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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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ihn aber doch und ihr Blick glitt dabei in
verträumte Ferne. „Er hat ein Gesicht wie ein Engel, diese hellen Augen, die
starken Arme, die aristokratische Nase, diese blonden, langen Haare…“ sie
seufzte. „Er ist so atemberaubend schön.“
„Oh Mann“, ächzte Thunder und sie schien ehrlich schockiert zu sein. „Du meinst
wirklich den Typ, der mit seinem Schläger so angegeben hat?! Blonde Haare, zu
einem Pferdeschwanz gebunden, Nase von Pinocchio, verwaschene, blaue Augen,
krumme Körperhaltung?!“
    Risu schien entsetzt.
„Sag mal, wie kannst du so was sagen?! Er ist wunderschön und nichts anderes,
klar?!“
„Das gibt’s doch nicht. Du bist in Duke verknallt?“
    „Duke? Er
heißt also nicht Night.“
„Nein, verdammt“, erklärte Shadow. „Der brünette ist Night und er ist auch der
Schulschwarm hier…“
    Risu prustete
verächtlich. „Ihr habt geglaubt, ich würde auf diesen Typen stehen?! Also
wirklich, was sollte man an dem finden?! Der hat doch weder Ecken noch Kanten.
Mein Duke hingegen hat Charakter.“
„So kann man das wohl auch nennen“, meinte Shadow.
    „Ich werde
ihn demnächst einfach mal ansprechen. Ich bin sicher, es wird nicht lange
dauern, bis er meinem Charme erlegen ist“, sagte sie lächelnd.
    „Da bin ich
mir ganz sicher“, pflichtete ihr Thunder mit einem Grinsen bei. „Warum gehst du
ihm nicht gleich nach? Vielleicht findest du ihn. Du solltest dir keine
Gelegenheit entgehen lassen.“
    Risu nickte
„Ja, du hast Recht. Danke für den Rat. Wir sehen uns später. Ach ja und drückt
mir die Daumen!“ Lächelnd eilte sie davon und Thunder prustete los:
    „Da freut er
sich bestimmt. So eine nette kleine Nervensäge! Ich bin ja mal gespannt, wie lange
es dauert, bis er sie in den Boden gestampft hat.“
    „Du kannst
verdammt fies sein“, seufzte Shadow. „Aber egal. Lasst uns jetzt reingehen.“

 
 
 
 

Die
Person

 
    Sie hatte ihn immerhin kurz gesehen.
Er wirkte vollkommen normal, aber sie war sich sicher, dass er etwas ahnte. Es
konnte gar nicht anders sein. Er musste längst wissen, dass der Mytha nur aus
einem Grund die Schulen angegriffen hatte.
    Was allerdings wirklich auf ihn
wartete, konnte er sich nicht einmal in seinen schlimmsten Alpträumen
vorstellen.
    Um den Trank wurde sich auch während ihrer
Abwesenheit gekümmert. Sie hasste es, diese Rolle spielen, sich überhaupt in
dieser Welt aufhalten zu müssen. Zum Glück schien bis jetzt alles nach Plan zu
verlaufen. Noch ein paar Wochen und der Trank wäre fertig. In dieser Zeit
musste sie alles andere vorbereiten. Es würde mit Sicherheit gelingen. Es
musste! Ihr Leben hing davon ab. Allerdings war das wohl nebensächlich. Natürlich
war sie stolz, dass ausgerechnet ihr diese Aufgabe übertragen worden war. Ein
Auftrag von solcher Wichtigkeit. Ein kaltes Lächeln umspielte ihre Lippen, als
sie an die Zukunft dachte.

Spiel mit
dem Feuer

 
    „Wir wenden
uns zu Beginn dieses Schuljahres den Memoiren des großen Demiror Takles zu. Ich
hoffe, Sie haben alle Ihre Wörterbücher dabei und können uns nun den ersten
Seiten widmen“, sagte Herr Hubbe, der Literaturlehrer.
    Ich seufzte,
als ich die ersten Seiten aufschlug. Ich hatte das komplette letzte Jahr
benötigt, um Alt-Biramisch zu lernen und nun war die nächste Sprache dran. Hinzu
kam, dass keiner außer mir so große Probleme damit hatte. Immerhin waren die
anderen in Necare aufgewachsen und Sprachen wie Alt-Biramisch, Pigaranisch,
Latein, Griechisch, Velarisch und Nesarus gehörten zur frühen Schulbildung
dazu. Das hieß, die anderen waren mir Jahre voraus. Während ich mich noch mit
der Grammatik und den Vokabeln quälte, um überhaupt den Sinn des Satzes zu
erkennen, analysierten die anderen die Texte. Mittlerweile war Literatur eines
meiner absoluten Hassfächer.
    „Frau Clarks,
welches ist die erste wichtige Aussage, die Demiror getroffen hat und trifft
sie auch heute noch zu?“
    Céleste
schien keine Mühe mit dieser Frage zu haben. „Er sagt, dass es wichtig sei,
bereits früh seinen Weg zu erkennen, ihn zu festigen und mit starkem Willen zu
verfolgen. Dabei kommt es vor allem darauf an, dass dieser Weg der Gemeinschaft
dient, denn nur so kann unsere Kultur bestehen bleiben und sich gegen Feinde
schützen.“ Sie machte eine kurze Pause, bis Herr Hubbe nickte. „Und Ihre
Meinung dazu?“
    „Ich denke,
dass es noch immer wichtig ist, der Gemeinschaft zu dienen. Ohne einen starken
Zusammenhalt hätten wir viele Angriffe und

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