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Nackt unter Wölfen

Nackt unter Wölfen

Titel: Nackt unter Wölfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Apitz
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am Knopf der Jacke.
    »Wo ist das Judenbalg?«, fragte er, und als Kropinski nicht antwortete, wurde Reineboth eindringlich: »Überlege es dir, Pole.«
    In Kropinskis Augen irrlichterte es, er versuchte eine Ausflucht. »Ich nicht verstehen Deutsch …«
    Das war hilflos und ungeschickt.
    »Ah«, entgegnete Reineboth, »du nicht verstehen Deutsch. Wir dir geben Unterricht im Deutschen.«
    Mit Vorbedacht hatte sich Reineboth zuerst den Polen gegriffen, Höfel sollte zusehen. {Reineboth gab einen Wink.}
    Drei der Blockführer packten Kropinski und stießen ihn zum Bock. Kropinski musste die Füße in einen herausgezogenen Kasten stellen, der wieder zugeschoben wurde und die Füße festklemmte.
    Die Blockführer zerrten Kropinski die Hosen herunter und warfen ihn über den nach der Kopfseite zu abfallenden, muldenförmigen Lattenrost. Das Gesäß stand nach oben. Mit geübten Griffen rissen zwei Blockführer Kropinskis Arme nach vorn, hielten die Handgelenke fest und drückten die Schultern an. Der dritte presste Kropinskis Kopf auf die Latten. Nun war der Körper wie angeschraubt. Inzwischen hatten sich Reineboth und der Mandrill bereitgemacht. Reineboth zog sorgsam die schweinsledernen Handschuhe über und bog prüfend den überlangen, fingerdicken Rohrstock {wie ein Florett}. Dann begann die Exekution.
    Höfel stand aufgereckt, ein erstickter Schrei würgte ihm die Kehle ab, sein Herz flatterte wild. In grausamer Sachlichkeit sah er zu. Reineboth hatte die Beine gegrätscht. Zielnehmend legte er den Stock auf das nackte Gesäß. Elegant ausladend, mit geschmeidig zurückgebogenem Oberkörper schwang er den Arm nach hinten, und dann fauchte der Stock durch die Luft. Klatsch! Kropinskis Zucken war das durch die Blockführer gefesselte Aufbäumen des Körpers. Nach Reineboth schlug der Mandrill. Dessen Schlag, mit gleicher Wucht geführt, wenn auch nicht mit Reineboths sportlicher Eleganz, traf die Hüftgegend.
    Kropinski ächzte erstickt, seine Lenden flatterten. Die Blockführer pressten sich auf die zuckenden Schultern. Wieder legte Reineboth den Stock fixierend an, der glührote Streifen vom ersten Hieb diente zur Orientierung. Während er ausholte, schob sich sein Unterkiefer wollüstig vor. Zuschlagend zielte er durch die Augenschlitze auf den roten Streifen. Kropinski gab einen hohen, speichelblasigen Ton von sich. Der Mandrill schlug mit unbeteiligter Routine dorthin,wo die Nieren saßen. Es folgte Hieb auf Hieb. Von Reineboth sportlich exakt gezielt, klatschten die Schläge fast genau auf die gleiche Stelle. Der rote Striemen verbreiterte sich, schwoll an und platzte auf. Das angestaute Blut spritzte heraus, floss an den Schenkeln herab. Kropinski wimmerte erstickt. Darauf schien Reineboth nur gewartet zu haben.
    Sein genüßliches Lächeln verhärtete sich, die Augen wurden zu Schlitzen, und die folgenden Hiebe trafen haarscharf {den blutenden Riss}. Kropinski sackte zusammen. Reineboth und der Mandrill unterbrachen die Exekution. Während die Blockführer von dem leblosen Körper abließen und einer von ihnen einen Guss Wasser aus dem bereitgestellten Eimer über den Ohnmächtigen ausschwabbte, warf Reineboth einen abschätzenden Blick auf Höfel. Der hatte die ganze Zeit über starr und steif dagestanden wie ein Stock. In seinem Gesicht war das Entsetzen zu Stein geworden. Jetzt fühlte er Reineboths Augen auf sich gerichtet. Ihrer beider Blicke trafen sich. Reineboth spürte die Wirkung auf Höfel und war zufrieden. Ein fadendünnes Lächeln lag ihm zwischen den Lippen, er schwenkte die Augen von Höfel auf Kluttig, die Verständigung mit diesem herstellend. Der Mandrill hatte sich inzwischen eine Zigarette angesteckt.
    Kropinski bewegte sich, er machte den Versuch, sich aufzurichten. {Anscheinend hatte er die Orientierung verloren.} Da {packten} ihn die Blockführer {und drückten ihn} auf den Lattenrost zurück. Der Mandrill warf die Zigarette fort, und die Exekution nahm ihren Fortgang. Durch den Wasserguss wach geworden, begann Kropinski zu schreien, und die Blockführer hatten Mühe, den sich bäumenden Körper festzuhalten. Die Hiebe hagelten mit wilder Wucht nieder, bis es den beiden dünkte, dass es genug sei. Die Blockführer rissen den zermarterten Kropinski vom Bock hoch und schleuderten ihn beiseite. Kropinski fiel wie ein Sack in sich zusammen.
    »Aufstehen!«, brüllte Kluttig.
    Mechanisch versuchte Kropinski, den Befehl auszuführen. Mit zitternden Armen und Beinen kroch er hoch und blieb

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