Naturgeschichte(n)
Mittelmeergebiet erleben. Dort, wo es viel wärmer als bei uns ist, schwirren Insekten aller Größen, Formen und Farben durch die Lüfte. Blütenduft durchzieht die Buschwälder und Haine. Vögel singen überall, allen voran die Nachtigallen. Schmetterlinge gaukeln umher und es lassen sich die verschiedensten Eidechsen beobachten. Ganz allgemein nimmt die Artenvielfalt zu warmen Gebieten hin stark zu und polwärts wieder entsprechend stark ab. In der Kälte überleben nur wenige Spezialisten. Wie der Eisbär. Doch Vorsicht: Er lebt nicht von der Kälte und auch nicht vom Eis, sondern hauptsächlich von Robben. Und diese schießt man ihm zu Hunderttausenden weg, weil sie angeblich zu viele Fische fangen.
Außerdem werden Eisbären immer noch gejagt, wenngleich nicht mehr so stark wie früher. Deshalb stiegen ihre Bestände in den letzten 50 Jahren stark an. Gegenwärtig gibt es mehr Eisbären als vor 100 Jahren. Und wenn der Unsinn mit den Jagdverboten, die die » indigenen Völker« ausnehmen, endlich beendet werden könnte, sähe die Zukunft der Eisbären gar nicht schlecht aus. Denn die sogenannten » Indigenen«, die wie die Inuits (Eskimos) im Übrigen erst nach den Europäern, den Wikingern, nach Westgrönland gekommen sind, jagen längst nicht mehr traditionell mit Harpunen aus Knochenspitzen, sondern mit modernen Schnellfeuergewehren. Und wer mit modernen Gewehren Eisbären jagt, muss sich genauso an Artenschutzeinschränkungen halten wie alle anderen auch.
Vergießen wir daher keine mitleidvollen Eisbärtränen, sondern stellen wir uns lieber die Frage, wo und weshalb sie wirklich gefährdet sind. Und beim Artenrückgang sollten wir das auch tun. Wer die aus fiktiven Computermodellen hervorgegangene Ansicht vertritt, die globale Erwärmung würde mehr als zwei Drittel der Arten vernichten, muss hinnehmen, dass der Naturschutz nichts taugt, weil er offenbar nichts bewirkt. Aber wenn doch, und das ist der Fall, dann sollten wir uns nicht um mögliche Auswirkungen in 100 Jahren sorgen, sondern die hier und jetzt vorhandenen Probleme anpacken.
Wenn die Vernichtung der Tropenwälder so weitergeht wie in den letzten beiden Jahrzehnten, dann wird keine Klimaänderung, egal wie sie ausfällt, noch etwas zu vernichten haben. Und wenn wir weiter zulassen, dass unser Land mit Güllefluten überschüttet wird, die dreimal mehr Verschmutzung als unser menschliches Abwasser mit sich bringen, dann müssen wir uns auch mit der Tatsache abfinden, dass das kaum eine Tier- und Pflanzenart überlebt. Der Klimawandel ist längst die perfekte Ausrede, das Notwendige nicht zu tun, weil erst das Klima gerettet werden muss. Danach kann man ja weitersehen, ob es sonst noch etwas zu retten gibt.
Der Stadtfuchs und der Landfuchs
Sind Wildtiere in der Stadt gefährlich?
Ein Fuchs mitten in Berlin? Das ist kein seltener Anblick mehr, es leben erfreulich viele Tiere in der Stadt, und es kommen immer mehr. Längst darf sich auf mancher nobel ausgestatteten Terrasse ein Fuchs in aller Ruhe sonnen oder die Hollywoodschaukel im Garten mitbenutzen, wenn ihm danach ist. Manches kleine Lokal hat » seinen Fuchs«, der zu den Gästen kommt und sie so treuherzig anschaut, dass diese gar nicht umhin können, ihm von ihrem Würstchen etwas abzugeben. Doch sind mit diesem Zustrom nicht auch Risiken verbunden? Man denke zum Beispiel an den Kleinen Fuchsbandwurm, einen der gefährlichsten Parasiten, der von Wildtieren auf Haustiere und auch auf den Menschen übertragen werden kann.
Tatsächlich verhält es sich bei den Wildtieren nicht anders als bei uns Menschen: Nur wenige sind kerngesund. Haustiere, wie Hunde und Katzen, müssen regelmäßig einer Wurmkur unterzogen werden, Katzen können Toxoplasmose übertragen. Die Aufzählung ließe sich lange fortsetzen. Es gibt eine Fülle von Krankheiten bei Tieren, die bei passenden Bedingungen auf den Menschen überspringen. Bedeutende Infektionskrankheiten wie Grippe, Pest und andere werden von Haustieren übertragen; die Grippeviren sprangen von Schweinen und Geflügel auf die Menschen über, die Pest kam von den Ratten. Deswegen ist aber längst nicht jedes Tier gefährlich.
Wir Menschen sind beständig Bakterien und Viren aus der Umwelt ausgesetzt, die Krankheiten auslösen könnten. Es kommt aber nur selten dazu, weil sie die körpereigene Abwehr, unser Immunsystem, unschädlich macht. Doch in einigen Fällen ist wirklich erhöhte Vorsicht geboten. Der Kleine Fuchsbandwurm gehört dazu. Dass
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