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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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huschte auch schon wieder dieser schelmische
Ausdruck über sein Gesicht. „Aber das ist ja noch lange kein Grund, es nicht zu
versuchen.“
Ich wusste selbst nicht, was ich denken oder sagen sollte. Der Typ brachte mich
irgendwie aus dem Konzept. Ich war überrascht, dass das Thunders Bruder war.
Ich hatte mir diesen so vollkommen anders vorgestellt.
    „Da wirst du
dir die Zähne ausbeißen. An den reichst du nämlich einfach nicht ran,
Brüderchen.“
    „Ich liebe
Herausforderungen.“
„Was machst du eigentlich hier?“, fragte Céleste, um das Thema zu wechseln.
    „Na, was schon?!
Ich wollte am letzten Ferientag noch mal daheim vorbeischauen. Mutter hat mir
erzählt, dass ihr auch da seid und euch gerade in der Stadt herumtreibt. Ich
wollte einfach mal nachsehen, ob ich euch nicht zufällig treffe.“
    „Archon geht
auf die Bergesheim, das ist die langweiligste Schule von allen. Dort landen nur
lauter Genies und er ist angeblich eines davon. Allerdings merkt man davon
nichts.“
    „Bist du etwa
eifersüchtig?!“, frotzelte er zurück.
    „Und wie! Da
fällt mir ein, wie war dein Praktikum? Du warst doch in den Ferien in dieser
Forschungseinrichtung der Regierung?“
    Archon stand
von diesem Augenblick an im Mittelpunkt und er schien es sehr zu genießen. Er
hatte wirklich etwas, das einen in seinen Bann zog. Selbst Shadow und Céleste
schienen sich ihm nicht entziehen zu können. Zwischendurch fiel sein Blick immer
wieder auf mich. Es war ein seltsamer Ausdruck und mir gelang es nicht recht,
ihn zu deuten. Er machte mich allerdings etwas nervös.

 
    Ich war froh,
als ich am Abend endlich allein in meinem Zimmer war. Es war spät geworden. Archon
hatte viel zu erzählen gehabt und es waren lustige und unterhaltsame Stunden gewesen.
Thunders Eltern schienen unendlich glücklich darüber zu sein, ihre Kinder mal
wieder gemeinsam bei sich zu haben.
    Ich lag
inzwischen völlig erschöpft in meinem Bett und konnte die Unruhe einfach nicht
unterdrücken, die mich erfasst hatte. Morgen würde ich endlich zur Schule
zurückkehren und Night wiedersehen. Immer wieder jagten die Erinnerungen durch
mich hindurch. Wir hatten im letzten Jahr wirklich viel zusammen erlebt. Wie es
ihm wohl ging? Wie seine Ferien gewesen waren? Mit den Gedanken an ihn schlief
ich irgendwann endlich ein.

 
    Der nächste Morgen
war genauso schön wie der Abend zuvor. Wir saßen zusammen am Frühstückstisch, aßen
und unterhielten uns angeregt. Thunders Mutter hatte sich selbst übertroffen.
Es gab selbstgebackenes Brot, Waffeln, Pancakes, Kuchen und Omelette. Ich hätte
mir gerne an den Köstlichkeiten den Bauch vollgeschlagen, doch ich war ziemlich
nervös. Immerhin sollte ich gleich mein erstes Portal beschwören und alleine an
die Schule zurückkehren. Ich hatte mich während der Zeit bei meinem Vater bereits
darauf vorbereitet. Dennoch war ich ziemlich aufgeregt.
    Als wir fertig
waren, verabschiedeten wir uns von Thunders Eltern. Auch Archon ließ es sich
nicht nehmen, uns noch einmal zu umarmen und alles Gute zu wünschen.
    „Ich komm
dich demnächst bestimmt mal besuchen, Schwesterchen.“
„Ach und womit habe ich diese Ehre verdient?“
    Sein Blick
streifte über ihre Schulter; suchte etwas und fand mich. Da lag so etwas in
seinen Augen… War es Verlangen?... Was dachte ich da nur?!
    „Ich werd
doch mal meine Schwester besuchen dürfen.“
    Thunder
zuckte mit den Schultern. „Mir soll´s recht sein.“
    Als letztes
kam er zu mir, nahm mich in den Arm und raunte mir zu: „Ich hoffe, wir sehen
uns dann. Und überleg dir das mit dem Typen nochmal. Mit mir wärst du bestimmt
besser dran, meine Hübsche.“ Er zwinkerte mir verschmitzt zu, lächelte und ließ
mich verwirrt zurück.
    „Hey, los
jetzt. Beschwör das Portal“, rief Thunder mir zu.
    „Ähm ja.“
    Ich holte
tief Luft und konzentrierte mich auf die Worte. Ich spürte ein Kribbeln und da
erschien es auch schon. Ich war erleichtert, denn die erste Hürde war genommen.
    „Okay, dann
viel Glück. Wir sehen uns gleich“, rief mir Shadow zu und verschwand in ihrem
Portal.
    Nun ging ich
langsam durch mein eigenes hindurch. Es war ein ganz anderes Gefühl, alleine
umher zu schweben als mit anderen zusammen. Ich fühlte elektrische Impulse, die
auf der Haut prickelten, aber auch den Sog, der mich zu meinem Ziel führte. Er
war immens stark, so dass ich mich doch sicher fühlen konnte. Nun sah ich mich
meinem Ziel näher kommen. Es gab mehrere Ausgänge für die Schule

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