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Nachts

Nachts

Titel: Nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Holz gebrochen. Er dachte am Rande: Ein Schloß ist nur so gut wie die Tür, an der man es anbringt. Die Leute denken einfach nie nach.
    Kevin wandte das ängstliche Gesicht seinem Vater zu. In diesem Augenblick war John Delevan so mitgenommen von Kevins Gesichtsausdruck wie dieser vor nicht allzu langer Zeit von seinem. Er dachte: Ich frage mich, wie viele Väter die Möglichkeit haben zu sehen, wie ihre Söhne als Erwachsene aussehen werden? Er wird nicht immer so verkrampft und nervös aussehen Gott, das hoffe ich nicht , aber so wird er aussehen. Und, herrje, er wird ein hübscher Kerl!
    Er hatte, wie Kevin auch, diesen Augenblick der Erkenntnis inmitten der Geschehnisse, und der Augenblick war kurz, aber er vergaß ihn niemals. Er hatte ihn stets in Reichweite seines Denkens parat.
    »Was?« fragte Kevin heiser. »Was, Dad?«
    »Möchtest du sie einschlagen? Ich wäre dabei.«
    »Noch nicht. Ich glaube, das wird nicht nötig sein. Ich glaube nicht, daß er hier ist aber er ist in der Nähe.«
    Das kannst du nicht wissen. Kannst es nicht einmal denken.
    Aber sein Sohn dachte es, und er war der Überzeugung, daß Kevin recht hatte. Zwischen seinem Sohn und Pop hatte sich eine Art Band gebildet. >Eine Art< Band. Komm zu dir. Er wußte genau, was für ein Band das war. Es war die verfluchte Kamera, die da drinnen an ihrem Gurt hing, und je länger es dauerte, je länger er die Maschine laufen, ihre Zahnräder sich drehen und ihre häßliche Kolben stampfen spürte, desto weniger gefiel es ihm.
    Zerbrich die Kamera, zerbrich die Verbindung, dachte er und sagte:
    »Bist du sicher, Kev?«
    »Gehen wir nach hinten. Versuchen wir es dort an der Tür.«
    »Dort ist ein Tor. Das wird verschlossen sein.«

    »Vielleicht können wir darüberklettern.«
    »Okay«, sagte Mr. Delevan und folgte seinem Sohn die Stufen des Emporium Galorium hinunter und durch die Gasse, und dabei fragte er sich, ob er den Verstand verloren hatte.
    Aber das Tor war nicht verschlossen. Irgendwann im Lauf der Ereignisse hatte Pop vergessen, es abzuschließen, und obwohl Mr. Delevan die Vorstellung nicht gefallen hatte, über den Zaun zu klettern, möglicherweise über den Zaun zufallen, und sich dabei wahrscheinlich die Eier abzureißen, gefiel ihm die offene Tür irgendwie noch weniger. Dennoch traten er und Kevin ein und gingen über den schmutzigen Hof von P op, den irgendwie nicht einmal das herunterfallende Oktoberlaub verbessern konnte.
    Kevin bahnte sich einen Weg zwischen den Müllhalden hindurch, die Pop hinausgeworfen, aber, da zuviel Mühe, nicht zum Schrottplatz gebracht hatte, und Mr. Delevan folgte ihm. Sie gelangten etwa zu dem Zeitpunkt zum Hackstock, als Pop aus Mrs. Althea Lindens Garten einen Block westlich auf die Mulberry Street kam.
    Der Mulberry Street wollte er folgen, bis er zur Holzfirma Wolf Jaw gelangte. Die Holzlastwagen der Firma fuhren zwar schon auf den Straßen des westlichen Maine, und das Surren und Kreischen der Motorsägen durfte seit etwa halb sieben von den schwindenden Hartholzvorräten der Gegend aufsteigen, aber vor neun würde niemand ins Büro kommen, und bis dahin waren noch gut fünfzehn Minuten Zeit. Am Ende des winzigen Hofs der Holzfirma befand sich ein hoher Bretterzaun. Dieser hatte ein Tor, das verschlossen war, aber Pop besaß einen Schlüssel. Er würde das Tor auf schließen und so in seinen eigenen Garten gelangen.
    Kevin kam zum Hackstock. Mr. Delevan holte ihn ein, folgte dem Blick seines Sohns und blinzelte. Er machte den Mund auf, um zu fragen, was das nun wieder sollte, dann klappte er ihn wieder zu. Er kam auch ohne Hilfe von Kevin langsam dahinter, was das bedeuten sollte. Es war nicht richtig, solche Einfälle zu haben, es war nicht natürlich, und er wußte aus bitterer Erfahrung (bei denen Reginald Marion >Pop< Merrill selbst einmal eine Rolle gespielt hatte, wie Mr.
    Delevan seinem Sohn vor gar nicht so langer Zeit gestanden hatte), daß man leicht zu einer falschen Entscheidung kommen konnte, wenn man etwas impulsiv tat, aber das war einerlei. Obwohl er nicht in derlei Begriffen dachte, könnte man zutreffend sagen, daß Mr.
    Delevan hoffte, er könnte sich um die Wiederaufnahme in das verNünftige Lager bewerben, wenn allse vorbei war.

    Zuerst dachte er, er hätte die zertrümmerten Überreste einer Polaroidkamera vor sich. Dafür war selbstverständlich nur sein Verstand verantwortlich, der versuchte, ein wenig Vernunft in der Wiederholung zu finden; was da auf dem Hackstock lag,

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