Naechte - fuer die Liebe geschaffen
dem sie sechzehn Jahre verheiratet gewesen war. Sie war völlig überwältigt - von einem einzigen Kuß!
Christina schloß die Augen. Eins hatte Jack ihr bewiesen: Ihre Sinnlichkeit war da, sie brauchte nur geweckt zu werden.
Eigentlich sollte sie sich darüber freuen, doch die Erkenntnis machte ihr angst.
Zwei Wochen waren seit Jack Millards Abreise vergangen.
Christina hatte ihn nicht angerufen, um seine Einladung doch anzunehmen, und er hatte sich auch nicht bei ihr gemeldet.
Eigentlich sollte sie darüber erleichtert sein. Nun konnte sie ihn vergessen.
Doch dann fand sie eine Notiz auf ihrem Schreibtisch. Jack Millards Sekretärin fragte an, ob es Christina möglich sei, ein geschäftliches Abendessen für zwanzig Personen in seinem Privathaus zu arrangieren, und bat um Rückruf.
Fassungslos betrachtete Christina den Zettel in ihrer Hand.
Was sollte sie nur tun? Einerseits konnte sie es sich nicht leisten, so einen lukrativen Auftrag abzulehnen, andererseits hatte sie Angst, Jack wiederzusehen, denn sie ahnte, worauf das hinauslaufen würde,
Sie wollte aber keine Affäre beginnen, bei der sie nur wieder verletzt werden würde.
Und Jack würde sie enttäuschen. Er sah zu gut aus, war zu reich, zu charmant, und er war der falsche Mann für sie.
Aber in seiner Nähe fühlte sie sich wieder jung und lebendig.
Sie brauchte nur an ihn zu denken, schon empfand sie Sehnsucht.
Christina schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte.
4. KAPITEL
Am Abend überlegte Christina in der Badewanne, was sie tun sollte. Das Wasser duftete nach Rosmarin und Wacholder und sollte beruhigend wirken. Genau das brauchte sie jetzt.
Außerdem hatte sie sich ein Glas Wein eingeschenkt. Gut zur Entspannung, dachte sie.
Was war denn schon dabei, ein Geschäftsessen für zwanzig Personen zu arrangieren? Eigentlich gar nichts, abgesehen davon, daß es in Jack Millards Haus serviert werden sollte. Ihm schmeckte ihr Essen eben, deshalb wollte er es auch seinen Gästen vorsetzen lassen. Es war doch alles ganz normal, mit ihr persönlich hatte es gar nichts zu tun.
Christina verzog das Gesicht. Was hatte Dana doch gleich behauptet? "Für alles im Leben gibt es einen Grund. Nichts ist dem Zufall überlassen." Und worin besteht der Grund, für Jack zu kochen? überlegte Christina. Soll ich vielleicht in Versuchung geführt werden? Soll ich demonstrieren, daß ich Jacks Charme widerstehen kann?
Sie seufzte und trank einen Schluck Wein. Da sie seine Einladung zum Abendessen abgelehnt hatte, hatte er sich vielleicht bereits mit einer anderen, jüngeren und hübscheren Frau getröstet und wollte wirklich nur ihre Kochkünste für seine Gäste in Anspruch nehmen.
Am nächsten Morgen rief Christina mit dem Mut der Verzweiflung Jacks Sekretärin an und besprach alles mit ihr.
Zunächst müßte sie sich einen Überblick darüber verschaffen, wie die Küche ausgerüstet war. Die Haushälterin, Mrs.
Dawkins, würde ihr alles zeige n und ihr bei den Vorbereitungen fürs Abendessen auch zur Hand gehen.
Bei den Dinnerpartys, für die Christina bisher in Philadelphia die Menüs zubereitet hatte, waren ihr Freundinnen zur Hand gegangen, bei denen sie nach getaner Arbeit auch übernachtet hatte.
In diesem Fall standen die Freundinnen allerdings nicht zur Verfügung. Aber Dana war bereit, zu helfen. Ihre Kommilitonin, mit der sie sich das Zimmer teilte, wollte an dem Abend eine Party geben, die wahrscheinlich noch in vollem Gang sein würde, wenn Dana zurückkehren würde. Leider hieß das, daß Christina nicht auf der abgewetzten Couch in der Studentenbude übernachten konnte.
Probleme über Probleme! Christina fuhr sich nervös durchs Haar. Sie würde sich ein Hotelzimmer nehmen und Jack die Kosten in Rechnung stellen. Doch sie müßte es vorher mit ihm besprechen. Also rief sie seine Sekretärin an, die sie kurz darauf zu ihm durchstellte.
"Hallo, Christina." Beim Klang seiner sexy Stimme pochte ihr Herz.
"Hallo, Jack", sagte sie und versuchte, so geschäft smäßig wie möglich zu klingen. "Ich fürchte, wir haben ein kleines Problem."
"Meine Sekretärin hat mir gerade erzählt, worum es geht.
Aber es ist gar kein Problem." Er sagte, er habe ein Gästezimmer mit dazugehörigem Badezimmer und sei davon ausgegangen, daß Christina die Nacht in seinem Haus verbringen würde.
In seinem Haus? Bei dem bloßen Gedanken geriet sie schon in Panik!
Christina atmete einige Male tief durch, um ihre Nerven zu beruhigen. Sie wußte Selbst nicht,
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