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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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leere Kaffeetasse in seinen Händen.
    »Mh.« Wäre ja nichts Neues. Doch Ludwig hatte sich bisher nie die Mühe gemacht, mir Bescheid zu sagen. Ich nippte an meinen viel zu heißen Tee.
    »Oder dass ich jemanden mitbringe.«
    Ich verschluckte mich und bekam einen heftigen Hustenanfall. Ludwig klopfte mir ein wenig unbeholfen auf den Rücken, doch ich schob seine Hand weg.
    »Vicky …?«
    »Äh … viel Erfolg bei deiner Besprechung. Ich hab's … äh … eilig«, keuchte ich, verdrückte mich so schnell wie möglich aus der Küche und ließ einen ziemlich verdatterten Ludwig zurück.
    »Was war denn das?«, fragte Nathaniel stirnrunzelnd, während ich mir die Schuhe anzog und hastig in meine Jacke schlüpfte.
    Er hat noch nie eine seiner … er hat noch nie eine andere Frau mit nach Hause gebracht! Aufgebracht wickelte ich mir einen Schal um. Nathaniel musterte mich besorgt.
    Das bedeutet, es ist was Ernstes, kapiert?! Ich stürmte wütend auf die Tür zu. Raus hier!
    Schweigend hielt Nathaniel mir die Tür auf.
    Ich steuerte meinen roten Mini Cooper in die Innenstadt und parkte hinter der Hofburg. In der Fußgängerzone herrschte das übliche geschäftige Treiben eines Samstagvormittags.
    »Ist dir hier nicht zu viel los?«, fragte Nathaniel und betrachtete mich nach wie vor besorgt.
    Nein! Ich stapfte grimmig mitten durch eine japanische Touristengruppe. Das ist genau richtig. Lenkt mich ab von Ludwig und seiner … was auch immer sie ist!
    Nathaniel erwiderte nichts. Er hielt sich schweigend an meiner Seite, während ich in forschem Tempo durch die Fußgängerzone bis zum Stephansdom marschierte.
    »Alter geweihter Boden«, bemerkte Nathaniel, als wir vor der steinernen Fassade des Doms standen.
    Je älter, desto stärker der Schutz, nicht wahr?
    Nathaniel nickte. »Nur leider wird er dir heute nichts nützen. Dein Ärger wird nicht von Inferni verursacht.«
    Ich weiß. Ich seufzte und blickte sehnsüchtig auf die Straßencafés, vor denen die Menschen in Jacken gehüllt die Sonnenstrahlen genossen.
    Diese Sache ärgert mich echt. Kannst du nicht irgendetwas tun, damit ich mich besser fühle?
    Nathaniel schmunzelte geheimnisvoll. Dann ergriff er meine Hand und zog mich mit sich.
    Schweigend führte er mich durch ein paar Seitengassen zurück zur Hofburg, bis wir vor dem Eingang zum Burggarten standen. Die große Parkanlage mit Rasenflächen, alten Bäumen und einem Ententeich lag einladend vor uns. Ein paar Jogger und Spaziergänger kamen uns entgegen, bis Nathaniel mich vom Parkweg weg über das Gras und unter den Bäumen hindurchführte. Die Sonne schien auf die gelben und roten Blätter, die alles bedeckten wie ein riesiges buntes Tuch.
    »Besser?«, fragte Nathaniel leise.
    »Das ist wie ein geheimer Garten! Wir sind ganz allein hier …«
    »Nicht ganz allein«, schmunzelte er.
    Über uns hörte ich ein Zwitschern. Ich blickte mich um und begriff, was er meinte. In diesen abgeschiedenen Bereich des Parks hatten sich all die kleinen Tiere zurückgezogen, die nicht von Besuchern gestört werden wollten. In den Ästen raschelten die niedlichen kleinen Vögel, die ich zwitschern gehört hatte.
    Nathaniel wandte seinen Blick nicht von mir ab. »Gefallen sie dir?«
    Ich nickte. »Sie sind süß! Aber pass auf, sie fliegen bestimmt gleich fort …«
    Lächelnd führte Nathaniel mich näher an den Baum heran und ich erwartete, dass die Vögel jeden Moment verschreckt wegflattern würden … doch sie blieben auf ihren Ästen hocken und beäugten uns neugierig.
    Ohne meine Hand loszulassen, streckte Nathaniel seinen anderen Arm aus. Staunend beobachtete ich, wie ein Rotkehlchen herunterflatterte und sich leicht wie eine Feder auf seine Hand setzte.
    »Tiere haben keine Angst vor uns«, sagte Nathaniel, während der kleine Vogel vertrauensvoll über seine Finger hüpfte. »Sie fürchten nur Dämonen, weil sie von ihnen Besitz ergreifen können.«
    Wirklich? Ähnlich wie bei Menschen? Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ein niederer Dämon in den Körper dieses kleinen Vogels passen sollte.
    »Nein«, sagte Nathaniel. »Dämonen übernehmen vollkommen den Körper und den Willen des Tieres, von dem sie Besitz ergreifen. Sie werden zu dem Tier, verstehst du? Aber keine Sorge, dieser kleine Kerl hier ist ganz bestimmt nicht besessen.«
    Ich machte vorsichtig einen Schritt um Nathaniel herum, ein Zweig knackte unter meinen Füßen und das Rotkehlchen flatterte davon. »Tut mir leid«, murmelte ich zerknirscht.
    Nathaniel

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