Necare (Verlangen) (German Edition)
brennend
interessieren.“
Ich nickte
nachdenklich. Ich würde den Flakon gut verstecken müssen. Würde er bei mir
gefunden werden, stünde mir mehr als großer Ärger bevor.
„Danke, dass
ihr beiden danach recherchiert habt. Jetzt, wo ich weiß, was der Trank wirklich
alles kann, werde ich noch besser darauf aufpassen.“
Er nickte kurz.
Sein Blick wirkte ein wenig besorgt und in seinen Augen lag die
unausgesprochene Bitte, gut auf mich achtzugeben.
Ich fühlte
mich unwahrscheinlich wohl bei ihm. Am liebsten wäre mir, wir könnten so noch
Stunden miteinander verbringen. Mein Blick fiel auf meinen Rucksack. Sollte ich
ihm nicht doch das Geschenk geben? Immerhin waren wir momentan alleine. Die
Gelegenheit war günstig. Dennoch schämte ich mich sofort für dieses dämliche
Armband.
„Hey, alles
okay?“, fragte er und blickte mich an.
„Ähm ja… Ich
habe nur darüber nachgedacht, wie ich den Trank am besten verstecke…“,
antwortete ich schnell.
„Wir sollten wirklich
gute Vorkehrungen treffen“, erwiderte er nachdenklich. „Ich werde mich mit den
anderen beiden demnächst nach etwas Passendem umsehen. Wir finden sicher was.“
Ich nickte
erleichtert und zog langsam den Rucksack näher zu mir. „Ähm… da ist noch was…“, begann ich zögernd.
Er sah mich
fragend an.
„Na ja… Ich
bin noch gar nicht dazu gekommen, dir zu gratulieren…“
Ich konnte
spüren wie mein Kopf pochte. Er war mit Sicherheit bereits dunkelrot. Ich sah
in diesem Moment bestimmt alles andere als attraktiv aus… Stolpernd versuchte
ich fortzufahren. „Also… ähm… alles Gute nachträglich.“ Ich hätte mir vorher
wirklich ein paar passendere Worte zurecht legen sollen…
Schüchtern
ließ ich die Augen nach oben wandern, bis ich seinen Blick auffangen konnte.
Er lächelte
und für einen Moment verschlug es mir die Sprache, während er sich zu mir
beugte. Ich fühlte, wie sich seine Arme um mich schlossen und er mich an sich
zog.
„Danke, das ist
lieb von dir“, raunte er mir leise ins Ohr.
Ich spürte
seinen warmen Atem auf meiner Haut. Ein unvorstellbares Kribbeln erfasste
meinen Körper und ließ mich erschauern.
Eine
mechanische Stimme erschallte und riss mich aus meiner glückseligen Erstarrung.
Erst jetzt wurde mir klar, dass ich vergessen hatte, zu atmen. Während Night
mich wieder los ließ, schnappte ich schnell nach Luft.
„Die zwanzig
Minuten sind nun zu Ende. Für weitere zehn Minuten werfen Sie bitte fünf
Septima ein.“
„Tja, Gefangenschaft
vorbei“, erklärte er und erhob sich langsam. Auch ich rappelte mich auf. Ich
war jedoch noch immer nicht ganz bei mir. Mein rasendes Herz wollte sich einfach
nicht beruhigen und mich einen klaren Gedanken fassen lassen. Erst als ich
meinen Rucksack zu mir nahm, wurde mir klar, dass ich ihm noch immer nicht mein
Geschenk gegeben hatte. Night war bereits zu der zweiten Türe gegangen, die
wohl ins Freie führte und erst bei der letzten Ansage der Maschine aufgetaucht
war. Nun hatte ich die Chance verpasst. Ich seufzte leise, während ich mich für
dieses Versäumnis am liebsten geohrfeigt hätte. Langsam folgte ich ihm hinaus
und sah mich dort mit ihm zusammen um.
„Okay, wir
müssen dort lang.“ Er lächelte aufmunternd, denn er maß meine verdrießliche
Miene wohl dem Weg zu. „Keine Sorge, es ist nicht weit.“
Das fürchtete
ich leider auch. Ich würde also viel zu schnell wieder bei diesen dummen Ziegen
sein und zusehen müssen, wie sie sich erneut an ihn heran warfen. Ich nahm mir
allerdings fest vor, sie nicht mehr allzu dicht an ihn herankommen zu lassen.
„Da seid ihr
ja endlich wieder“, rief Sky uns winkend zu.
„Ihr wart ja
verflucht lange weg“, fügte Shadow mit einem vielsagenden Augenzwinkern hinzu.
„Ich hoffe, ihr
hattet viel Spaß“, sagte Céleste mit einem ebenfalls verräterischen Lächeln auf
den Lippen.
„Na,
schlimmer als bei uns kann es ja nicht gewesen sein“, knurrte Thunder, während
ihr Blick zu Sky und den beiden störenden Mädchen wanderte.
„Ja, es war
aufregend“, entgegnete Night mit einem Ausdruck im Gesicht, der von viel mehr
sprach, als tatsächlich geschehen war.
„Wo wart ihr
denn?“, hakte Saphir nach.
„An einem Ort
der Zweisamkeit“, erklärte er mit schelmischem Grinsen. Ich musste an mich halten,
um nicht laut los zu lachen.
Die
verblüfften und erstaunten Blicke der anderen waren letztendlich doch zu viel
und ich konnte nicht anders, als los zu prusten. Auch Night
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