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Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz

Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz

Titel: Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Bürkl
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Bertram Verlags. Wahrscheinlich besetzten die Büchermacher das ganze Stockwerk.
    Ein Bus Richtung Tauplitz stand eben vor der Post, als Berenike auf die Straße kam. Gute Gelegenheit, sie wollte sowieso noch einmal bei Arianes Haus nach dem Rechten sehen.
    Von der Bushaltestelle in Bad Mitterndorf stapfte sie die Hauptstraße entlang bis zum Ortsteil Thörl. Der Weg war doch länger, als sie geschätzt hätte.
    Das Häuschen der Journalistin lag so verlassen wie beim letzten Besuch da, die Fensterläden waren fest verschlossen, das Haustor beinahe zugeweht vom Schnee. Weiß klebte am grün gestrichenen Türblatt, verbarg wahrscheinlich auch das notdürftige Schloss der Feuerwehr. Berenike klopfte und spürte, es würde nicht von innen geöffnet werden.
    Suchend sah sie sich um. Es gab keine neuen Fußspuren außer ihren eigenen. Was war mit Arianes Katzen? Was war mit der Journalistin? Berenike schauderte. Musste sie Arianes Verschwinden tatsächlich als Schuldeingeständnis deuten? Hatte die Journalistin mitsamt den Katzen das Weite gesucht? Aber Ariane verabscheute Blut und Gewalt, den Eindruck hatte Berenike zumindest bei ihrem Gespräch ganz deutlich gewonnen. Umgekehrt hatte sie Arianes Notizbuch am Ufer gefunden, unweit von der Stelle, an der man Wengotts Leiche aus dem Eis geholt hatte. Irgendetwas war hier faul.
    Berenike blickte zurück zur Straße. Sie konnte genauso gut wieder heimfahren, hier war schon länger keiner gewesen. Vorsichtig umrundete sie das Haus. Auch hier keine Spuren, bis auf jene von ein paar Vögeln. Ein Futterhäuschen baumelte einsam von einem Baum. Gedankenverloren betrachtete Berenike darunter verstreute Samenkörner. Das Futterhäuschen selbst war leer. Entsprechend vorwurfsvoll piepste eine Meise. Ein weiteres Indiz dafür, dass hier die längste Zeit niemand gewesen war.
    Hoffentlich waren Arianes Miezen nicht dem Katzenschlächter zum Opfer gefallen. Sie dachte an Dr. Watson. Hielt schon das Handy in der Hand, um Jonas anzurufen. Zwang sich dazu, Geduld zu haben.
    Wo war Ariane? Hatte sie den Tierquäler beobachtet und war selbst Opfer geworden? Die Polizei musste überprüfen, ob Arianes Katzen unter den Kadavern in Simon Einstatts Haus waren. Vielleicht gab es DNA-Tests für Tiere, sie würde Jonas fragen. Sie schluckte, schob das Bild weg, das unwillkürlich vor ihrem inneren Auge entstand. Was, wenn Simon Einstatt die Journalistin auf dem Gewissen hatte? Wenn sie den Mann als Katzenschlächter identifiziert und ihn mit diesem Vorwurf konfrontiert hatte? Aber Jonas hatte nichts von menschlichen Leichenfunden in Einstatts Haus erwähnt. Wenigstens etwas. Was, wenn der Hobbyjäger Simon Einstatt von Arianes Hass auf die Waidmänner erfahren hatte? Wenn er …
    Stopp, rief sich Berenike zu. Sie wollte sich das alles lieber nicht im Detail ausmalen. Trotzdem lief ihre Phantasie gleich wieder Amok. Blut, Schmerz, Tränen. War Ariane tot? Tot wie die beiden Jäger?
    Nicht weiterdenken! Sei ganz im Hier und Jetzt! Sie atmete tief durch, versuchte, sich zu erden, den Boden unter ihren Füßen zu spüren. Mutter Erde, die sie trug, immer, auch jetzt. Ihr Luftholen kam ihr mehr wie ein Hecheln vor. Sie rutschte und schlitterte dahin, während sie einen letzten Blick über den weiß verschneiten Garten und Arianes Haus warf. Nirgends Leben, nirgends Bewegung.
    Nirgends? Da war jemand. Atmen hinter ihr. Blicke, die sich in ihren Rücken bohrten. Berenike fuhr herum. Unwillkürlich spannte sie ihre Muskeln an. Kampfsporttraining und Achtsamkeit, wer sagte es denn. Sowas machte sich bezahlt. Ihr Blick streifte aufmerksam den Garten, die angrenzenden Grundstücke. Alles solide Häuser, gepflegte Gärten. Eine hervorragende Wohngegend, ein harmloses Eck irgendwo am Land. Kein Vergleich zu den Städten mit ihrer Kriminalitätsrate, hätten die Einheimischen gesagt, einer wie der andere.
    Das Prickeln zwischen Berenikes Schultern hielt dennoch an. Wahrscheinlich steht nur jemand hinter dem Vorhang und beobachtet das Geschehen draußen, sagte sie sich. Ihr Blick streifte ein Fenster nach dem anderen. Nichts, keine Bewegung, rein gar nichts. Auch keine Katzen, die neugierig nach draußen blickten. Berenike wandte sich zum Gehen. Ein letzter Blick zum Waldrand, Richtung Friedhof, zu einer kleinen Kapelle. Stille. Nichts rührte sich, nicht einmal ein Schifahrer war zu sehen oder ein Auto.
    Berenike stapfte durch den Schneematsch. Dann also zurück zur Bushaltestelle, im Salon wartete man sicher

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