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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Kriege gegen die Dämonen nicht
bestehen können. Man kann das zum Beispiel deutlich am Krieg von 1005 sehen.
Nur dank des festen Zusammenhalts haben wir siegen können.“
    „Sehr gut“,
lobte der Lehrer. Er ging ein paar Schritte hin und her, bis er die nächste
Frage stellte. „Ist es aber nicht so, dass unsere Bereitschaft, füreinander
einzustehen, immer geringer wird? Verlieren wir nicht allmählich unser Ziel aus
den Augen? Demiror hat dazu eine eindeutige Stellung bezogen, die lautet wie,
Frau Franken?“
    Na toll… Ich schluckte
schwer und spürte, wie sich mein Hals allmählich zuschnürte. Alle Blicke ruhten
auf mir und ich konnte rein gar nichts dazu sagen. Ich versuchte verzweifelt,
die einzelnen Wort und Bildklumpen, die so etwas wie eine Sprache sein sollten,
zu entschlüsseln. Aber ich kam zu nichts. Ich wusste ja nicht einmal, ob ich
auf der richtigen Seite war.
    „Nur der
Zusammenhalt kann uns vor den Dämonen retten“, flüsterte mir Shadow leise zu.
„Wenn sie zerbricht, dann ist das unser Untergang. Darum muss jedem, selbst dem
kleinsten Kind beigebracht werden, wer unser Feind ist und dass wir nur als
Einheit gegen ihn bestehen können.“
    Erleichtert
wiederholte ich ihre Worte.
    „Ganz genau“,
sagte Herr Hubbe und wandte sich zum Glück von mir ab.

 
    Als es zum
Ende der Stunde klingelte, war ich unendlich erleichtert. Ich musste mich in
nächster Zeit unbedingt mehr mit dieser Sprache befassen. Auch wenn mir klar
war, dass ich den großen Vorsprung zu meinen Klassenkameraden nicht so bald
würde aufholen können.
    Thunder
gähnte müde. Sie war wieder mal vollkommen gelangweilt von der Stunde. Alles,
was sie nicht im Kampf gebrauchen konnte, interessierte sie in der Regel
herzlich wenig.
    „Das war
wieder mal dermaßen öde. Ich wäre fast eingeschlafen.“
    „Das würde
ich auch gerne mal von mir sagen können. Ich sitze in Literatur immer wie auf
glühenden Kohlen und hoffe inständig, dass ich nicht dran komme. Danke nochmal,
Shadow.“
    „Kein Problem
und mach dir keine Sorgen. Alt-Biramisch kannst du doch inzwischen auch
verflucht gut. Velarisch lernst du sicher ebenfalls schnell.“
    „Wenn das
Gestammel gut sein soll…“
    „Du bist viel
zu streng mit dir. Diesen Mist brauchst du sowieso nie wieder“, meinte Thunder.
„Jetzt vergiss das erst mal.“
    Wir waren
gerade auf dem Weg zur Cafeteria und ich begann, mich erneut unruhig umzusehen.
Ich hielt Ausschau nach Night. Seit Schulbeginn hatte ich noch kein einziges
Wort mit ihm wechseln können. Allerdings schien er auch heute nicht hier zu
sein.
    „Suchst du nach
Night?“, hakte Thunder mit einem Lächeln nach.
    „Ich habe nur
nach freien Plätzen Ausschau gehalten.“
    „Wer´s
glaubt.“
    Wir stellten
uns in die Reihe und luden Essen auf die Teller.
    „Du wirst ihn
in nächster Zeit kaum zu Gesicht bekommen“, erklärte sie weiter. „Er ist jetzt
in der 16. Klasse. Da geht es ganz schön rund. Du weißt ja, dass da die
Berufsberatung und sehr viele Tests und Prüfungen stattfinden, damit über die
berufliche Laufbahn entschieden werden kann. Die Klassen haben in dem Jahr so
viel zu tun, dass sie kaum zum Luftholen kommen. Versuch also am besten, die
wenige Zeit mit ihm zu genießen, wer weiß, wie lange du noch dazu kommen wirst.“
    Ich sah sie
fragend an, erhielt aber gleich eine Antwort. „Na ja, es kommt danach nur noch
das V1, das Vorbereitungsjahr. Es gibt viele, die für keine höhere Laufbahn
geeignet sind oder es auch gar nicht wollen. Sie gehen danach von der Schule ab
und in Berufsausbildungen. Wenn du also Pech hast, ist er nicht mehr lange
hier.“
    Night könnte
also bald von der Schule gehen… Ich hielt die Ferien bereits kaum ohne ihn aus.
Allein die Vorstellung, ihn gar nicht mehr sehen zu können, zerriss mir beinahe
das Herz. Kein Wunder, dass ich nun so gar keinen Appetit mehr hatte und
lustlos in meinem Essen herumstocherte. Meine Freundinnen schienen von meinem
Stimmungswandel nichts mitbekommen zu haben. Sie waren auch viel zu abgelenkt
von Risu, die sich uns näherte.
    „Kann ich
mich zu euch setzen?“
    Es war
Céleste, die freundlich lächelte und zustimmte. Dafür erhielt sie nicht nur
einen bitterbösen Blick von Thunder, sondern auch einen ordentlichen Fußtritt.
    „Danke, das
ist nett von euch“, erklärte Risu lächelnd.
    „Und hast du
Duke neulich noch getroffen und mit ihm reden können?“, fragte Céleste.
    „Leider
nicht, aber ich habe mir fest vorgenommen, mich

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