Nathanael
seinen Blick nicht von ihr lösen. Sie war doch nicht die erste Frau, die er so sah. Stell dich nicht so an. Nur noch ihre Jeans und es ist geschafft. Wie sollte er das ertragen? Zähne knirschend und mit eiserner Beherrschung sah er ihr zu, wie sie ihre Hose aufknöpfte und sich aus der letzten Hülle schälte.
«Kannst du bitte an den Hosenbeinen ziehen?», bat sie ihn und sah ihn wieder an. Das grüne Feuer ihrer Augen schien ihn zu versengen.
Mühsam unterdrückte er ein Stöhnen, als sein Blick auf den knappen, hauchdünnen Slip fiel, den sie darunter trug und der fast genauso viel preisgab, als wäre sie nackt.
Wie zufällig glitt ihre Hand über die Innenseite eines Schenkels, während sie ihm einen betörenden Blick schenkte.
Sie war umwerfend. Wie sollte er bei dieser geballten Sinnlichkeit standhaft bleiben?
«Worauf wartest du noch?» Tessa streckte sich auf dem Bett aus und schloss lächelnd die Augen.
In Windeseile zog er ihr die Hose von den Beinen und deckte sie zu. Er stopfte die Enden der Bettdecke unter ihren Körper, aus Angst, sie könnte sich ein weiteres Mal umdrehen und sie wieder abstreifen. Aber sie blieb reglos liegen, was ihn erleichtert aufatmen ließ.
Beide Arme neben ihr aufgestützt, betrachtete er noch einmal ihr Gesicht. Sie sah hinreißend aus und gleichzeitig so verletzlich. Kein Wunder, wenn sein Körper verrücktspielte.
Die Frau geht dir unter die Haut und du kannst nichts dagegen tun, höhnte wieder die Stimme in seinem Kopf.
Nein, das war alles nur reine Begierde.
Lügner!
Als er sich aufrichtete, schnellte ihre Hand vor und umspannte seinen Arm. «Bitte, bleib bei mir», flüsterte sie und sah ihn aus geschlitzten Augen an. Nathanael war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch ihrer Bitte nachzukommen und dem Drang davonzurennen.
Er wollte sich abwenden, als ihr Griff fester wurde.
«Nathanael, bitte, bleib bei mir. Ich brauche dich.» In diesem Moment brach die Mauer seines inneren Widerstands zusammen und er legte sich neben sie aufs Bett, allerdings auf die Decke.
«Halt mich fest», flüsterte sie und zog seinen Arm über ihre Taille.
Stocksteif lag er neben ihr, eine Hand auf ihrem Schenkel. Sie rutschte zurück und schmiegte sich enger an ihn. Nathanael hielt den Atem an, als er ihren Hintern an seinem harten Phallus fühlte. Wie gut, dass die Bettdecke sie trennte.
«So ist es gut», flüsterte sie.
Er streichelte ihren Arm und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Nathanael glaubte zu platzen. Tessa schien davon aber nichts zu merken, denn sie lag ganz still da. Ihre gleichmäßigen Atemzüge verrieten ihm, dass sie eingeschlafen war. Während sein Körper wegen des ungestillten Verlangens schmerzte, schlummerte sie friedlich wie ein Baby in seinen Armen.
Er küsste ihre Halsbeuge und sog ihren betörenden Duft tief ein. Wenn sie sich doch zu ihm umdrehen würde, um die Liebkosungen mit der gleichen Leidenschaft zu erwidern, wie sie es schon einmal gezeigt hatte.
Die Frau war zu Tode erschöpft und er dachte nur an seine Lust. Er war wirklich ein selbstsüchtiger Mistkerl!
Eine Weile blieb er verkrampft neben ihr liegen, bis er es nicht mehr aushalten konnte. Schließlich zog er seinen Arm unter ihrem Kopf hervor und stand auf. Jeder Muskel seines Körpers war hart wie Stahl. Nathanael glaubte an seiner Begierde ersticken zu müssen. Wenn er noch länger in ihrer Nähe bliebe, würde er wahnsinnig werden. Er musste raus aus diesem Zimmer, fort von ihr.
Er eilte zum Schrank hinüber, schnappte sich einen Wollpullover und eines der Schwerter. Für alle Fälle.
Leise verließ er das Zimmer. Mit jedem Schritt, den er sich von ihr entfernte, atmete er innerlich auf. Tessa war gefährlich, denn sie begann, seine Gefühle und sein Denken zu bestimmen.
Nathanael trat aus dem Hinterausgang des Hell’s . Sein Adrenalinspiegel war hoch und verlangte nach einem Ventil. Die Jagd auf den Dämon wäre jetzt genau das Richtige. Ihn durch die Häuserfluchten und über die Dächer zu hetzen, bis er ihn stellte. Doch bis er dessen Spur aufgenommen hatte, wäre sein Gefühlsausbruch längst verpufft.
Die frische Luft, die ihm jetzt entgegenschlug, kühlte wenigstens sein aufgeheiztes Gemüt und entspannte. Er musste in Ruhe nachdenken, wo ihn niemand störte.
Bevor er es in die Tat umsetzen konnte, ließen ihn kräftige Flügelschläge aufblicken. Als Michaels Füße den Boden berührten, glitzerten seine Flügel wie Kristalle. Kein Wunder, wenn die Menschen
Weitere Kostenlose Bücher