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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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weit vorgeschritten der Tag schon war. Ich werde die Kerze bald anzünden müssen, um etwas sehen zu können, dachte sie, als noch eine Dienerin eintrat. Sie brachte das gelbe Kleid und saubere Tücher. Wie er es versprochen hatte, hatte Bertrand eine große Menge davon geschickt. Mehr als sie zu hoffen gewagt hatte, stellte Emma fest, als die Frau das Kleid und die Tücher auf das Bett gelegt hatte.
    Emma entspannte sich, nachdem die Dienerinnen gegangen waren und die Tür hinter sich verriegelt hatten. Sie nahm das gelbe Kleid in die Hand und betrachtete es eingehend. Es war ein wallendes, überladenes Etwas. Viel zu jugendlich für sie und obendrein hässlich wie die Sünde, aber es würde ein gutes Seil abgeben, war es erst einmal in Streifen gerissen. Emma begann, die Tücher zu sortieren und lächelte amüsiert, als sie sie zählte. Bertrand schien ihr jedes ihrer Worte abgenommen zu haben. Sie müsste wirklich wie ein Fluss fließen, um all die Tücher zu brauchen, die er ihr geschickt hatte.
    Sie zuckte belustigt die Schultern und setzte sich aufs Bett. Unverzüglich machte sie sich daran, das Kleid in lange Streifen zu zerreißen, die sie aneinander knotete. Sie brauchte viel länger als sie gerechnet hatte, und ihre Hände begannen von dieser anstrengenden Arbeit zu schmerzen. Aber als Emma
    schließlich damit fertig war, wandte sie sich sofort den Tüchern zu, faltete sie auseinander, drehte sie und knotete sie eines nach dem anderen an das immer länger werdende notdürftige Seil.
    Die Sonne begann unterzugehen, als Emma hörte, dass der Türriegel zurückgeschoben wurde. Ihr stockte der Atem, dann sprang sie hastig auf, um den Beweis ihrer Fluchtpläne unter der Bettdecke zu verbergen. Als die Tür aufging, saß sie mit auf dem Schoß gefalteten Händen auf dem Bett.
    Es erschreckte sie nicht sonderlich, Lady Ascot eintreten zu sehen, besonders glücklich machte sie deren Erscheinen aber auch nicht. Sich innerlich wappnend, versuchte Emma, eine gelassen-heitere Miene aufzusetzen, als die Frau sie eingehend betrachtete.
    »Mein Sohn sagt, Ihr seid nicht schwanger.«
    Emma versuchte, bei diesen direkten Worten nicht zusammenzuzucken. »Ja.«
    »Ihr lügt.«
    »Ich habe Bertrand bereits erklärt, dass Lord Amaury mir befohlen hat...«
    »Das hat er mir gesagt.«
    Emma schwieg und wartete ab.
    »Er hat mir auch gesagt, dass Ihr ihn liebt. Bertrand.«
    Emma schluckte. Dies war der komplizierteste Teil. »Ich fürchte, ich kenne ihn noch nicht lange genug, um von diesem Gefühl sprechen zu können. Aber es ist wahr, dass ich ihn vorziehen ...«
    »Ihr lügt schon wieder.«
    »Ich ... Emma verstummte.
    »Gytha hat es mir berichtet.«
    Emma zog die Augenbrauen hoch, und sie spannte sich an. »Was hat sie Euch berichtet?«
    »Er scharwenzelt um Euch herum wie ein verträumter Idiot.«
    »Amaury? Nein. Er ...«
    »Er hat sich de Lasceys Hochnäsigkeit unterworfen, um Euch zu gefallen.«
    Emma blinzelte.
    »Er wünschte Euch bei Hof nicht zu beschämen. Gytha hat ihn und Lord Blake darüber reden hören.«
    Emmas Augen weiteten sich. Amaury hatte ihr gesagt, er habe sich für die neuen Kleider entschieden, weil seine alte Tunika beim Überfall durch die Banditen ruiniert worden war.
    »Sie sagt weiterhin, dass Ihr Vergnügen daran habt, den ehelichen Verkehr mit ihm zu vollziehen.«
    Emma wurde knallrot. »Ich ...«
    »Jede Nacht hört man Euer geiles Winseln. Manchmal auch am Morgen.«
    Emma stand der Mund offen. Guter Gott, hatten sie dabei so viel Lärm gemacht? Hatte etwa die ganze Burg sie gehört? Sie würde mit Amaury darüber sprechen müssen. Sie würde nie wieder seine Berührungen genießen können, wenn sie daran denken musste, dass alle Welt ihnen dabei zuhörte.
    »Dennoch habt Ihr meinem Sohn gesagt, dass Ihr ihn liebt. Warum?« Ehe Emma auch nur daran denken konnte, irgendetwas darauf zu erwidern, sprach Lady Ascot weiter. »Zweifellos hofft Ihr auf eine Möglichkeit, fliehen zu können und wolltet ihn dazu benutzen. Eingebildet und dumm genug ist er dafür, dass es gelingen könnte«, fügte sie nachdenklich hinzu, dann durchbohrte sie Emma mit ihrem Blick. »Aber noch bin ich da, Mädchen, also nehmt Euch in Acht. Es wird Euch nicht gelingen. Ihr werdet hier bleiben, bis de Aneford tot ist. Dann werdet Ihr meinen Sohn heiraten.«
    »Nicht, so lange noch ein Atemzug in mir ist«, fauchte Emma wütend und gab jeden Täuschungsversuch auf. Es schien ohnehin sinnlos.
    »Dann werdet auch Ihr

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