Natuerlich gesund
& Unzer, München 2008
Christoph Newiger, Rainer Schöttle, Monika Werneke: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen. Trias, Stuttgart 2005
Haltung bewahren
Mit weiten Schritten und hoch aufgereckt sehen wir uns durch den Tag schreiten – doch wenn man abends nach Hause geht und sich in einer Fensterscheibe spiegelt, hängen allzu oft die Schultern, der Rücken ist krumm und der Gang schleppend.
Haltung kommt von halten – und aufrecht hält uns die Wirbelsäule und die sie umgebenden Muskeln nur unter bestimmten Voraussetzungen: Sie brauchen Bewegung zur Kräftigung und um ihren Bewegungsspielraum zu erhalten. Wenn Sie stundenlang in einer Stellung verharren müssen, verkürzen sich die Muskeln, die kleinen Wirbelgelenke verkanten, jede Bewegung wird unangenehm – man sinkt in sich zusammen, und aus der stolzen Haltung wird ein jämmerlicher Katzenbuckel.
Die Klassiker Aufrecht gehen und sitzen, Brust raus, Schultern nach unten – diese Formeln kennen Sie schon aus Ihrer Kindheit. Doch gibt es noch mehr zu tun?
MEINE TÄGLICHEN SÜNDEN
Nach langen Autofahrten komme ich kaum aus dem Sitz hoch.
Es ist inzwischen schon normal, dass ich abends mit Nackenschmerzen aus dem Büro komme.
Rückenschule ist doch nur etwas für Leute mit Bandscheibenleiden, oder?
Fazit
Macht Ihr Alltag auch Sie krumm? Oft helfen einfache Tricks, Ihre Haltung zu verbessern und Schmerzen zu vermeiden.
Das hilft Ihnen
Grundsätzliches Sie wissen, dass stundenlanges Sitzen am Schreibtisch, in Besprechungen oder Auto für Ihre Wirbelsäule genauso schlecht ist wie pausenloses Stehen auf Messen, Reisen, beim Einkaufen, und ertappen sich doch oft dabei, dass Sie sich genau so verhalten? Nutzen Sie einfach die nächste Gelegenheit, bei der Nacken, Rücken oder Beine schmerzen, und tragen Sie in Ihren Kalender als täglichen Dauertermin eine beliebige, Ihnen angenehme Übung für die Wirbelsäule ein: Tipps finden Sie in den folgenden Abschnitten.
Wenn Sie viel Auto fahren, unterstützen spezielle Sitzauflagen Ihre Wirbelsäule. Viele Autohersteller bieten inzwischen gegen Aufpreis verstellbare Vordersitze an, die die Krümmung der Wirbelsäule unterstützen – überlegen Sie, ob Ihr Rücken Ihnen das nicht wert ist.
Mehr Bewegung Joseph Pilates war bereits vor mehr als 80 Jahren der festen Überzeugung, dass eine starke Körpermitte mit kräftigen Bauch- und Rückenmuskeln Haltungsschäden vorbeugt und so Schmerzen vermeidet. Viele Pilatesübungen konzentrieren sich auf die Stärkung der Haltemuskulatur, denn gerade die Leistung dieser Muskeln nehmen wir oft als selbstverständlich hin. Probieren Sie die Übung »Roll down«: Sie stehen gerade und achten auf Ihre Wirbelsäule. Beugen Sie langsam den Kopf nach vorn und richten ihn wieder auf. Beugen Sie jetzt Kopf und jeden einzelnen Halswirbel nach vorn, der Schultergürtel geht mit – und richten Sie sich wieder auf. Beugen Sie jetzt Kopf, Schultergürtel und Brustkorb nach vorn und wieder zurück. Jetzt geht die Bewegung bis zur Lendenwirbelsäule und wieder aufwärts. Schließlichrollen Sie Wirbel für Wirbel nach vorn, bis die Hände den Boden berühren, Sie bleiben ganz entspannt und atmen, nur Ihr Bauch zieht sanft Richtung Rücken. Sie bewegen sich immer in der Ausatmung und rollen so auch wieder hoch. Wiederholen Sie die Übung 2- mal. Nach einigen Wochen stellen Sie fest, dass Sie immer tiefer kommen, die einzelnen Abschnitte der Wirbelsäule bewusster wahrnehmen und auch, mit welchem Bereich Sie sich schwer tun – Ihre persönliche Schwachstelle, die mehr Aufmerksamkeit benötigt. Ob Ballett oder Rückenschule – wählen Sie eine Sportart, die die Wirbelsäule und Haltemuskulatur kräftigt. Profis kennen oft viele alltagstaugliche Tipps, die auch in Ihren Tagesplan passen – Ihr Trainer hilft Ihnen sicher mit seinem Wissen weiter.
Mit dem »Baum« kommen Sie nicht so schnell aus dem Gleichgewicht.
Yoga Viele Übungen verbessern die Körperhaltung und fördern Balance und Koordination. Probieren Sie mal die Yoga-Übung »Baum«: Sie stehen mit geschlossenen Füßen aufrecht, führen Sie Ihre Arme über Ihren Kopf zusammen. Sie beugen Ihr rechtes Bein, stützen die Fußsohle innen auf dem linkenOberschenkel ab, das Knie zeigt zur Seite. Führen Sie Ihre Handflächen über Ihrem Kopf zusammen und balancieren Sie ca. 1 Minute. Atmen Sie dabei tief ein und aus. Wiederholen Sie die Übung 2- mal pro Seite. Mit etwas Übung ziehen Sie Ihre Ferse bis in den Schritt hoch und
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