Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
Vom Netzwerk:
leise. »Der Erzengelanker? Lazarus ist doch ein Dämon. Bräuchte ich nicht … ich weiß nicht … einen Dämonenanker?«
    »So etwas willst du nicht haben«, zischte Sera.
    Ra schoss dem silbernen Engel einen warnenden Blick zu.
    »Du willst wissen, warum ein Erzengelanker bei einem Dämon wirkt?«, fragte Seraphela. Etwas schwang in ihrer Stimme mit, das mir eine Gänsehaut über den Körper jagte. »Weißt du nicht, wie Dämonen erschaffen werden, Victoria?«
    Ich schüttelte den Kopf. Auf einmal stieg eine dumpfe Übelkeit in mir auf.
    » Erschaffen? « wiederholte ich schwach.
    »Sera«, begann Ramiel, doch der silberne Engel unterbrach ihn mit schneidender Stimme.
    »Sie sollte es wissen!«
    »Es macht ihr Angst«, erwiderte Ramiel.
    Sera hob spottend die Brauen. »Angst? Sie ist schon zu weit gegangen. Sie hat sich entschieden, Nathaniel zu lieben und uns alle damit zu gefährden. Ich sehe nicht ein, warum sie nicht die ganze Wahrheit erfahren sollte.« Seras Augen glühten.
    Die Luft zwischen den beiden Engeln begann zu knistern, als Ra Sera mit schmalen Augen fixierte.
    »Hört auf! Es ist schrecklich für mich, wenn ihr miteinander streitet.«
    Ich trat zwischen die beiden, so als könnte ich damit ihre Verbindung brechen.
    Ra senkte seinen Blick und die geladene Atmosphäre entspannte sich.
    »Nathaniel wird uns umbringen«, murmelte er.
    Sera wandte sich mir zu. »Du weißt, was einem Engel widerfährt, der fällt?«
    Ich warf ihr einen unsicheren Blick zu. »Er landet in der Hölle, oder?«
    »Und was geschieht mit ihm in der Hölle?« Ihre Stimme klang hart.
    Ich zog die Schultern hoch. »Er wird angegriffen … von Dämonen?«
    Die Vorstellung, dass ein Engel in der Hölle den Angriffen von Dämonen ausgesetzt war … dass Nathaniel ihnen ausgesetzt gewesen wäre, wenn wir das Tribunal verloren hätten … drehte mir den Magen um.
    Sera nickte. »Genau so ist es. Er wird von Dämonen angegriffen. Von Hunderten von Dämonen. Sie verletzen ihn, zerfleischen ihn, zerreißen ihn …«
    »Sera!« Ramiels scharfe Stimme unterbrach sie. Ich war jetzt kreidebleich geworden.
    Doch Sera ließ sich nicht beirren. »Und dann, wenn sie fertig sind mit ihm … denkst du, dann ist es vorbei? Soll ich dir sagen, was dann passiert?« Ihre eisblauen Augen waren unnachgiebig auf mich gerichtet und ihre Stimme klang gnadenlos. »Dann machen sie ihn zu einem von ihnen. Er wird zu einem niederen Dämon, wird versklavt und muss sich für den Rest der Ewigkeit dem Willen stärkerer Dämonen unterwerfen. Er wird ein Sklave ihrer dunklen Machenschaften.«
    Mein Mund war plötzlich sehr trocken.
    »Die Männer, die mich damals angegriffen haben … das, was von ihnen Besitz ergriffen hatte, diese verwesten, geflügelten Kreaturen, waren das etwa …?«
    Ramiel nickte düster.
    Sprachlos vor Entsetzen starrte ich ihn und Sera an. »Das waren … gefallene Engel? «, keuchte ich heiser.
    »Was sonst?«, fragte Sera zynisch. »Ist dir die Ähnlichkeit nicht aufgefallen?«
    Ich konnte mir kaum etwas Gegensätzlicheres vorstellen als die bösartigen Wesen mit ihren eingefallenen Fratzen und meine schönen schimmernden Engel.
    »Und Lazarus?«, fragte ich leise.
    »Er war ebenfalls ein Engel«, sagte Ramiel. »Vor sehr langer Zeit.«
    »Nur die mächtigsten gefallenen Engel haben die Kraft, sich gegen die anderen Dämonen zu behaupten. Sie werden zu Dämonenfürsten wie Lazarus«, sagte Sera. »Die meisten aber enden so wie die, die du gesehen hast. Als Sklaven, dazu verdammt, Unheil über die Menschen zu bringen. Bis in die Ewigkeit.«
    Seras Augen blitzen kalt. »Warum, denkst du, nennt man es ›Hölle‹?«
    »Sera«, sagte Ramiel ruhig. »Ich glaube, das war genug.«
    Sie ignorierte ihn. Es war, als wäre plötzlich eine wütende Bestie in ihrem Innern erwacht. Sie fixierte mich mit glühendem Blick.
    »Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, in welche Gefahr du ihn bringst?«, zischte sie mit schneidend scharfer Stimme. Sie stand hoch aufgerichtet vor mir und funkelte mich wütend an.
    Ramiel trat an meine Seite und legte einen Arm um meine Schultern. »Sera …«, sagte er jetzt mit einem drohenden Unterton.
    »Nein«, murmelte ich leise. »Lass sie ausreden. Sera, sag mir endlich, was du schon so lange sagen willst.«
    Ihr Ausdruck war so wütend, wie ich es noch nie gesehen hatte.
    »Du hast nicht die geringste Ahnung, was bei dem Tribunal für Nathaniel auf dem Spiel stand!«, zischte sie. »Er ist noch mal

Weitere Kostenlose Bücher