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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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Gefühlsengels war nicht nur die Kontrolle über meine Emotionen zusammengebrochen.
    Ich las es unmissverständlich in Nathaniels Augen.
    Seraphelas Schild war gefallen.

UNBESCHILDET

    Nathaniel stand vollkommen regungslos vor mir, wie eine Statue aus Gold. Er sprach kein Wort, sondern starrte mich einfach nur an. Er reagierte nicht einmal, als etwas im Dunkeln hinter uns schnaufte und ich erschrocken herumfuhr.
    Ramiel legte seine Hand auf meinen Arm. »Es ist nur Adalbert«, flüsterte er.
    Im nächsten Augenblick kletterte der alte Friedhofswärter aus dem Erdloch heraus.
    »Was ist hier …?« Beim Anblick von Seraphelas Körper blieb er wie vom Donner gerührt stehen. Im goldenen und bronzenen Schimmer meiner beiden Engel konnte ich den Schock in seinen Augen sehen.
    Niemand sagte ein Wort.
    Nach einigen Momenten brach ich schließlich die Stille. »Es ist meine Schuld«, flüsterte ich. »Ich hätte die Höhle nicht verlassen dürfen. Das ist alles meine Schuld.«
    »Das ist nicht wahr«, sagte Ramiel leise. »Es war eine Falle. Lazarus hat Nathaniel von dir fortgelockt, um dich angreifen zu können. Wir hätten niemals in das Treffen einwilligen dürfen.«
    »Ich habe gespürt, dass Luzifer hier war«, brummte Adalbert düster. »Seine Anwesenheit war eindeutig.«
    Mein Blick flackerte unsicher zu Ramiel. »Diese unheimliche alte Frau war wirklich …?«
    »Luzifer«, nickte Ramiel. »Er ist so etwas wie der Erzengel der Hölle. Er wandelt seine Gestalt, niemand weiß, wie er wirklich aussieht.«
    »Aber … weshalb hat ihn niemand gehindert, die Erzengel …?«, murmelte ich verzweifelt.
    »Die Erzengel durften nichts gegen Luzifer unternehmen. Es war Seraphela, die gegen unsere Gesetze verstoßen hat, indem sie dich verteidigt hat«, erklärte Ramiel. »Sie war nicht dein Schutzengel.«
    »Was?«, keuchte ich. »Aber wir müssen doch irgendetwas tun, wir müssen sie zurückbringen …«
    »Wir können nichts mehr tun«, sagte Ramiel bedrückt. »Lazarus' Plan war perfekt. Er wusste, dass wir dich verteidigen würden, wenn er dich angreift. Wahrscheinlich hat er Luzifer mit dem Versprechen hergelockt, ihm einen Engel zu präsentieren, der gegen die Gesetze verstößt.«
    »Es tut mir so leid«, flüsterte ich tonlos. »Das ist alles nur meine Schuld. Wäre ich nicht wie eine Idiotin aus der Höhle gerannt …«
    »Nein«, sagte Nathaniel plötzlich. Sein schönes Gesicht war wie in Stein gemeißelt.
    »Du warst nur der Köder, Victoria«, sagte er leise. »Es war alles so von Lazarus geplant. Er hatte niemals vor, mit mir zu kämpfen. Er wollte mich nur von dir weglocken. Und es ist ihm gelungen.« Nathaniel starrte düster vor sich hin. »Ich denke, Lazarus hatte es von Anfang an auf Seraphela abgesehen.«
    Sein durchdringender Blick wanderte zuerst zu mir, dann zu Adalbert und Ramiel. Seine ruhige Art war beinahe unheimlich.
    »Kann sich außer mir jemand vorstellen, aus welchem Grund?« Seine Stimme klang gefährlich. Zum ersten Mal verspürte ich Scheu, ihn direkt anzusehen.
    Niemand antwortete ihm.
    »Ihr wusstet es!«, knurrte Nathaniel Ramiel und Adalbert an. Seine goldene Haut brodelte. »Ihr alle wusstet es!«
    »Wovon genau sprichst du?«, fragte Ramiel mit einer höflichen Ruhe, die ich nicht begreifen konnte.
    »Von Seraphelas Schild!«, fuhr Nathaniel ihn an. Seine Stimme bebte vor Zorn.
    »Und von Victorias Gefühlen … für …« Er stockte. »… mich«, brachte er schließlich hervor. Unsere Blicke trafen sich für einen kurzen Augenblick.
    »Lasst mich aus der Sache raus«, brummte Adalbert und hob abwehrend die Hände. »Erstens wirken Engelsschilde nicht bei Erdengängern, und zweitens hätte ich blind sein müssen, um nicht zu sehen, was zwischen euch beiden ist.« Er wedelte mit seiner Hand zwischen Nathaniel und mir hin und her.
    Nathaniel starrte Ramiel voller Zorn an. Ich konnte nicht begreifen wie, aber Ramiel hielt den goldenen Flammen stand, die Nathaniel ihm entgegenschleuderte. »Ich wusste, dass Victoria Gefühle für dich hat«, sagte Ra mit ruhiger Stimme. »Und ich wusste, dass ein Schild existiert. Das wusstest du auch.«
    »Aber ich dachte, dass der Schild Lazarus schützt!«, fauchte Nathaniel. »Du hingegen wusstest, dass …«
    »… er Victorias Gefühle abschirmt«, vollendete Ramiel den Satz. »So ist es.« Er erwiderte Nathaniels flammenden Blick mit ruhigem Ausdruck.
    »Ramiel wusste es von mir«, sagte ich leise.
    Selbst in seinem Zorn brachte Nathaniel es nicht

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