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Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind

Titel: Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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und Shirley .
    Als die Kellnerin vorbeikam, bat Hart um die Rechnung. Die Frau war höflich, aber distanziert. Sie hatte es aufgegeben, mit ihm zu flirten, seit ihre Versuche beim ersten Mal vor etwa einer Woche nicht erwidert worden waren. In Bars wie dieser ist einmal genug. Hart zahlte, verließ das Lokal und fuhr zu einer anderen, nicht weit entfernten Bar im Broadway District. Er parkte, stieg aus und trat in den Schatten einer nahen Gasse.
    Als der Mann gegen ein Uhr die Bar verließ, was er seit einer Woche praktisch jede Nacht getan hatte, packte Hart ihn, stieß ihm eine Pistole in den Rücken und zerrte ihn in die Gasse.
    Freddy Lancaster benötigte circa fünfzehn Sekunden, um zu dem Schluss zu gelangen, dass die unmittelbare Bedrohung durch Hart schlimmer war als die ebenso große, aber derzeit weniger direkte Gefahr, die von Michelle Kepler ausging. Er verriet Hart alles, was er über die Frau wusste.
    Einen Blick aus der Gasse und einen schallgedämpften Schuss später kehrte Hart zu seinem Wagen zurück.

    Er fuhr zu seinem Haus und dachte über die nächsten Schritte nach. Er hatte Freddy geglaubt, als dieser beteuerte, weder er noch Gordon Potts wüssten genau, wo Michelle wohnte, doch der Mann hatte ausreichend Informationen geliefert. Hart konnte Michelle aufspüren.
    Was er bald tun würde.
    Vorerst jedoch würde er in die Tat umsetzen, was ihn schon seit einigen Wochen beschäftigte. Er gähnte und dachte sich, dass er erst mal ausschlafen sollte. Er brauchte nicht früh aufzubrechen. Humboldt, Wisconsin, lag nur drei Autostunden entfernt.

87
    Am Montag, dem 4. Mai, um 14.30 Uhr saß Kristen Brynn McKenzie am Tresen eines Restaurants in Milwaukee, aß Hühnersuppe und trank eine kalorienarme Limonade dazu. Sie hatte sich am Vormittag mit einem hiesigen Detective und danach mit einem FBI-Agenten getroffen, um die Erkenntnisse der jeweiligen Ermittlungen zu vergleichen. Es ging um die im April in Kennesha County begangenen Morde an den Feldmans und an den Meth-Dealern.
    Die Treffen hatten sich als wenig ergiebig erwiesen. Die Stadt und die Bundesbehörde schienen in erster Linie daran interessiert zu sein, eine Verbindung zu Mankewitz zu finden, und nicht etwa daran, die Personen zu ergreifen, die ein unschuldiges Ehepaar hingerichtet und die Leichen schändlich auf dem kalten Küchenboden liegen gelassen hatten.
    Brynn hatte sowohl den Detective als auch den FBI-Mann auf diesen Umstand hingewiesen, doch beide hatten sich lediglich
dazu herabgelassen, wohlwollend zu lächeln. Und leicht genervt.
    Sie hatte das zweite Treffen in schlechter Stimmung verlassen und beschlossen, ein verspätetes Mittagessen zu sich zu nehmen und nach Hause zu fahren.
    Im Zuge ihrer Ermittlungen hatte Brynn McKenzie in den letzten paar Wochen 3700 Kilometer zurückgelegt. Sie fuhr inzwischen einen gebrauchten Camry - einen sehr gebrauchten. Ihr Honda war nach Ansicht der Versicherung während einer Dienstfahrt in den See gestürzt, was nicht durch die private Police abgedeckt sei. Also hatte Brynn den Camry von ihren Ersparnissen bezahlen müssen, was schmerzlich war, vor allem weil sie nicht wusste, wie ihre finanzielle Zukunft aussehen würde.
    Graham war ausgezogen.
    Sie hatten nach dem 18. April noch mehrmals miteinander gesprochen, doch der zutiefst erschütterte Graham gab sich nach wie vor die Schuld an Eric Munces Tod - allerdings nur sich und nicht Brynn (was für ein Unterschied zwischen ihm und Keith!).
    Seit einigen Tagen wohnte er nun zwanzig Minuten entfernt zur Miete. Brynn war traurig und besorgt … doch irgendwie auch erleichtert und manchmal wie betäubt. Sie kannte sich mit häuslichen Problemen aus und wusste, dass es noch viel zu früh war, um verlässliche Aussagen über die Zukunft zu machen.
    Graham bezahlte weiterhin seinen Anteil an allen Rechnungen - genau genommen sogar mehr als das, denn er trug Annas sämtliche Behandlungskosten, die nicht von der Versicherung übernommen wurden. Doch ihr Lebensstil hatte auf zwei Einkommen basiert, und Brynn achtete plötzlich sehr viel bewusster aufs Geld.
    Sie aß ein wenig mehr von der rasch abkühlenden Suppe. Ihr Telefon summte. Es war Joey. Sie ging sofort dran. Er wollte sich nur mal melden, und Brynn machte fröhliche Kommentare,
während er ihr vom Sport- und Naturwissenschaftsunterricht erzählte und dann das Gespräch beendete, um zu seiner letzten Schulstunde zu eilen.
    Nachdem Brynn sich eingestanden hatte, dass Grahams Anmerkungen über den

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