Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)
zusammen …!
Nathaniels Flammen verfehlten Ariana im letzten Augenblick und hinter ihr ertönte ein lauter Knall. Ein paar Schüler schrien erschrocken auf und sprangen zur Seite. Die Sicherung des Getränkeautomaten war durchgebrannt und hinter dem Gerät qualmte es verdächtig. Arianas Dämon schien zu spüren, dass er gerade noch davongekommen war und flatterte ängstlich mit den Flügeln.
»Falls du deine Meinung noch änderst …« Nathaniel ließ kleine Flammen auf seinen Fingerspitzen tanzen. Ich wich Ramiels Blick aus und betrachtete stattdessen die erschrockenen Gesichter der A-Liga. Es dauerte nicht lange, bis der Hausmeister auftauchte, um sich um den Getränkeautomaten zu kümmern.
Ariana warf unruhig ihre blonde Mähne über die Schulter. »Alles an diesem Laden hier ist Schrott! Hör zu, Winter, wegen euch steht dieses nervtötende Chemieprojekt auf der Kippe.« Sie verdrehte die Augen. »Obwohl du und Miss Piggy …« Sie warf einen abschätzigen Blick in Annes Richtung. »… so ziemlich die letzten Menschen auf dem Planeten seid, mit denen wir unsere Zeit verbringen wollen, wollen Katharina und ich trotzdem bei der Szysdek nicht durchfallen.«
Sarah, die von Frau Szysdek einer anderen Arbeitsgruppe zugeteilt worden war, schien es nicht zu passen, dass sie nicht mit dabei war. Sie sah verärgert und genervt aus. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie Nathaniel am nächsten stand. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, als er seine Flügel spreizte, damit die A-Liga seiner ganzen dämonischen Ausstrahlung ausgesetzt war.
Ein herablassender Ausdruck breitete sich auf Arianas Gesicht aus. »Wenn das hier hinter uns liegt, können wir endlich auf die Uni gehen. Lukas schwärmt die ganze Zeit davon, wie großartig das Jurastudium ist und wie viel mehr Spaß das Studentenleben macht, wenn man die richtigen Leute kennt … natürlich wissen wir das schon, schließlich sind wir bei den Partys ihrer Fakultät dabei.«
Sie gab ein kurzes, gekünsteltes Lachen von sich, und auch Katharina und Sarah kicherten. Ich starrte sie an und konnte nicht fassen, dass sie diesen Quatsch tatsächlich ernst meinten.
»Lukas?«, fragte Chrissy. »Ist das der Typ von dieser Woche? Oder von letzer? Oder …?«
Anne und Mark prusteten los.
»Jedenfalls«, fuhr Ariana fort, als hätte sie Chrissy nicht gehört, »der Abgabetermin im Januar steht fest. Also sag Miss Piggy, sie soll sich zusammenreißen.«
Der Dämon in Ariana winselte. Ich blickte Nathaniel an, doch er hatte seine Aufmerksamkeit seltsamerweise nicht auf Ariana gerichtet, sondern auf Anne. Und doch zuckte Arianas Dämon ängstlich vor etwas zurück.
Gleichzeitig stemmte Anne neben mir die Hände in die Hüften. »Hör zu, Barbie, wir werden die Projektarbeit einfach aufteilen. Vic und ich übernehmen den ersten Teil, du und Barbie Zwei übernehmt den zweiten Teil. So brauchen wir uns nicht länger als nötig mit euch abzugeben.«
Dann verzog sie das Gesicht in einer Imitation von Arianas herablassendem Ausdruck. »Und bitte, versaut es nicht. Ich will nicht durchfallen, nur weil ihr zu dumm für ein Chemieprojekt seid.«
Nicht nur die A-Liga, auch Chrissy und Mark starrten Anne jetzt mit offenem Mund an.
»Ist sie nicht einfach großartig?«, murmelte Ramiel entzückt und starrte an Anne vorbei. Ein Grinsen breitete sich auf Nathaniels Gesicht aus, als er begriff.
Ariana schnappte nach Luft. »Passt auf, dass ihr es nicht versaut«, schnaufte sie, drehte sich auf ihren Absätzen um und stöckelte davon, gefolgt von Katharina und Sarah.
»Das mit dem Jurastudium wird sowieso nicht klappen!«, rief Chrissy ihr hinterher. »Aber mach dir nichts daraus, Wie-hieß-er-noch-gleich interessiert sich ohnehin nicht für deinen Kopf, sondern für andere Körperteile!« Dann drehte sie sich zu Anne. »Das war echt spitze! Solltest du öfter machen. Ich bin stolz auf dich!«
Anne grinste.
»Nathaniel, das ist Palomela«, sagte Ramiel. »Palomela … ich weiß, er sieht aus wie ein Dämon … es ist kompliziert.«
»Du bist Annes Schutzengel«, sagte Nathaniel zu der für mich unsichtbaren Palomela. »Freut mich. Keine Angst, ich werde deinem Schützling nichts tun.«
Sie schien etwas zu erwidern, das Ramiel zum Lachen brachte. »Das glaube ich dir aufs Wort! Pass auf, Nathaniel, ich habe sie nämlich schon in Aktion gesehen …«
»Gehen wir«, raunte ich Anne zu und machte mit den Händen Zeichen für Flügel und für Sprechen. Anne verstand. »Das
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