbemerkung zu
    >Zeitraffer<
    Hin und wieder fragt mich jemand: »Wann hast du dieses HorrorZeug endlich satt, Steve, und schreibst etwas Ernsthaftes?«
    Ich habe immer geglaubt, die in dieser Frage enthaltene Beleidigung wäre zufällig, aber im Lauf der Jahre wurde ich zunehmend überzeugter, daß das nicht der Fall ist. Sehen Sie, ich beobachte die Gesichter der Leute, die diese spezielle Breitseite abfeuern, und die meisten sehen wahrhaftig aus wie Kanoniere, die abwarten, ob ihre letzte Salve danebengeht oder die anvisierte Fabrik oder das Munitionslager voll trifft.
    Tatsache ist, fast alles, was ich geschrieben habe dazu gehören auch eine Menge komischer Sachen , habe ich in einer sehr ernsthaften Geistesverfassung geschrieben. Ich kann mich kaum an eine Gelegenheit erinnern, da ich mich an die Schreibmaschine gesetzt und wild und unbeherrscht über ein wildes und irres Stück Material gekichert habe, das ich mir abgerungen hatte. Ich werde nie Reynolds Price oder Larry Woiwode sein das habe ich nicht in mir , aber das heißt nicht, daß mir nicht ebensoviel an dem gelegen wäre, was ich tue. Aber ich muß tun, was ich tun kann wie Nils Lofgren es einmal ausgedrückt hat: »I gotta be my dirty self I won’t play no jive.«
    Wenn real also ETWAS, DAS WIRKLICH GESCHEHEN
    KANN Ihre Definition von seriös ist, dann sind sie an der falschen Stelle und sollten das Gebäude unter allen Umständen verlassen. Aber vergessen Sie dabei nicht, ich bin nicht der einzige, der an diesem speziellen Ort Geschäfte macht; Franz Kafka hatte einmal ein Büro hier, George Orwell, Shirley Jackson, Jörge Luis Borges, Jonathan Swift und Lewis Carroll. Ein Blick auf den Wegweiser im Erdgeschoß zeigt, zu den derzeitigen Mietern gehören Thomas Berger, Ray Bradbury, Jonathan Carroll, Thomas Pynchon, Thomas Disch, Kurt Vonnegut Jr., Peter Sträub, Joyce Carol Gates, Isaac Bashevis Singer, Katherine Dünn und Mark Halpern.
    Was ich mache, das mache ich aus den ernsthaftesten Gründen: Liebe, Geld, Besessenheit. Die Geschichte des Irrationalen ist der geistig gesündeste Weg, den ich kenne, um der Welt Ausdruck zu verleihen, in der ich lebe. Diese Geschichten haben mir als Instrument für Metapher und Moral gleichermaßen gedient; sie bilden auch weiterhin das beste mir bekannte Fenster zu der Frage, wie wir die Welt wahrnehmen, und der ganz entscheidenden Frage, wie wir uns auf der Grundlage dieser Wahrnehmung verhalten. Diese Fragen habe ich innerhalb der Grenzen meiner Begabung und Intelligenz so gut ich konnte erforscht. Ich habe weder den National Book Award noch den PulitzerPreis gewonnen, aber ernsthaft bin ich trotzdem. Wenn Sie sonst nichts glauben, glauben Sie wenigstens dies: Wenn ich Sie an der Hand nehme und zu reden anfange, mein Freund, glaube ich jedes Wort, das ich sage.
    Vieles, was ich zu sagen habe die WIRKLICH WICHTIGEN
    DINGE , hat mit der Kleinstadtwelt zu tun, in der ich großgezogen wurde und immer noch lebe. Kurzgeschichten und Romane sind maßstabsgetreue Modelle dessen, was wir lachend das >wirkliche Lebern nennen, und ich bin der Überzeugung, die Leben, die in Kleinstädten gelebt werden, sind maßstabsgetreue Modelle dessen, was wir lachend >Gesellschaft< nennen. Diese Vorstellung bietet sicher Angriffsfläche für Kritik, und Kritik ist vollkommen in Ordnung (ohne sie wären jede Menge Lehrer und Literaturkritiker arbeitslos); ich will nur

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