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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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…? Soll das etwa heißen … du glaubst mir?!«
    »Keine Ahnung.« Anne spielte nervös mit ihrem Kaffeelöffel. »Das klingt alles schon ziemlich verrückt. Aber ehrlich, Vic, so was denkt sich doch kein Mensch aus! Nichts für ungut, aber du gehörst entweder wirklich in die Klapsmühle, oder …« Sie blickte mich forschend an. »Oder du steckst echt in Riesenschwierigkeiten.«
    »Vielleicht beides?«, lächelte ich schwach. Anne lächelte zurück.
    »Du hast übrigens einen klasse Schutzengel«, sagte ich. »Findet zumindest Ramiel.«
    »Echt?« Anne klang erfreut.
    »Sie ist wirklich einmalig«, schwärmte Ramiel und blickte ein wenig verklärt vor sich hin. »Wie sie diesen Dämon verjagt hat, du hättest ihre Flammen sehen müssen, die waren wirklich …«
    »Okay, Romeo, ich hab's kapiert«, flüsterte ich und unterdrückte ein Grinsen.
    »Warte … du redest mit ihm?«, fragte Anne.
    »Klar. Warum nicht? Meistens redet aber nur er und ich antworte ihm in Gedanken. Sonst wird so was wie das dort daraus.« Ich deutete mit einem Wink auf Willy, der vor sich hin brummelnd Kaffee kochte.
    »Meinst du, dass er auch Engel sehen kann?«, fragte Anne.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß nicht … Ramiel, ist Willy ein Erdengänger? Ramiel?«
    Mein Engel schien meine Frage nicht gehört zu haben. Er lehnte lässig an der Wand neben uns und schien sich blendend mit jemand Unsichtbarem zu unterhalten.
    »Ramiel!«
    »Was? Oh … äh … nein, Willy ist kein Erdengänger.«
    Damit nahm er seine Unterhaltung wieder auf, als wäre nichts gewesen. Halb erheitert, halb fassungslos schüttelte ich den Kopf.
    »Anne, dein Schutzengel muss wirklich heiß sein«, murmelte ich. »Ramiel hat mich noch nie so ignoriert.«
    Anne begriff und zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Echt?«, kicherte sie. »Wie süß ist das denn!«
    Typisch Anne! Jetzt verkuppelte sie schon Engel.
    »Sag mal … wieso glaubst du mir eigentlich?«, fragte ich leise. »Jeder andere hätte mich für verrückt erklärt.«
    »Meine Oma glaubt an Schutzengel. Sie hat mir immer von ihnen erzählt, als ich noch ein kleines Kind war. Ich finde es eigentlich gar nicht so abwegig, weißt du. Ich finde den Gedanken irgendwie schön.« Sie lächelte scheu.
    Ich lächelte zurück.
    »Ähm, übrigens wäre es super, wenn du das alles für dich behalten könntest. Ich darf nämlich eigentlich gar nicht darüber reden. Aber nach allem, was passiert ist, ist das glaube ich auch schon egal.«
    »Ehrenwort«, sagte Anne ernsthaft. »Aber mal ehrlich, Vic, selbst wenn ich es erzählen würde, wer wäre schon verrückt genug, diese Geschichte zu glauben?«
    Der Straßenmusiker war längst gegangen und Anne und ich waren die einzigen Gäste. Als Willy an unseren Tisch kam, um zu kassieren, warf Anne mir einen auffordernden Blick zu.
    Ich holte tief Luft. »Herr … äh … Willy, darf ich Sie etwas fragen?«
    »Nur Willy«, murmelte er und kritzelte auf seinem Rechnungsblock herum.
    »Okay, Willy. Ähm … können Sie vielleicht Engel sehen?«
    Willy hörte augenblicklich auf zu kritzeln, hob den Kopf und starrte mich an. Selbst Ramiel hörte auf zu flirten und wandte ihm seine Aufmerksamkeit zu.
    »Wie kommst du denn auf so etwas?«, murmelte Willy.
    Ramiel trat an Willy heran. Der Mann reagierte nicht. Ramiel wedelte vorsichtig mit seiner Hand vor Willys Gesicht herum und schüttelte dann den Kopf.
    »Dass ich sie nicht sehen kann bedeutet nicht, dass ich sie nicht spüren kann!«, brummte Willy unwirsch. »Und jetzt sag deinem Verstandesengel, dass er gefälligst Abstand halten soll, sonst setzt's was!«
    Ramiel stutzte überrascht.
    »Sie können Engel spüren?«, fragte ich überrascht. »Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Engel, Dämonen, deine Inferni-Truppe dort hinten …« Willy wedelte mit seinem Rechnungsblock in Richtung einer dunklen Nische bei den Toiletten, wo sich die Inferni verschanzt hatten.
    »Ich rede immerzu mit ihnen, damit sie nicht denken, ich wüsste nicht, dass sie da sind … ich weiß es nämlich!« Er riss die Augen auf und starrte mich an. Irgendwie fand ich ihn unheimlich. Anne rutschte angespannt auf ihrem Stuhl hin und her.
    »Wieso können Sie sie denn spüren?«, fragte ich. Anne stieß mich unter dem Tisch mit dem Bein an. Sie wollte anscheinend gehen, und zwar am liebsten sofort.
    »Er hat keinen Verstandesengel«, sagte Ramiel sanft. Er stand immer noch neben Willy und betrachtete ihn interessiert und voller

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