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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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Nathaniel. Seine Kiefermuskeln waren verkrampft vor Anspannung.
    »In allen dokumentierten Fällen ist es zu einem Tribunal gekommen«, fuhr Melinda ernst fort. »Und alle Tribunale endeten mit dem Fall des Engels.«
    Erdrückende Stille breitete sich nach diesen Worten im Büro aus. Ich suchte und fand Nathaniels Hand und seine Finger schlossen sich um meine.
    »Das war noch nicht alles«, sagte Melinda. »Ein Dämon scheint in auffallend viele der Fälle involviert gewesen zu sein. Vor allem in die, die einen Schutzengel betreffen. Die Unverzeihliche Tat geschah oft plötzlich, ohne Ankündigung, nachdem sich der Engel davor jahrelang unter Kontrolle gehabt hatte. Der Dämon war Lazarus.«
    Ein riesiges Loch tat sich in meinem Magen auf. Nathaniel drückte beruhigend meine Hand. Auf seiner Haut prickelten goldene Funken.
    »Er hat das alles geplant?«, keuchte ich. Mein Herz begann schneller zu schlagen. »Er hat Seraphela getötet, damit der Schild fällt, und er wird versuchen, uns zu einer Unverzeihlichen Tat zu zwingen?«
    »Beruhige dich«, flüsterte Nathaniel sanft. »Deine Emotionen spielen verrückt.«
    Ich bemühte mich, langsam und tief zu atmen. Seraphelas fehlender Einfluss auf meine Gefühle wurde mir wieder schmerzlich bewusst.
    »Nathaniel«, sagte Melinda ernst, »das ist nicht gut. Ich nehme an, Lazarus wird lügen, betrügen oder sonst wie versuchen, euch zu täuschen. Er wird alles tun, damit ihr einen schrecklichen Fehler begeht. Und Victoria hat keinen Gefühlsengel mehr.«
    Nathaniel erwiderte nichts. Seine Hand, die beschützend auf meiner Schulter ruhte, krallte sich plötzlich fest. »Versuch, mehr über Lazarus herauszufinden«, knurrte er. »Könntest du das für uns tun?«
    Melinda nickte. »Haltet euch von Lazarus fern.«
    Nathaniel nickte ihr zu und ich erhob mich zitternd.
    »Einen Augenblick«, sagte Melinda. »Ich habe noch etwas für Victoria.«
    Sie nahm etwas aus ihrer Schreibtischschublade und kam damit zu mir. Sie legte ein schlichtes silbernes Armband mit einem zierlichen Kristallanhänger um mein Handgelenk.
    Ich betrachtete den kleinen Anhänger genauer. Es war ein runder, fein geschliffener Kristall, der im schwindenden Tageslicht glitzerte. In seinem Innern funkelte etwas zartes Silbernes.
    Ich erstarrte. Ich erkannte diesen silbernen Schimmer.
    Doch das war unmöglich …
    »Sie kam zu mir an dem Tag, nachdem du Nathaniel erkannt hattest«, sagte Melinda leise. »Sie gab mir dieses Fragment ihrer Feder und bat mich, einen Anker für dich anzufertigen. Sie sagte, ich solle ihn für dich aufbewahren bis zu dem Tag, an dem sie dir nicht mehr helfen könnte.«
    Ich starrte noch immer auf den Kristall an meinem Handgelenk.
    Seraphelas Anker.
    Nathaniel stand wie versteinert neben mir und betrachtete ebenfalls Seraphelas letztes Geschenk.
    »Aber … sie ist tot«, flüsterte ich kaum hörbar. »Warum glitzert es noch?«
    Die Erinnerung an Seraphelas matten Körper und ihre stumpfen Schwingen drängte sich in mein Bewusstsein wie Gift. Ich spürte, wie sich Nathaniel bei meinen Gedanken verkrampfte.
    »Als sie mir das Fragment gegeben hat, war sie noch im Vollbesitz ihrer Kräfte«, sagte Melinda leise. »Es hat nicht die gleiche Macht wie der Anker eines lebenden Engels. Aber auch Erinnerungen können sehr machtvoll sein. Dieser Anker wird dir helfen, deine Emotionen zu kontrollieren. Lerne, damit umzugehen. Er wird dir ein nützliches Werkzeug sein.«
    »Ich wusste nicht, dass Sie Anker herstellen können«, sagte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Aber ich kenne einen Erdengänger, der Ankerschmied ist.«
    »Sie sind sehr selten, Ankerschmiede«, murmelte Nathaniel und sein Blick ruhte noch immer auf meinem Handgelenk. »Die Erzengel vergeben diese Aufgabe nicht oft.«
    »Ich kann mir vorstellen, warum«, flüsterte ich und drehte den kleinen Anhänger vorsichtig zwischen meinen Fingern. Seraphelas Federfragment glitzerte, silbern und wunderschön, in Kristall eingeschlossen für die Ewigkeit, so als wäre alles noch in Ordnung.
    Als wir die Bibliothek verließen war es draußen bereits dunkel. Wir gingen am Universitätsgebäude entlang in Richtung Park zu meinem Wagen.
    Ich berührte den Kristallanhänger an meinem Handgelenk. »Wie es scheint, passt Seraphela sogar jetzt noch auf mich auf«, murmelte ich.
    »Ich wünschte, sie hätte mir gesagt, dass sie in Gefahr war«, murmelte Nathaniel. »Ich hätte sie schützen können.«
    »Dann hätte sie dir

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