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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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schönes Gesicht. »Natürlich. Jahrelanges Reflextraining, weißt du.«
    »Reflextraining?« Ich schüttelte verständnislos den Kopf. Im nächsten Moment blieb ich mit der Schuhspitze an einer Wurzel hängen und stolperte in Nathaniels Arme.
    »Siehst du?«, grinste er und stellte mich wieder auf die Füße. » Jahrelanges Reflextraining . Dank dir könnte ich Lazarus mit verbundenen Augen und einer Hand auf dem Rücken besiegen.«
    »Sehr witzig«, brummte ich, während sein hinreißendes Lachen zwischen den Bäumen hindurch hallte. Ich fühlte mich ein wenig besser … obwohl ich mir nichts sehnlicher wünschte, als dass dieses verdammte Mitternachtstreffen endlich vorbei wäre.

EIN TEUFLISCHER PLAN

    »Wir sind viel zu früh dran«, murmelte ich mindestens zum zehnten Mal, als ich aus dem Mini Cooper ausstieg und die Tür zuschlug.
    Nathaniel landete lautlos an meiner Seite. Wir standen im Dunkeln auf dem verlassenen Parkplatz vor dem Friedhof. Weit und breit war niemand zu sehen, was nicht verwunderlich war, da der Friedhofswärter das Tor jeden Abend pünktlich um 18 Uhr verschloss.
    Das Licht der Straßenlaternen war fahl im Vergleich zu Nathaniels goldenem Schimmer. Nathaniel nahm meine Hand und führte mich in Richtung Haupttor. Im Haus des Friedhofswärters, das direkt neben dem Haupttor lag, brannte noch Licht.
    »Es wäre unhöflich, seine Kapelle zu benutzen, ohne uns wenigstens anzukündigen, meinst du nicht?«
    Nathaniel bewegte seine Hand rasch über das Haupttor und die Schlösser sprangen auf. Er drückte das schwere Tor mühelos zur Seite und ließ mich eintreten.
    »Oh, er wird begeistert sein«, seufzte ich.
    »Zweifelst du an Adalberts Gastfreundlichkeit?«
    »Würde mir nicht im Traum einfallen«, murmelte ich, während wir auf das kleine Haus zugingen.
    Nathaniel klopfte an die Tür. Im gleichen Moment ertönte schon die bekannte mürrische Stimme von drinnen.
    »Nun kommt schon herein!«
    Ich warf Nathaniel einen vielsagenden Blick zu und trat ein. Adalbert Kaster stand in seiner kleinen Küche und war gerade damit beschäftigt, Gemüse zu schneiden. Er ließ sich von uns nicht stören, sondern schnitt seelenruhig die Karotte weiter. Dann warf er sie mit den anderen in einen Topf auf dem Herd, in dem etwas fröhlich blubberte und einen köstlichen Duft verströmte.
    »Entschuldigen Sie die Störung«, murmelte ich und trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen.
    »Bin ja nichts anderes von euch gewöhnt«, brummte der Friedhofswärter. Er drehte sich zu uns um und wischte sich seine Hände an einem Geschirrtuch ab.
    Der alte Mann hatte eine gedrungene Statur, schneeweißes Haar und denselben strahlenden Ausdruck in den Augen wie Melinda Seemann. Als er Nathaniel und mich von oben bis unten musterte, war ich plötzlich froh, dass Nathaniel gerade nicht meine Hand hielt. Genau wie Seraphela machte Adalbert Kaster keinen Hehl daraus, dass er mit meinen Gefühlen für Nathaniel nicht einverstanden war.
    »Worum geht es diesmal?«, fragte Adalbert in seiner brummigen Art.
    »Ich möchte dich um den Schutz deiner Kapelle bitten«, sagte Nathaniel ruhig. »Für Victoria. Ramiel und Seraphela werden bei ihr bleiben.«
    Der Friedhofswärter runzelte die Stirn. »Wo wirst du sein?«
    »Mitternacht. Ich werde dem Dämon Lazarus in den Hintern treten.«
    Adalberts Schweigen war deutlicher, als Worte es hätten sein können.
    »Warum wundert mich das nicht?«, murmelte er schließlich. »Ein kleines Stelldichein mit dem Dämon Lazarus. Was für eine großartige Idee. Die letzte Katastrophe ist ja schließlich schon eine Woche her, nicht wahr? Eine Woche! «
    Er schüttelte den Kopf. »Das Erzengeltribunal in meiner Kapelle , schon vergessen?«
    Er starrte uns beide an, als zweifelte er an unserem Verstand. »Seid ihr eigentlich lebensmüde? Wollt ihr euch unbedingt umbringen? Warum stolpert ihr ständig von einem Wahnsinn in den nächsten? Und wieso zur Hölle muss es immer in meiner Kapelle sein?!«
    Adalbert schnaufte wütend und fuchtelte mit dem Küchenmesser in der Luft herum. »Ich habe der Engelswelt den Rücken gekehrt, weil ich nichts mehr mit euch zu tun haben will, kapiert?« Bei diesen Worten fixierte er Nathaniel zornig. »Und nicht, damit ihr mich auf Schritt und Tritt verfolgt!«
    Ich war drauf und dran, Nathaniel zum Gehen zu drängen. Doch mein goldener Engel rührte sich nicht vom Fleck, sondern blickte den Friedhofswärter ernst an.
    »Das Treffen ist um Mitternacht«,

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