Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Narr

Narr

Titel: Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schilddorfer und Weiss
Vom Netzwerk:
und ganz klein geschrieben, einige Zahlen:
    . 11 . . . . . . 11.76.
    »Komisch, ich hätte mir eingebildet, auf dem russischen Dokument waren auch Buchstaben rechts unten«, murmelte Paul und tippte mit dem Finger auf die kurze Zeile aus Punkten und Zahlen. »Ich könnte schwören, es waren ein ›N‹ und ein ›O‹ und dann …«
    Ein zischendes Geräusch riss sie aus ihren Betrachtungen. Es klang nach dünnem Papier, das in Streifen gerissen wurde und dann in noch einen und noch einen …
    Schwarze Seile flogen von der Höhe des Loches durch die Luft und strafften sich, dann hingen auch schon Arbeiter des Bautrupps daran und glitten in die Tiefe.
    Valerie sprang auf und wollte zugleich ihre Waffe ziehen, da stoppte sie eine Stimme aus dem Schatten neben der Tür mitten in der Bewegung.
    »Major Goldmann, das wäre keine gute Idee.« Ein Mann im schwarzen Kampfanzug mit Gesichtsmaske trat aus dem Dunkel und hielt eine große Desert-Eagle-Pistole direkt auf ihren Kopf gerichtet. Er kam mit ruhigen Schritten auf Valerie zu. »Geben Sie mir Ihre Waffe, bitte.« Er streckte die Hand aus und Goldmann sah in seinen Augen, dass es keine Verhandlungen geben würde. Sie reichte ihm die Smith & Wesson und er winkte sie zur Seite. Die Männer in den Warnwesten hatten inzwischen den Boden der Gruft erreicht, sich verteilt und sicherten nun mit kurzläufigen Maschinenpistolen die Lage. Es war totenstill, nur der Baulärm vom Rennweg drang gedämpft bis hierher.
    »Ich möchte nicht, dass Sie etwas Unüberlegtes unternehmen, Kommissar Berner. Ich würde keine Sekunde zögern, glauben Sie mir.«
    Der Mann schaute dann Paul an und streckte erneut seine Hand aus. »Sie wissen, warum wir hier sind. Und bitte stecken Sie das Dokument wieder in die Lederhülle, wir wollen doch nicht, dass ihm etwas passiert.«
    Wagner verzog das Gesicht, schüttelte den Kopf und verstaute das Blatt wieder in der schmalen Ledermappe, die er anschließend dem Maskierten hinhielt.
    »Der Schlag soll Sie treffen, wer immer Sie auch sind«, zischte er.
    Der Mann im Kampfanzug antwortete nicht, sondern sammelte die Waffen von Berner und Burghardt ein, gab seinen Männern ein Zeichen, Paul und Georg zu durchsuchen, und ging schließlich zurück zur Türe. Im Schatten angelangt, lehnte er sich an die Wand, die Pistole im Anschlag.
    »Abrücken«, kommandierte er halblaut und jeder der Männer zog einen kleinen Würfel mit einer Schlaufe aus der Tasche, fädelte ihn in das Seil und ließ sich von einem starken Elektromotor nach oben ziehen. Nach kaum zehn Sekunden war auch der letzte über den Rand des Loches nach draußen geklettert und ein massives, offenbar vorbereitetes Gerüst wurde vom Kran des Lkw abgesenkt. Es war eine Spezialkonstruktion, passte sich ganz genau den Konturen des Loches an, saß allerdings rund einen halben Meter tiefer als das Straßenniveau.
    Metallplatten schwebten ein, wurden verteilt und es wurde wieder dunkel. Die ganze Aktion hatte keine fünf Minuten gedauert. Dann kam ein seltsames Geräusch von oben, wie ein kleiner Erdrutsch, der nicht aufhören wollte.
    »Wir sollten das Loch ja wirklich gut verschließen, hieß es in unserem Auftrag. Was Sie hören, ist ein halber Meter Beton, der eingebracht wird.« Die Stimme des Mannes klang kalt und unbeteiligt. Er zog eine Stirnlampe aus der Tasche, schaltete sie ein und öffnete die Tür.
    »Ich darf mich verabschieden, man wartet bereits auf mich. Diese Gruft ist Ihre Gruft. Platz genug ist jedenfalls.«
    Damit warf er die massive Türe zu und sperrte ab. Den Schlüssel warf er achtlos weg. Dann streifte er die Maske vom Kopf, zog den vorbereiteten Blaumann an, schlüpfte in die orange Jacke und stieg ohne Eile die Treppe nach oben.
    Als er durch den unbewachten Eingang nach draußen auf den Rennweg trat, rollte der schwere Betonmischer bereits wieder an und machte sich auf den Weg. Er trat an den Rand des frisch zementierten Loches und schaute genauer hin. Von den beiden Polizisten war nichts mehr zu sehen.
    Georg Sina kämpfte gegen seine Klaustrophobie, sobald die Tür zugeschlagen war. Obwohl die drei Taschenlampen sofort aufflammten, schien das Gewölbe immer näher zu kommen.
    »Wir werden vorläufig nur eine Lampe einschalten«, schlug Paul vor, »damit wir Batterien sparen. Die Dinger liegen seit Ewigkeiten bei mir im Auto herum.« Georg wollte etwas einwenden, schwieg aber dann. Wagner hatte recht. Zwei Lichtkegel verschwanden, nur Pauls Lampe brannte noch.
    »So weit zum

Weitere Kostenlose Bücher