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Nachtsafari (German Edition)

Nachtsafari (German Edition)

Titel: Nachtsafari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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vor sich gesehen hatte.
    Nils schien zu bemerken, dass sie etwas quälte, und zog sie auf seinen Schoß. »Du hast Silke und Marcus doch auf eine Fahrt durch Inqaba eingeladen, Honey. Haben sie sich schon gemeldet?« Er küsste ihren Nacken mit Hingabe.
    Die Berührung seiner Lippen sandte ein Kribbeln ihre Nervenbahnen entlang, sie atmete seinen vertrauten Geruch ein, und unter seinem zärtlichen Streicheln lösten sich ihre düsteren Gedanken auf. Mit einer Katzenbewegung schmiegte sie sich an ihn.
    »Nein, haben sie nicht, und ihre Nummer haben sie mir nicht gegeben. Ich muss also warten, bis sie anrufen. In dem Fall werde ich sie zum Essen einladen. Dann könnt ihr euch auf Marcus stürzen und ihn auseinandernehmen. Ich möchte nur wissen, wie viel diese Silke wirklich von ihm weiß. Sie wirkte weder knallhart noch abgebrüht. Und das müsste sie als seine Frau und Fast-Schwiegertochter vom Hangman sein. Man kann nicht mit so einem Menschen leben, wissen, was er getan hat, und sein Leben genießen. Dazu muss man selbst ein menschliches Schwein sein.«
    »Das ist Silke mit Sicherheit nicht«, wehrte Nils entschieden ab. »So genervt, wie sie von seiner Vorstellung war, glaube ich, dass sie keine Ahnung von alldem hat. Sie wirkte nicht wie jemand, der sich so verstellen kann. Ich glaube, dass sie ahnungslos ist.«
    »Und viel zu hübsch, um anders zu sein, nicht wahr?«, spottete Jill.
    Ihr Mann ging auf die Herausforderung nicht ein. »Ich sollte mich wundern, wenn mich meine Menschenkenntnis da im Stich lässt.«
    »Na, dann wartet aber eine üble Überraschung auf die Frau, wenn ihr Verlobter der ist, für den wir ihn halten«, warf Dirk ein.
    Nils streckte sich, dass es knirschte. »Mann, knurrt mein Magen. Willst du mich verhungern lassen, Liebling?« Demonstrativ zog er die Wangen ein und sah seine Frau vorwurfsvoll an. »Ich halluziniere schon von saftigen Steaks mit Pommes. Nachher können wir immer noch auf den Spuren von Hangman quer durchs Internet marschieren …«
    »Ich wohl nicht«, unterbrach Dirk ihn. »Ich werde von Deutsch land aus recherchieren müssen, denn eigentlich bin ich nur gekommen, um mich zu verabschieden. Ich fahre von hier aus gleich zum Flughafen, fliege zu Anita nach Kapstadt und abends mit ihr weiter nach Deutschland, und morgen suhle ich mich schon in Schneematsch.« Er zog ein Gesicht. »Ich hoffe, ihr seid richtig neidisch.«
    Jill fuhr hoch. »Was? Ihr fliegt heute? Aber ich habe euch doch schon vor Wochen eingeladen!«
    »Anita hat sich in ihren Nachforschungen vergraben und deswegen wohl vergessen, dir Bescheid zu sagen, dass wir ein paar Tage früher fliegen. Und bevor du mich anraunzt, dass ich das ja auch mal hätte tun können – du hast recht, aber ich habe gedacht, Anita hätte das erledigt. Shit happens.« Er grinste entschuldigend.
    »Könntet ihr den Flug nicht einfach um einen Tag verlegen?«, fragte Jill. »Eine Party ohne euch ist doch nur der halbe Spaß. Außerdem wollen wir ein Lamm am Spieß grillen.« Dirk würde für gegrilltes Lamm alles tun, das wusste sie.
    »Ich wünschte, es gäbe da eine Möglichkeit, aber das geht nicht, wirklich nicht.« Dirk hob mit sichtlichem Bedauern die Hände. »Die Flüge nach Deutschland sind randvoll, schon seit Wochen. Da passt keine Fliege mehr rein. Wenn wir jetzt auch noch umbuchen, würden wir wohl nur noch einen Platz auf den Tragflächen bekommen, wenn überhaupt.«
    »Wann kommt ihr wieder?«, wollte Nils wissen.
    Dirk zuckte die Schultern. »Geplant ist der Rückflug in vier Wochen, aber mal sehen, was sich ergibt. Da drüben ist es jetzt verdammt kalt, und eigentlich bin ich nicht besonders scharf darauf, bis zu den Knien im Schnee zu versinken. Irgendwann werde ich dann steif gefroren wieder ausgegraben. Der Ötzi aus Afrika.«
    Jill fiel etwas ein. Sie glitt von Nils’ Knien. »Warte mal, ich habe etwas für Anita. Ich wollte es ihr auf der Party geben.« Sie lief aus dem Zimmer und kehrte gleich darauf mit einem länglichen Päckchen in der Hand zurück. Es war in weißes Lackpapier eingeschlagen und mit einer butterblumengelben Schleife gebunden.
    Dirk nahm es und wog es lächelnd in der Hand. »Was ist es? Werden die Drogenhunde am Zoll deswegen anschlagen?«
    »Das glaube ich nicht, es sei denn, sie sind auf alte Fotos abgerichtet. Kürzlich stieß ich auf eine Kiste mit Papieren und anderem Zeug meines Vaters und fand dabei diesen Stapel Fotos. Sie sind alle von der Farm ihrer Eltern.«
    »Von

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