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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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schüttelte sie auf, legte sie auf das Sofa zurück. Jasha war ihr geräuschlos gefolgt. Als sie sich umdrehte, stand er dicht vor ihr.
    »So zu tun, als wäre gar nichts passiert, ist keine Lösung«, murmelte er.
    »Mir hilft es«, versetzte sie patzig. »Okay. Was will dein Cousin von dir?«, lenkte sie schließlich ein.
    »Vergeltung. Das wollen sie alle. Und sie hören nicht auf, bis sie sie bekommen.«
    »Vergeltung? Wofür?«
    Er seufzte. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Das sagst du andauernd.«

    »Ich wollte sie dir erzählen, aber du bist Hals über Kopf abgehauen.«
    Du lieber Himmel, Jasha war ein wahrer Adonis, dachte sie. Groß, breitschultrig, muskelbepackt. Sie verdrängte das bisweilen, aber wenn er so wie jetzt vor ihr stand und zu ihr hinunterschaute, knisterte es erotisierend zwischen ihnen. Er begehrte sie erneut, das fühlte sie. »Ich bin nicht abgehauen. « Das klang verdächtig gelogen. »Ich habe die kluge Entscheidung getroffen zurückzufahren, weil du mir ganz offensichtlich nicht vertraust.«
    »Du bist mit dem schnellsten Flitzer getürmt, den ich besitze.« Als sie sich an ihm vorbeidrücken wollte, fasste er ihren Arm. »Im Übrigen vertraue ich dir. Ist dir eigentlich inzwischen klar geworden, dass du es gar nicht gemerkt hättest, wenn sie dich verfolgt hätten?«
    »Mag sein.« Sie musterte ihn forschend. »Wieso erzählst du mir das erst jetzt?«
    »Ich wollte nicht, dass du dir Vorwürfe machst, von wegen du hättest sie zu mir geführt oder so.«
    »Oh.« Na toll. Jasha war der große Schnellmerker. Und sie hatte es wieder mal versemmelt.
    Er schob ihr seine Hand ins Kreuz und geleitete sie zur Treppe. »Komm, wir müssen uns beeilen.«
    »Beeilen? Wieso?« Wollte sie es überhaupt so genau wissen?
    »Mein Cousin hat in der Garage bei sämtlichen Autos die Reifen aufgeschlitzt. Er hat meine Telefonleitung durchgeschnitten. Und wenn ich mit dem Handy telefoniere, bekommt er garantiert heraus, wen ich anrufe und wo die betreffenden Personen zu lokalisieren sind.« Jasha grinste, entblößte scharfe weiße Zähne und zeigte tödlichen Charme. »Folglich werden wir beide meinen Cousin ein bisschen ins Schwitzen bringen. Indem wir eine kleine Treibjagd veranstalten.«

    Wenn Jasha so aussah wie jetzt, hatte sie keinen Zweifel daran, wen - oder was - sie vor sich hatte. Während sie die Stufen hochkletterten, gab sie zu bedenken: »Er wird uns jagen.«
    »Korrekt. Er wird uns mithilfe eines ausgetüftelten Kontrollsystems überwachen, in der Hoffnung, meine Familie zu finden und sie zu eliminieren.«
    Jetzt kapierte sie gar nichts mehr. »Eliminieren?«, stammelte sie ungläubig. »Du meinst - sie töten? Deine ganze Familie? Das ist nicht dein … glaubst du wirklich … das ist ja fast wie in Kaltblütig , oder?«
    »Er hat mit einem Pfeil auf mich gezielt. Sieht mir schwerlich danach aus, als könnte er mich besonders gut leiden.« Jasha schob sie in sein Schlafzimmer und von dort weiter ins Bad.
    »Aber eine ganze Familie umzubringen, bloß weil …«
    Er drehte die Armatur über dem Waschbecken auf und hielt ihre verletzte Hand unter den Wasserstrahl. »Morden können sie am besten, und meine Familie wäre nicht die erste, die sie komplett auslöschen. Sie schrecken nicht mal vor kleinen Kindern und Babys zurück.«
    Das Wasser färbte sich rot. Sie verkrampfte sich. Gleich würde es bestimmt fürchterlich wehtun.
    Sie fühlte jedoch nur ein leichtes Ziehen in der Hand. »Na, fabelhaft. Das sind ja schöne Aussichten.«
    »Wir werden es überleben. Denk dran, ich bin einer von ihnen .« Er drehte ihre Handfläche nach außen, hielt sie ins Licht.
    Ein roter Streifen zog sich quer über die Innenfläche ihrer Hand. Der Einschnitt war tiefer, als sie gedacht hatte, und an einer Seite geschwollen. Sie bemerkte die verblassten Narben auf ihren Fingern und die Handlinien, die teilweise nur noch schwach ausgebildet waren - trotzdem schien
die Wunde lächerlich klein, verglichen mit ihrem Schmerz, als die Pfeilkante ihre Hand geritzt hatte. »Also das versteh ich nicht. Ich hab mich vorhin ganz ordentlich geschnitten. Es tat wahnsinnig weh.« Sie beobachtete, wie er ihre Haut abtastete.
    »Unser Blut hat sich vorhin vermischt. Das lässt es schneller abheilen.«
    Weil er einer von ihnen war.
    Sie konnte sich einbilden, er wäre ein freundlicher, zahmer Wolf. Sie konnte es noch so toll finden, dass er um seine Eltern und Geschwister besorgt war und sich ein Bein ausriss, um ihnen zu

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