Nayidenmond (German Edition)
ausdrucksstarken Gesicht war einmal mehr faszinierend zu beobachten.
„Keine Fragen“, erinnerte er ihn kalt. „Zieh dich aus. Noch einmal werde ich es nicht sagen.“
Einen langen Moment blieb Rouven noch regungslos stehen, flehte ihn stumm um Gnade an, so intensiv, dass Iyen einen Augenblick schwankte. Dann wandte er sich widerstrebend um und zog sich nackt aus. Als er soweit war, warf er einen hilflosen Blick über die Schulter, schlang sich dabei Halt suchend die Arme um die Brust.
„Hinlegen!“, verlangte Iyen unbewegt – äußerlich zumindest. Die Art, wie Rouven sich bewegte, so als wollte er lieber fliehen als gehorchen, laut um Gnade betteln, statt zu schweigen, berührte ihn tief. Viel tiefer, als er es jemals hatte zulassen wollen.
Langsam kniete der junge Mann nieder, am ganzen Leib bebend vor Panik. Noch einmal irrte sein Blick zu ihm hoch, verständnislos, verängstigt, enttäuscht. Dann legte er sich mit dem Oberkörper ins Gras, die Arme fest an sich gepresst, das Gesäß hochgereckt.
Iyen schluckte heftig bei diesem Anblick: Rouven war so wunderschön in dieser Pose demütiger Unterwerfung. Die schlanken Muskeln zeugten von hoher Ausdauer und Gewandtheit, er musste jahrelang täglich viele Stunden an sich gearbeitet haben. Es war ein sinnlicher Genuss, ihn einfach nur anzusehen, die schimmernde Haut, diesen schlicht und ergreifend vollkommenen Leib. Iyens Puls begann unvermittelt zu rasen, als er erkannte, dass der junge Prinz dem Schönheitsideal des Adels folgte und sich mit irgendeiner speziellen Paste – so hatte er es zumindest gehört – von unten bis oben jedes einzelne Körperhaar entfernt hatte. Darum also waren seine Wangen so glatt wie bei einem Jungen …
Nachdem er ihn damals zurück zu seiner Familie gebracht hatte, war Iyen sich sicher gewesen, dass er niemals wieder Erregung oder Verlangen nach ihm spüren würde. Dass dem nicht so war, hatte er hingenommen, hätte jedoch jeden Eid geschworen, dass er niemals die letzte Kontrolle verlieren würde. Aber Rouven so zu sehen ließ seine Lenden pulsieren und sein Herz jagen und seinen Verstand …
Er könnte ihn nehmen, niemand würde ihn abhalten, auch Rouven selbst nicht. Und er wollte ihn nehmen. Seinem erregten Stöhnen lauschen, während er ihn ritt, die Bewegung der Muskeln spüren, die Hitze der schweißnassen Haut. Sich vorbeugen, bis er Rouvens Schaft umfassen und streicheln, ihm Lust und Erfüllung schenken konnte …
Iyen schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen Atem, bis er wieder Herr seiner Sinne war. Dann kniete er neben ihm nieder und legte ihm eine Hand auf den Rücken, vermied dabei die noch immer rot glühenden Striemen, die er ihm zugefügt hatte. Rouven zuckte bei der Berührung zusammen, schnappte keuchend nach Luft. Sonst aber blieb er still und hielt das Gesicht von ihm abgewandt. Iyen spürte, wie er unter seinen Fingern vibrierte vor Angst. Es kostete ihn alle Kraft, die er besaß, nicht über diesen Körper zu streicheln, sondern sich auf das zu konzentrieren, was er eigentlich tun wollte. Es half, als er die Narben sah, die Jarne und Bero hinterlassen hatten; es erinnerte ihn daran, warum er überhaupt hier war.
„So nicht, so geht es nicht“, sagte er leise. Rouven drehte den Kopf und sah ihn fragend an, mit zitternden Lippen. Dann spreizte er die Beine weiter auseinander, schien zu glauben, dass er sich noch nicht genug geöffnet hatte. Iyens Unterleib krampfte sich zusammen bei diesem Gedanken, das Pulsieren war beinahe hart genug, ihn in Stücke zu reißen. Doch er beherrschte sich weiterhin und blieb äußerlich ungerührt. Es fiel ihm schwer, so, wie Rouven zu ihm aufblickte und schweigend darum flehte, nicht zu lange warten und leiden zu müssen. Nur zu gerne würde er ihm schwören, dass er ihn wahrhaftig nicht verletzen wollte, sondern lediglich …
Bedächtig ließ er seine Hand etwas tiefer gleiten und übte sanften Druck auf Rouvens Hüfte aus.
„Du musst dich flach hinlegen“, murmelte er, um die Anspannung in seiner Stimme nicht laut werden zu lassen. Rouven furchte irritiert die Stirn, gehorchte dann aber. Iyen rückte so nah an ihn heran, dass er ihn mit den Knien berührte, griff in die Tasche und holte die weißen Früchte hervor, die er gesammelt hatte. Er zerdrückte sie und ließ die milchige Flüssigkeit auf seinen Rücken tropfen.
„Was …“ Rouven fuhr mit dem Kopf hoch, als der Pflanzensaft in seine wunde Haut drang. Iyen war vorbereitet gewesen,
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