Naechtliche Versuchung - Roman
zahlen würden, um das zu erfahren.« Nachdenklich kaute er an seiner Unterlippe. »Dann heißt Rogue in Wirklichkeit gar nicht Rogue?«
»Nein, sondern Christopher ›Kit‹ Baughy.«
Begeistert rieb sich Nick die Hände. »Also, das ist sicher eine schöne Stange Geld wert.«
»Eher einen Tritt in den Hintern, wenn Rogue rauskriegt, dass du es weißt.«
»Gutes Argument. Das werde ich in meiner Erpresser-Datei speichern, falls ich mal einen dunklen Jäger um einen Gefallen bitten muss.«
Stöhnend schüttelte Kyrian den Kopf. Der Mann war unverbesserlich. »Bis heute Abend.«
»Klar. Also, dann wünsche ich dir angenehme Träume.«
Kyrian schloss die Tür und ging durch den langen Flur zu seinem Schlafzimmer. In dem großen, luxuriös ausgestatteten Raum begrüßten ihn dunkle, beruhigende Farben, die seine lichtempfindlichen Augen schonten. Nick hatte drei Kerzen in einem kleinen Wandleuchter angezündet, die ein mildes, flackerndes Licht auf die burgunderrote Tapete warfen.
Hier pflegte sich Kyrian vom Tageslicht zu erholen.
Vor ein paar Monaten hatte er das alte neoklassizistische Vorkriegshaus gekauft und sofort alle Fenster zumauern lassen. Kein dunkler Jäger schlief freiwillig in einem Gebäude, das vom Tageslicht erhellt wurde.
Kyrian zog sich aus und sank auf das große Bett, das er seit dem vierzehnten Jahrhundert besaß.
Trotz seiner Erschöpfung gönnten ihm die sorgenvollen Gedanken keine Ruhe. Desiderius war ihm entwischt und würde während der nächsten Tage nicht mehr in seine Reichweite geraten.
Verdammt … Doch er konnte nichts dagegen tun. Nur warten und sich wappnen, bis der Daimon wieder auftauchen würde.
Wenigstens wusste er, dass Desiderius zuerst ihn attackieren würde. Und das gab ihm genug Zeit, um für Amandas und Tabithas Sicherheit zu sorgen.
Amanda …
Der Name ging ihm nicht aus dem Sinn, verbunden mit einem Fantasiebild ihrer strahlend blauen Augen. Unter der kühlen Seidendecke regte sich neues Verlangen. Gepeinigt stöhnte er. »Sie gehört mir nicht«, flüsterte er.
Und bei allen olympischen Göttern, sie würde ihm niemals gehören, trotz der verzehrenden Wünsche, die sein Herz erfüllten - oder den Rest seines Herzens, der ihm noch verblieben war.
6
AMANDA SPüRTE EINE warme, starke Hand, die über ihren Bauch zu ihrer Hüfte glitt. Instinktiv strebte sie der Liebkosung entgegen, ihr Blut schien zu glühen. Kyrian drehte sie auf den Rücken. Mit einem heißblütigen Kuss verschloss er ihr die Lippen, und sie glaubte zu vergehen, überwältigt von seiner Kraft.
Nichts in ihrem Leben hatte sich jemals so wundervoll angefühlt wie seine Zunge, die mit ihrer spielte, oder wie das Gewicht seines exquisiten, starken Körpers auf ihrem.
Sie wünschte sich noch viel mehr …
Leidenschaftlich und seltsam zärtlich zugleich küsste er sie. Die Lider halb geschlossen, atmete sie den würzigen Duft seiner Haut ein und schmeckte die Hitze seines Mundes. Sie strich durch sein seidiges goldenes Haar, wickelte die Locken entzückt um ihre Finger.
Nun richtete er sich auf und betrachtete sie, die Augen voller Hunger. Unter ihren Händen vibrierten die kräftigen Muskeln seiner Schultern. »Ich will dich!«, stieß er besitzergreifend hervor.
»Und ich dich …« Drängend schlang sie die Beine um seine schmalen Hüften.
Sein teuflisches Lächeln raubte ihr den Atem. Ihre Taille fest umfangen, schwang er sich herum, sodass sie auf ihm lag. Fasziniert starrte sie sein attraktives Gesicht an, spürte seinen verlockenden Körper zwischen den Schenkeln. Dann
rieb sie sich begierig am harten Zeichen seines Verlangens und genoss sein Stöhnen. Seine warmen Hände umschlossen ihre Brüste, und Amanda hielt seine Finger fest, die sich behutsam in ihr weiches Fleisch gruben.
»Die ganze Nacht könnte ich dich anschauen«, flüsterte er.
Das verstand sie, denn nichts würde ihr besser gefallen, als für den Rest der Ewigkeit zu beobachten, wie er nackt umherging. Seine Schönheit überstieg das Fassungsvermögen einer sterblichen Frau.
Nun hob er die Hüften, und sie neigte sich zu ihm, auf beide Arme gestützt. Wie einen dunklen Vorhang ließ sie ihr Haar hinabfallen.
»Das wünsche ich mir jetzt.« Kyrian zog ihren Kopf zu sich herab und saugte an ihrer Unterlippe. Beglückt rang sie nach Luft, als seine Hand von ihrem Busen nach unten wanderte, zum Zentrum ihrer Weiblichkeit. »Und danach sehne ich mich noch inbrünstiger«, fügte er hinzu und schob zwei Finger in ihre
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